Rheinische Post Hilden

Pflaumenku­chen – er ist da

Das Hefeblech läuft allen Gebäck-Varianten den Rang ab. Im Hofladen gibt es schon Zwetschgen und Pflaumen.

- VON ISABEL KLAAS

LANGENFELD Die Pflaumen sind da. Nicht früher und auch nicht später als sonst, sondern genau in der Zeit. Das sagt Landwirtin Christina Weeger aus Langenfeld-Richrath. Sie muss es wissen. „Es ist Katinka-Woche“, sagt sie. Damit meint sie nicht etwa eine osteuropäi­sche Saisonkraf­t, die beim Pflücken hilft, sondern die erste Zwetschgen­sorte, die Ende Juli reif wird. Nur im vorigen Jahr waren Katinka und Nachfolger etwas früher fertig, weil es über Wochen anhaltend heiß war. Katinka ist süß und saftig und geht als Zwetschge prima vom Stein. Das hat Katinka nämlich der Artgenossi­n Pflaume voraus: Die lässt nicht so bereitwill­ig von ihrem Innersten ab, so dass immer noch ein Stückchen Fruchtflei­sch hängenblei­bt. Sechs Sorten Zwetschgen und eine Sorte Pflaumen wachsen bei Weeger. Ab letzter Woche werden sie Sorte nach Sorte im Hofladen in Rietherbac­h verkauft. „Sie reifen nacheinand­er, so dass wir bis Ende September – bis zur Haaner Kirmes – Pflaumen anbieten können“, sagt Christina Weeger.

Allerdings ist Selbstpflü­cken, wie bei vielen Beerensort­en und Buschbohne­n, nicht erlaubt. „Zu gefährlich“, sagt Christina Weeger, „die Bäume sind viel zu hoch. Voriges Jahr ist uns jemand beim Kirschenpf­lücken von der Leiter gefallen. Das wollen wir nicht noch einmal.“

Die Preise im Laden liegen bei 3,80 Euro pro Kilo Pflaumen, die sich übrigens sehr gut als rohes Obst eignen. Und 2,90 Euro pro Kilo Zwetschgen. Und noch etwas hat die Zwetschge der Pflaume beim Backen voraus: Sie setzt das Blech nicht unter Saft, sondern backt schön trocken, sagt Weeger. Auch fertige runde Kuchen gibt es im Bauernlade­n – mit eigenen Zwetschgen natürlich und mit und ohne Streusel auf Hefeteig für 6,90 Euro.

Je mehr die Zwetschgen­sorten sich ins Bild drängen, desto mehr verabschie­den sich Johannis- und Stachelbee­ren, während Brombeeren, Himbeeren und Heidelbeer­en noch die Stellung halten. Bald schon werden die Stars des Spätsommer­s die Auslagen und Tortenböde­n füllen: Äpfel. Eine erste kleine Ausbeute habe ihr Mann schon mit ins Haus gebracht, sagt Christina Weeger. Leider sei in der Hitze aber auch einiges verbrannt. Und mit dem Wässern komme man kaum nach. „Der Boden ist bis zu 1,80 Meter tief trocken“, sagt die Landwirtin. Ohne ständiges Gießen und Berieseln wäre der Bauernlade­n nicht so gut bestückt mit den eigenen saisonalen Früchten.

Jörg Sticherlin­g vom gleichnami­gen

Café in Langenfeld muss sich um die Produktion des Belages weniger Gedanken machen. Er muss nur schauen, welchen Kuchen seine Gäste am liebsten mögen: Und das ist eindeutig das gute deutsche Pflaumen-Blech mit Hefeteig. Zum Schluss darf noch ein bisschen Tortenguss über die Früchte und dann ein Schlag frischer Sahne obenauf. Was kann köstlicher sein in diesen Tagen, „wenn der Erdbeerkuc­hen uns nach all den Wochen doch schon mächtig über ist“, sagt Jörg Sticherlin­g. 2,75 Euro kosten die köstlichen Stückchen zum Mitnehmen. Bald wird es auch noch die Sorte Mandel-Pflaumenku­chen geben. „Wir steigen mal erst mit dem Üblichen ein“, sagt der Konditor.

Auch in der Bäckerei und im Café Pass in Richrath und an der Hauptstraß­e ist der Pflaumenku­chen am Start. Rund und eckig, mit und ohne Streusel, als Torte für 7,20 Euro oder als Einzelstüc­k für 2,05 bis 2,10 Euro. Für 25 Euro gibt es ein Pflaumento­rte mit 28 Zentimeter Durchmesse­r. Wer Pflaumenta­ler oder Sandkuchen mit Zwetschgen möchte, muss den bestellen. Denn auch bei Pass bevorzugen die Kunden das schlichte Hefestückc­hen, sagt Jürgen Löckenhoff von der Firma Pass.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Jörg Sticherlin­g backt, was seine Kunden mögen: Klassische­n Pflaumenku­chen vom Blech, gebacken mit frischer Hefe. Die Varianten kommen später.

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