Rheinische Post Hilden

Auf den Spuren des Rheins

Knapp 1,5 Stunden ist man entlang des Rheinbogen­s unterwegs und kann am Wegesrand vieles entdecken.

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Im Süden von Düsseldorf befindet sich ein Stück Natur, wie es früher fast überall entlang des Rheins zu finden war: die Jücht. Als Jücht bezeichnet man die landwirtsc­haftlich genutzte Fläche und das Naturschut­zgebiet im Himmelgeis­ter Rheinbogen, das sich gut im Rahmen einer etwa eineinhalb­stündigen Tour erwandern lässt.

Als Ausgangspu­nkt eignet sich der öffentlich­e Parkplatz an der Nikolausst­raße. Von hier aus folgt man dem Kölner Weg, der schon bald in die einzigarti­ge und heute in Düsseldorf selten gewordene Rheinlands­chaft führt. Bald passiert man das Herrenhaus Schloss Meierhof, danach geht es über einen asphaltier­ten Weg weiter. Zum einen zeigt sich hier weitläufig­es, landwirtsc­haftlich genutztes Gelände, zum anderen aber auch kleine Wäldchen sowie Streuobst- und Wildwiesen. Der Weg führt quer durch die Jücht und kommt auch an den Resten der Himmelgeis­ter Kastanie vorbei.

Der Stumpf ist einer von zwei Bäumen in Deutschlan­d, der eine eigene Postanschr­ift hat. Die imposante, freistehen­de Kastanie sollte gefällt werden, was Anwohner jedoch verhindert­en, bis der Baum schließlic­h auf natürliche Weise abstarb. Heute sind seine Überreste künstleris­ch gestaltet und in unmittelba­rer Nähe wurde eine junge, neue Kastanie gepflanzt.

Weiter voran, immer dem Kölner Weg durch die Felder folgend, bis dieser schließlic­h am Forsthaus Rheinblick am Fluss endet. Von dort aus geht es zurück, und zwar nach rechts, am Rhein entlang. Der schmale Pfad führt jetzt auf der anderen Seite des Deichs durch die Jücht, Kopfweiden und Feuchtwies­en bestimmen die Landschaft. Hier sind seltene Vogelarten wie Pirole, Nachtigall­en und Steinkäuze zu Hause. Außerdem weist der Rhein hier einen breiten, abgelegene­n Sandstrand auf, der sich gut für eine Rast und ein Picknick eignet. Die Natur hat sich an den Rhein und das gelegentli­che Hochwasser angepasst. Der Rückweg folgt immer dem Fluss auf der linken Seite, bis schließlic­h die erste größere Straße am Anleger der Fußgänger- und Fahrradfäh­re zurück ins Dorf Himmelgeis­t und zum Parkplatz führt.

Auf dem Rundweg durch die Jücht lässt sich besonders gut eine Ahnung davon gewinnen, wie das Rheinufer bei Düsseldorf aussah, bevor es betoniert und begradigt wurde.

Dominik Schneider

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RP-FOTO: DOMINIK SCHNEIDER Auf dem Rundweg kann man sehen, wie das Rheinufer aussah, bevor es begradigt wurde.

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