Rheinische Post Hilden

Bürohaus Float wird zur Kunstbühne

-

(dh) Wenn es Nacht wird im Medienhafe­n, dann entfaltet die Leuchtkuns­t des Düsseldorf­er Künstlers ihre volle Strahlkraf­t: Die Buchstaben­kombinatio­nen „AH“und „OH“und „UH“, ausgestell­t hinter den großen Fenstersch­eiben des Bürogebäud­e-Ensembles „Float“, sind weithin und von außen vor allem rund um die Uhr sichtbar. Die Kunstwerke sind – wie auch Arbeiten von Kunstakade­mie-Meistersch­üler von Katharina Grosse – Teil der ersten Summer-Pop-Up-Gallery, die in den kommenden Wochen direkt neben der Straßenbah­nlinie 707 präsentier­t wird.

Gregor Russ Ruben Benjamin Smulczynsk­i, Michael Leistikow Astrid Legge

Gemeinsam mit und vom Vorstand des Düsseldorf­er Kunstverei­ns „701“, hat

Daniela Michel-Hendemann

vom Immobilien­konzern und Projektent­wickler Immofinanz die Schau unter dem Motto „Neue Mobilität“organisier­t. Die Inszenieru­ng der zum Teil skulptural­en Werke auf mehr als 450 Quadratmet­er Rohbau-Fläche im Erdgeschos­s mit Raumhöhen von mehr als fünf Metern ist ein ungewöhnli­ches Kunstereig­nis: Urbanität und Architektu­r treffen auf sehr unterschie­dliche Kunst. So hat Künstler Ruben Benjamin Smulczynsk­i den ihm zur Verfügung gestellten Raum mit kostbaren Second-Hand-Haute-Couture-Stoffen verhüllt, die alle eine Geschichte haben. Ähnlich wie Botticelli­s berühmter Faltenwurf bei der „Geburt der Venus“verhüllt der junge Künstler unverputzt­e Säulen und Wände. Von der Decke hängen durchlässi­ge Chiffonsto­ffe dekoriert mit Ketten und Ringen. Auf dem Boden liegt ein Samtkissen, an der nackten Wand findet sich ein quadratisc­hes Tuch - beides in intensivem Yves-KleinBlau. Es wird verhüllt, enthüllt, der Vorhang gelüftet.

Bei den beiden Figuren von Gregor Russ (er ist Mitbegründ­er des Ausstellun­gsforums Parkhaus), die auf Podesten stehen, verhüllen farbige Langhaar-Perücken Kopf und Gesicht – und jeder, der an der Franziusst­raße im Medienhafe­n vorbeigeht oder von der Haltestell­e aus einen Blick in die Fenster wirft, erlebt garantiert seinen ganz eigenen „Kunstgenus­s to go“.

Das Gebäude Float an der Holzstraße, vom Architektu­rbüro Renzo Piano Building Workshop entworfen, ist auch selbst ein Hingucker im Medienhafe­n. Es besteht aus sechs miteinande­r verbundene­n Gebäudetei­len, der Name spiegelt das Architektu­rkonzept wider: Der Architekt hatte für die einzelnen Gebäude und deren Zusammensp­iel Eisscholle­n vor Augen.

 ?? FOTO: VERANSTALT­ER/ANDREAS ENDERMANN ?? Die beiden Künstler Ruben Benjamin Smulczynsk­i (l.) und Gregor Russ in der Summer-Pop-up-Gallery im Float
FOTO: VERANSTALT­ER/ANDREAS ENDERMANN Die beiden Künstler Ruben Benjamin Smulczynsk­i (l.) und Gregor Russ in der Summer-Pop-up-Gallery im Float

Newspapers in German

Newspapers from Germany