Wo man Sternschnuppen schauen kann
In der Nacht zum 13. August haben Romantiker und Hobby-Astronomen besonders gute Chancen in Düsseldorf, einen Blick auf die Perseiden zu werfen. Freie Felder sind dafür die besten Standorte.
Wer bei der großen Liebe auf die Hilfe der Sterne hofft, sollte sich die Nacht vom 12. auf den 13. August im Kalender rot anstreichen. Denn in dieser Nacht ist Wünschen angesagt. Jedenfalls für alle, die fest an die besondere Rolle der Sternschnuppen bei der Wunscherfüllung glauben. „Mitte August erreichen alljährlich die Perseiden ihren Höhepunkt, bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde können rund um den 12. August in Sichtweite eines Menschen in die Atmosphäre eintreten und verglühen“, sagt Rolf Werder. Der 49-Jährige arbeitet bei den Düsseldorfer Stadtwerken und ist leidenschaftlicher Hobby-Astronom. Und weil Düsseldorf keine eigene Sternwarte mehr hat, engagiert er sich mit Gleichgesinnten aus der Landeshauptstadt und dem Kreis Mettmann an der Sternwarte in Erkrath-Hochdahl. „Je dunkler es ist und je freier die Sicht desto größer stehen in der kommenden Woche die Chancen, einige der verglühenden Reste aus dem Schweif des Kometen ,109 T Swift Tuttle’ zu erblicken“, sagt Werder.
Doch genau da beginnt für die im Licht ertrinkenden Landeshauptstädter das Problem. Der Flughafen im Norden, die City, die Industrie rund um Reisholz und Holthausen: All das verschlechtert die Chancen, etwas von der besonderen Magie des Meteorstroms mitzubekommen. „Je weniger Lichtquellen in unmittelbarer Nähe desto besser“, bringt es Udo Siepmann, früherer Geschäftsführer der Düsseldorfer Industrie- und Handelskammer, auf den Punkt. „Wer nicht in die Nord-Eifel oder ins Hochsauerland fahren kann, hat trotzdem gute Chancen, die Perseiden zu sehen“, sagt der Hobby-Astronom, der sich in der Sternwarte in Essen-Schuir engagiert. Düsseldorfern empfiehlt er das Gelände hinter dem Gerresheimer Friedhof, die Urdenbacher Kämpe an der Grenze zu Monheim-Baumberg und die Felder in Hamm und Volmerswerth. „Favorit
für alle, die das Himmelsspektakel im Stadtgebiet erleben wollen, ist das Areal östlich von Gerresheim, weil es auf einer Anhöhe liegt“, ergänzt Werder.
Und an was müssen Fans der „Tränen des Laurentius“(so benannt nach dem gleichnamigen Heiligen), die vom Himmel fallen, sonst noch denken? „Der Mond kommt uns in diesem Jahr in die Quere, weil wir bald Vollmond haben“, sagt Siepmann. Nachteulen sind deshalb eindeutig im Vorteil. „In der Nacht zu Dienstag geht der Mond gegen 3 Uhr unter, genau das wäre der richtige Zeitpunkt – vorausgesetzt, der Himmel ist weitgehend klar“, sagt der Experte. Er empfiehlt in jedem Fall, einen Liegestuhl mitzunehmen. „Wer zu lange in den Himmel starrt, bekommt sonst Nackenschmerzen.“
Und wohin am Himmel sollen Wünschende schauen? „Man muss das Sternenbild Perseus suchen, das sich nahe der Kassiopeia befindet“, sagt Andreas Schmidt von der Sternwarte in Erkrath. Bei der Orientierung helfen kann die Software Stellarium. Sie berücksichtigt die „Wanderung“der Sternbilder. Übrigens: Ist es in der Nacht zu Dienstag bewölkt, müssen Sternengucker nicht verzagen. „Die Tage vor und nach dem 12. August bieten ebenfalls sehr gute Aussichten“, sagt Rolf Werder. Zumindest sein wichtigster Wunsch im Angesicht der Laurentius-Tränen („gesund bleiben“) hat sich bislang erfüllt.