7000 Jahre Geschichte auf 60 Metern
Normalerweise gehören Bauzäune nicht unbedingt zu den Blickfängen einer Innenstadt. Das ist an der großen Baustelle des Domhotels auf dem Roncalliplatz ganz anders. Dort bleiben viele Kölner und Touristen stehen und betrachten interessiert die dort seit April angebrachten großflächigen Tafeln. Diese zeigen auf einer Strecke von etwa 60 Metern aufwendig illustriert die Kölner Stadtgeschichte von der Zeit vor den Römern um 5000 v. Chr. bis in die Jetztzeit der modernen Metropole am Rhein. Per QR-Code können die Infos auch in englischer Sprache abgerufen werden. So werden außerdem auch Filme zur Stadtgeschichte angeboten. Abrufbar ist das Ganze auch online für zu Hause. „Die Idee ist vom Bauherrn, der Bayerischen Versorgungskammer, an uns herangetragen worden, die das Projekt auch finanziert hat.
Für uns ist das ein Glücksfall, gerade in einer Zeit, in der wir unsere Dauerausstellug im Zeughaus nicht zeigen können“, sagt der Direktor des Kölnischen Stadtmuseums, der mit seinem Team das Projekt mit Unterstützung des Römisch-Germanischen Museums und des NS-Dok umgesetzt
Mario Kramp,
hat. Neu sind jetzt abendliche Führungen mit dem engagierten Team der Besucherinformation des Museums. Dabei gehört der zentrale Platz am Dom zu den spannendsten und historisch bewegtesten Orten Kölns. Schon die Römer haben ihn zu einem zentralen Platz gemacht, wie das Dionysos-Mosaik zeigt. Im Mittelalter befand sich dort das Zentrum der Macht mit dem Erzbischöflichen Palais und den weltlichen und geistlichen Gerichten. Damals war der Platz komplett umbaut und konnte nur durch eine Pforte betreten werden. Neugestaltet wurde dieser nach dem Ende des 19. Jahrhunderts und nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges. Heute steht der Dom als großes Denkmal im Mittelpunkt des Geschehens. Die erste Führung gibt es am 22. August um 18.30 Uhr. Treffpunkt ist die Römertafel am Anfang des Zauns. Weitere Führungen gibt es am 19. und 26. September sowie am 17. und 24. Oktober jeweils um 18.30 Uhr.
Stephan Eppinger