Ein Beruf mit viel Spannung
Das Elektriker-Handwerk ist sehr vielfältig. In einer heute startenden Serie stellen wir verschiedene Berufsbilder vor.
tödlichen Ausgang haben. Auch deswegen ist eine fundierte Ausbildung wichtig. Viele der rund 190 Betriebe in der Elektro-Innung Düsseldorf bilden aus. Dreieinhalb Jahre dauert in der Regel die Lehrzeit. Bei besonders guten Leistungen kann sie auf Antrag verkürzt werden. Im ersten Lehrjahr beträgt die Azubi-Vergütung 700 Euro brutto, im zweiten sind es 750, im dritten 800 und im vierten 850 Euro. „Ein Geselle verdient am Anfang um die 2300 Euro, wenn er schon Erfahrung hat, können es auch 3000 sein“, erklärt Kai Hofmann. „Das Monatsgehalt eines Meisters beträgt 4000 Euro und mehr.“
Jetzt geht es für mich an die Kabel. „Das hier ist ein Unterputzkabel, wie man es in Innenräumen verwendet“, erklärt Nils. „Also ein Kabel mit dem der Strom zur Steckdose kommt.“Dieses hat drei sogenannte Adern – das sind die einzelnen Kabel innerhalb des größeren Mantels. Eines dient dazu, dass der Strom zu-, ein anderes dazu, dass er abfließt. Ein drittes ist der Schutzkontakt.
„Dieser sorgt im Gefahrenfall dafür, dass der Strom nicht über mich fließt, sondern einen anderen Weg nimmt“, erklärt mir Nils. Das Unterputzkabel hat einen Querschnitt
von 1,5 Quadratmillimetern. Aber es gibt noch viel dickere und schwerere. Dazu gehört ein Kabel mit fünf Adern und 16 Quadratmillimetern. Es gibt aber auch haardünne Kabel, durch die fast kein Strom fließt, wie bei Lautsprecherkabeln. „Ein ehemaliger Kollege von mir arbeitet jetzt bei der Bahn, wo er die Oberleitungen verlegt“, erzählt Nils. Der Beruf des Elektrikers ist eben wirklich sehr vielfältig.
Und die Betriebe haben volle Auftragsbücher. „Wir spüren überhaupt keine Konjunkturabkühlung“, erklärt Kai Hofmann. „Im Gegenteil. Ich könnte noch locker drei bis fünf Leute einstellen. Aber ich finde niemanden.“Dabei arbeitet Hofmann fast ausschließlich mit Bestandskunden aus der Industrie, dem IT-Bereich, aber auch mit Hausverwaltungen und Architekten.
Zu guter Letzt erzähle ich Nils davon, dass der Dynamo an meinem Fahrrad einen Wackelkontakt hat und frage ihn, was er da tun würde. Er schlägt mir vor, das Kabel zu verlöten. Kurz darauf sitze ich mit dem Lötkolben in der Hand neben Nils vor meinem Rad und verlöte den Kupferdraht. Es funktioniert. Der Dynamo hat seither keinen Wackelkontakt mehr. Ein Handwerker weiß sich halt zu helfen.