Heidi will mit den Topmodels vielleicht wieder in den Dome
Die städtischen Hallen brauchen Millionenzuschüsse, aber die Veranstaltungstochter D.Live hat den Betrag stark reduziert. Vor allem der Dome soll nach vorne gebracht werden.
Mehr Umsatz und Besucher, weniger Zuschuss: So sieht das Ergebnis 2018 für die städtische Veranstaltungstochter D.Live aus. Sie betreibt die großen Hallen in Düsseldorf und versucht, neues Geschäft zu generieren. Dazu passt eine Nachricht vom Donnerstag: „Disney On Ice“präsentiert vom 28. Februar bis 1. März 2020 in insgesamt sechs Vorstellungen „Das zauberhafte Eisfestival“im Rather Dome. Michael Brill, Geschäftsführer von D.Live, hat kein Problem damit, der eigenen Traditionsveranstaltung „Holiday on Ice“Konkurrenz zu machen – denn die belebt bekanntlich das Geschäft. Die wichtigsten Fakten:
Die Zahlen
Das Unternehmen hat 2018 den Umsatz von 18 auf 26,5 Millionen Euro gesteigert. Die Zahlen ergeben sich, wenn man die Bilanz um das inzwischen abgetrennte Kongressgeschäft bereinigt. Die Besucherzahlen stiegen um 20 Prozent auf 1,2 Millionen Besucher. Den Großteil macht das Plus bei den Besuchern von Fortuna-Spielen aus, diese Zahl nahm 2018 um 120.000 auf 600.000 zu. Die Zahl der Veranstaltungen bei D.Live lag bei 355 (plus 34).
Der einst durch fragwürdige Zuordnungen im Konzern Stadt nicht transparente Zuschussbedarf ist inzwischen quasi halbiert. Waren sonst jährlich zwischen 10 und 15 Millionen Euro aus dem Stadtsäckel nötig, um die Baukredite zurückzuzahlen, sind es jetzt noch 7,5 Millionen Euro.
Die Maßnahmen
Den größten Batzen auf der Habenseite steuert der neue Namenssponsor der Arena bei. Die Gauselmann-Gruppe zahlt 3,8 Millionen Euro dafür, dass in Düsseldorf eine Merkur Spiel-Arena steht. Zudem hat Brill, mit dem früheren OB-Berater Peter Kluth an seiner Seite, viele Verträge, etwa beim Catering, neu verhandelt und so eine sechsstellige Summe hereingeholt. Mehr Eigenleistungen (zwei Millionen Euro) und Kostensenkungen, etwa bei Aufträgen für Reinigung und Security (insgesamt drei Millionen Euro), sind weitere Bausteine. Die Mitarbeiterzahl wurde von 60 auf 85 erhöht, neue Formate werden entwickelt (E-Sport, Musik).
Der Dome
Während die Arena auch durch das Gastspiel des KfC Uerdingen in der neuen Saison gut ausgelastet ist, muss der Dome neu positioniert werden. Anders als in Köln oder Berlin, wo ebenfalls in Multifunktionshallen Eishockey gespielt wird, assoziierten bei einer Umfrage 80 Prozent der Befragten den Dome nur mit Eishockey. Das will D.Live ändern. Top-Acts wie das Finale von „Germanys Next Top Model“sind dabei hilfreich – dem Team von Heidi Klum gefiel es bereits zwei Mal gut in Rath, eine Wiederholung ist gut möglich, wenn es terminlich passt.
Die Gastro-Stände der Halle sind neu gestaltet worden, neue Leuchten statt des Neonlichts sollen für eine bessere Atmosphäre sorgen. Im Dome hat D.Live das Catering selbst übernommen, dies allerdings mit zunächst mäßigem Erfolg. An der Qualität habe man gearbeitet, sagt Brill. Im Herbst sollen anonyme Testesser ihr Urteil abgeben. Die Kosten werden ersetzt, als Dank gibt es Freikarten.