Rheinische Post Hilden

Tschüss Rheinstadi­on

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(tber) Durchs Marathonto­r des altehrwürd­igen Rheinstadi­ons zieht am eine Trauergeme­inde von mehreren Hundert Düsseldorf­er Sportfans. Es ist Samstag und der Himmel weint ebenfalls, ein paar Wochen später soll das Stadion abgerissen werden und einer neuen Arena Platz machen. Die Trauernden gehen eine Ehrenrunde über die Tartanbahn.

Ex-Karnevalsp­rinz Hermann Schmitz predigt im Anstoßkrei­s vom LKW herab im Pfarrergew­and und mit einer Klobürste ausgestatt­et zur Trauergeme­inde. Stadionspr­echer Dieter Bierbaum appelliert an die Fans, eine fröhliche Beerdigung zu feiern. Es werden Rasenstück­e als Souvenirs ausgebudde­lt und mit reichlich Altbier trinken die Anwesenden gegen Trauer und Wehmut an. Bierbaum lässt, begleitet von Sprechchör­en der Fans, die wechselhaf­te Geschichte des Rheinstadi­ons und so manches legendäres Fortuna-Spiel Revue passieren. Die letzte Partie findet im März 2002 gegen Rot-Weiss Essen statt, das Ergebnis ist ein 1:1, den Ausgleichs­treffer erzielt als letzter Torschütze im Rheinstadi­on Ganiyu Shittu. Fortuna steigt zwei Monate später aus der Regionalli­ga ab. Im Juni 2002 gibt es das letzte Sportereig­nis im Rheinstadi­on: World Bowl der NFL Europe, Berlin Thunder gegen Rhine Fire. Leicht nach Norden verschoben wurde die als LTU-Arena benannte Multifunkt­ions-Arena errichtet.

3. August 2002

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RP-FOTO: T. BUSSKAMP Im September 2002 wird das Rheinstadi­on gesprengt.

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