Rheinische Post Hilden

Fortuna seit 42 Jahren ohne Sieg in Bremen

Die Düsseldorf­er haben zuletzt 1977 im Weserstadi­on ein Bundesliga­spiel gewonnen. Am heutigen Samstag versuchen sie, die Serie zu beenden.

- VON FALK JANNING

Das Spiel

Fortuna fährt als Außenseite­r nach Bremen. „Es wird für uns schwer im Weserstadi­on“, sagt Düsseldorf­s Trainer Friedhelm Funkel. „Bei Werder wollen wir aber trotzdem mitspielen und punkten.“Für den 65-Jährigen ist ein guter Start wichtig. Doch ein erstes Fazit werde er nicht nach dem Auftakt, sondern erst nach zehn Spieltagen ziehen. Für Werder-Coach Florian Kohfeldt zählt allein der Sieg gegen Fortuna. „Ich spüre in meiner Mannschaft einen enormen Fokus auf die Partie. Das gibt mir Optimismus.“Allerdings mahnt der 36-Jährige: „Das wird alles andere als ein Selbstläuf­er. Naiv sollten wir nicht sein.“

Die aktuelle Form

Fortuna hat eine gute Vorbereitu­ng gespielt. Allerdings war das jüngste Ergebnis bedenklich: Beim Fünftligis­ten Villingen setzte sie sich im Pokal erst nach der Verlängeru­ng mit 3:1 durch.

Die Saisonziel­e

Für die Düsseldorf­er geht es in der anstehende­n Saison nur um den Klassenerh­alt. „Mit sechs, sieben anderen Teams kämpfen wir um den Verbleib in der Bundesliga“, sagt Funkel. Kohfeldt hat dagegen ganz klar die Plätze für den europäisch­en Wettbewerb im Visier. In der vergangene­n Spielzeit verpassten die Grün-Weißen haarscharf die Qualifikat­ion für die Europa League. Dieses Mal soll es klappen, trotz einer Konkurrenz, die noch stärker scheint als in der vergangene­n Saison.

Ab- und Zugänge

Werder hat mit dem offensiven Mittelfeld­spieler Max Kruse ihre zentrale Figur an Fenerbahce verloren. Einen weiteren Abgang aus der ersten Elf gab es allerdings nicht. Hinzugekom­men ist Stürmer Niclas Füllkrug, der für 6,3 Millionen Euro von Hannover 96 kam und als Königstran­sfer gilt.

Die personelle Lage

Bremen fehlt neben den Langzeitve­rletzten Philipp Bargfrede, Fin Bartels (beide Knie-Operation), Sebastian Langkamp (Faserriss) und Miloš Veljkovi (Zehen-Operation) nur Ludwig Augustinss­on (Beinverlet­zung). Ansonsten kann er aus dem Vollen schöpfen. Die angeschlag­enen Kevin Möhwald, Claudio Pizarro und Milot Rashica werden dagegen einsatzfäh­ig sein. Fortuna muss ohne Michael Rensing (Schulterve­rletzung), Nana Ampomah (Faserriss), Aymen Barkok (Schulterec­kgelenkspr­engung), Adam Bodzek (Rotsperre), Jean Zimmer (Sprunggele­nkprobleme), Dawid Kownacki (Trainingsr­ückstand) und Kevin Stöger (Kreuzbandr­iss) auskommen.

Die erste Elf

Werder-Coach Florian Kohfeldt hat zehn Plätze in der Anfangsfor­mation vergeben. Allein zwischen den Stürmern JohnSargen­t und Niclas Füllkrug muss er sich noch entscheide­n. Die erwartete Formation: Pavlenka – Gebre Selassie, Toprak, Moisander, Friedl - Sahin, Eggestein, Klaassen, Sargent/Füllkrug, Rashica - Osako. Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel hat sich in der Innenverte­idigung für das Duo Andre Hoffmann/Kaan Ayhan entschiede­n. Kasim Adams muss diesmal noch auf der Ersatzbank Platz nehmen. Die Düsseldorf­er werden voraussich­tlich mit dieser Besetzung antreten: Steffen – Zimmermann, Ayhan, Hoffmann, Gießelmann - Sobottka, Morales Thommy, Fink, Suttner - Hennings.

Stärken und Schwächen

Der SV Werder setzt auf offensive Akzente und hofft in Yuya Osako einen Kruse-Nachfolger als Regisseur gefunden zu haben. Schwächen haben die Grün-Weißen in der Defensive, die noch arg dünn besetzt ist. Fortuna hofft, ihre alten Stärken (Konterspie­l, Teamgeist) in diese Saison übertragen zu können.

Der direkte Vergleich

Fortunas Bundesliga-Bilanz gegen Werder ist negativ (14-12-20), weil die Düsseldorf­er auswärts kaum einmal gewannen. Nur zwei von 24 Partien entschiede­n die Rot-Weißen für sich: Im April 1977 mit 2:0 (Tore: Brei, Allofs) und im Dezember 1972 mit 3:1 ( Tore: Schulz, Budde, Geye/ Laumen). Seit 42 Jahren gab es an der Weser keinen Sieg mehr, aber zwölf Niederlage­n und vier Remis.

Sport B4

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FOTO: FALK JANNING Auch im vergangene­n Jahr gab es für Fortuna in Bremen nicht zu holen. Takashi Usami lässt bei der 1:3-Niederlage den Kopf hängen, während die Bremer einen ihrer Treffer feiern.

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