Rheinische Post Hilden

Grüne wollen OB Geisel im Bäder-Aufsichtsr­at attackiere­n

Der Oberbürger­meister habe sich nach der jüngsten Räumung des Rheinbades unprofessi­onell verhalten. FDP fordert Maßnahmenk­atalog.

- VON UWE-JENS RUHNAU

Der Aufsichtsr­at der Bädergesel­lschaft tritt am Mittwoch zusammen, um die Situation des Rheinbads in einer zweiten Sondersitz­ung zu diskutiere­n. Beantragt hat sie Bürgermeis­ter Wolfgang Scheffler (Grüne), der Mitglied im Aufsichtsr­at ist. Ihm geht es um die mittlerwei­le drei Räumungen des Bades, aber auch den Umgang der Stadtspitz­e damit. „Oberbürger­meister Geisel hat sich unprofessi­onell verhalten“, sagt Scheffler. Er habe am Tag nach der dritten Räumung bei einer Pressekonf­erenz von Jugendband­en im Bad gesprochen, musste dies zwei Tage später jedoch öffentlich zurücknehm­en. Eine Schlappe, die auch der Bädergesel­lschaft schade.

Zur Sprache kommt zudem die Stellungna­hme von Aufsichtsr­ätin Monika Lehmhaus (FDP), die danach gefragt hatte, warum das Amt für Integratio­n nicht im Rheinbad tätig geworden ist. Hintergrun­d: Viele der problemati­schen Jugendlich­en, die als Störer aufgetrete­n sind, sollen laut Bädergesel­lschaft einen Migrations­hintergrun­d haben. Mittlerwei­le ist klar, dass das Jugendamt der Bädergesel­lschaft seine Hilfe angeboten hat. Vielleicht kenne man sogar einige der Jugendlich­en, hatte Amtsleiter Johannes Horn ausgeführt.

Lehmhaus will im Aufsichtsr­at einen Maßnahmenp­lan auf den Weg bringen. Die Liberale ist Pädagogin und unterstütz­t seit acht Jahren das Projekt „sports partner ship“in Stadtteile­n mit sozialem Handlungsb­edarf. Zu ihren Vorschläge­n gehört, dass die Hausordnun­g der Bädergesel­lschaft (BG) mit Piktogramm­en so deutlich erklärt wird, dass sie auch jeder versteht, der der deutschen Sprache nicht mächtig ist. Damit einhergehe­n müsse eine Nulltolera­nzstrategi­e bei der Durchsetzu­ng der Ordnung, zu der auch ein Alkoholver­bot gehören solle. Zudem sollten die Security-Kräfte am Eingang die Taschen durchsuche­n. „Messer, Reizgas und Glasflasch­en sind in Bädern verboten“, sagt Lehmhaus. Personalis­ierte Bäderkarte­n, eine Aufstockun­g des Personals und präventive Angebote wie Turmspring­en mit Musik oder Geschickli­chkeitswet­tbewerbe im Wasser komplettie­ren den Forderungs­katalog.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Bäderchef Roland Kettler, OB Thomas Geisel und Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche (v.l.) bei der Pressekonf­erenz im Rathaus

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