Chinas Daten heben Stimmung an Europas Börsen
Peking steigert die Exporte im Juli deutlich. Auch bei der Währung sehen Experten eine Entspannung.
FRANKFURT (rtr) Ermutigende Konjunkturdaten aus China sowie die Stabilisierung des Yuan geben den europäischen Börsen Auftrieb. Dax und EuroStoxx50 legten am Donnerstag zu.
Zuvor war bekanntgeworden, dass die chinesischen Exporte trotz des Zollstreits mit den Vereinigten Staaten im Juli überraschend um 3,3 Prozent gestiegen sind. Die Importe schrumpften zwar um 5,6 Prozent, Experten hatten aber ein fast doppelt so hohes Minus erwartet. „Alles Daten, die auf einen stärkeren chinesischen Binnenkonsum und auch eine gewisse Widerstandsfähigkeit des chinesischen Exports gegenüber amerikanischen Strafzöllen hindeuten“, kommentierte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets.
Die chinesische Zentralbank hat den Referenzkurs des Dollar erstmals seit mehr als elf Jahren über sieben Yuan festgeschrieben, und zwar mit 7,0039 Yuan. Da Börsianer mit einem höheren Niveau gerechnet hatten, werteten sie das aber als Zeichen dafür, dass die Regierung in Peking die Währung stabilisieren wolle. Dies gab dem Yuan Auftrieb. „Wir gehen davon aus, dass China eine noch stärkere Schwächung des Yuan nicht zulassen wird, da dies dem Land in vielerlei Hinsicht schaden würde“, sagte John Vail, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters Nikko.
Von der aktuellen relativen Ruhe an den Börsen dürften sich Investoren aber nicht täuschen lassen, warnte Analyst Ricardo Evangelista vom Brokerhaus ActivTrades. „Die internationalen Handelskonflikte hängen als dunkle Wolken über den Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft und bergen das Risiko einer Rezession.“Vor diesem Hintergrund lag die „Antikrisen-Währung“Gold weiter nahe der Marke von 1500 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm), die das Edelmetall am Mittwoch erstmals seit sechseinhalb Jahren wieder überschritten hatte.