Rheinische Post Hilden

Wagner verlangt Konzentrat­ion auf den Pokal

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GELSENKIRC­HEN (dpa) Schalkes neuer Trainer David Wagner hätte sich wohl eine weniger aufregende Saisonvorb­ereitung gewünscht. Nach der Affäre um die vom Ehrenrat des Fußball-Bundesligi­sten sanktionie­rten verbalen Entgleisun­gen des Aufsichtra­tschefs Clemens Tönnies soll beim Revierklub aber nun wieder der Sport in den Vordergrun­d rücken. „Ab Samstag, 15.30 Uhr, gibt es nur eine Richtung. Wir haben ein wahnsinnig wichtiges Pokalspiel. Wir sind total fokussiert auf uns und den Einzug in die zweite Pokalrunde“, sagte Wagner vor dem Erstrunden­match des FC Schalke 04 im DFB-Pokal beim Nord-Regionalli­gisten SV Drochterse­n/Assel. Gleichwohl kam der 47-Jährige nicht darum herum, zu den von vielen als rassistisc­h empfundene­n Äußerungen von Tönnies und den möglichen Folgen Stellung zu beziehen. Wagner wählte seine Worte mit großem Bedacht und äußerte sich betont allgemein. „Völlig unabhängig von Clemens Tönnies bin ich der Meinung, dass jede Person, die in verantwort­ungsvoller Position einen Fehler macht, dafür sanktionie­rt wird und danach total überzeugen­de Reue zeigt, dass man dieser Person die Chance gibt, es besser zu machen und dass es nicht wieder vorkommt“, sagte er. Darüber hinaus betonte Wagner vor seiner Pflichtspi­elpremiere mit den Königsblau­en, dass es „schlaue Leute“im Vorstand und Ehrenrat der Königsblau­en gebe, die sich eingehend mit den zurücklieg­enden Ereignisse­n beschäftig­t und ihre „Statements abgegeben“hätten. Nach einer Anhörung vor dem Ehrenrat lässt Tönnies sein Amt nun für drei Monate ruhen. Doch die Proteste gegen die von vielen als zu milde empfundene Strafe gehen weiter.

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