Führungen gibt’s auch in den Ferien
Das Oberschlesische Landesmuseum und das Industriemuseum Cromford zeigen ihre Dauerausstellungen.
RATINGEN (jün) Seit Beginn der Sommerferien hat das Angebot an Veranstaltungen massiv abgenommen. Fast alle sind in die Sommerpause gegangen, aber nur fast alle. Die Museen in Ratingen haben weiterhin geöffnet und bieten Führungen an.
Das Sommerprogramm des Oberschlesischen Landesmuseums an der Bahnhofstraße in Ratingen-Hösel bietet am Dienstag, 13. August, einen Blick zurück. „Ferien früher und heute“heißt es. Die Entscheidungsfrage war vielfach „In die Berge oder an den See?“Antworten gibt es auf Fragen wie: Seit wann gibt es Ferien und warum? Wie haben Kinder früher die schulfreie Zeit verbracht? Wohin sind Familien in den Urlaub gefahren und was haben sie gemacht? Anschließend spielen die Teilnehmer spannende Spiele und machen Stockbrot. Preis: 9 Euro inkl. Eintritt, Führung, Materialien. Anmeldung unter mitmachen@oslm.de oder 02102 965-00.
Eine öffentliche Führung durch die Sonderausstellung „Schaukelpferd und Zinnsoldaten. Kindheit und Jugend in Schlesien“gibt es am Sonntag, 25. August, um 15 Uhr. Geboten wird eine facettenreiche Reise in das Leben der Kinder und Jugendlichen im 19. und 20. Jahrhundert. Angefangen bei der Geburt über die Schulzeit bis zu den schwierigen Zeiten der Weltkriege oder des Kommunismus werden verschiedene Lebensbereiche näher beleuchtet.
Im Anschluss an die Führung gibt es bei frischem schlesischem Kuchen ausreichend Gelegenheit, sich über eigene Kindheitserinnerungen auszutauschen. Der Komplettpreis für Eintritt, Führung, Kaffee und Kuchen beträgt 10 Euro. Anmeldung unter Telefon 02102 9650 oder info@oslm.de erforderlich. Wer nur an der Führung teilnehmen möchte, zahlt 6 Euro für Eintritt und Führung.
Auch im Industriemuseum Cromford ist von Sommerpause keine Spur. Dort wird am Sonntag, 18. August, von 14 bis 15 Uhr eine öfentliche Mit-Mach-Führung für Kinder in Begleitung zum Thema „Baumwolle spinnen“angeboten.
Wer spinnt den längsten Faden? Opa oder Papa? Oma oder Mama? Oder doch die Kinder? Aber bevor aus der Baumwolle mit den Fingern ein Faden gesponnen werden kann, muss sie gut vorbereitet werden: Am Schlagtisch wird die Baumwolle aufgelockert und gereinigt, anschließend wird sie gekämmt – kardiert – und das Vlies zu einer Rolle aufgewickelt. Und dann zeigt sich, wer am geschicktesten aus der Wattenrolle Fasern ausziehen und verdrehen kann!
Hält der Faden? Das konnte jedenfalls der Unternehmer Johann Gottfried Brügelmann von dem Garn behaupten, das er seit 1783 in der ersten Fabrik auf dem Kontinent
herstellte. Wenn im Anschluss an die eigenen Spinnerfahrungen in der Hohen Fabrik das Wasserrad in Gang gesetzt wird und die Spinnmaschinen sich drehen, können sich alle überzeugen: Die Water Frame spinnt schneller, als es mit der Hand möglich ist. Treffpunkt ist um 14 Uhr im LVR-Industriemuseum, Textilfabrik Cromford, Cromforder Allee 24. Das Eintritt- und Führungsentgelt beträgt für Erwachsene 9 Euro, für Kinder bis zum 18. Lebensjahr 2,50 Euro.