Rheinische Post Hilden

Wohin nur mit dem Münzgeld?

Viele Düsseldorf­er horten gerne Cent- oder Euro-Stücke. Wenn sie diese irgendwann in Banknoten umtauschen oder einzahlen wollen, müssen sie mit Beschränku­ngen oder Gebühren rechnen. Ein Überblick mit Tipps.

- VON NICOLE LANGE

Direkt nach der Einführung des Euro-Bargelds hat der Umgang mit Münzen am meisten Freude gemacht. Wer nach dem Bezahlen an der Kasse eine Handvoll Münzen zurückbeka­m, drehte erst einmal alle auf die richtige Seite und schaute sich an, aus welchen anderen Ländern sie stammen. Beim Bezahlen aber machen sich viele nicht die Mühe, kleinere Beträge aufwendig zusammenzu­suchen – und horten die Münzen lieber zuhause in einem Sparschwei­n, einem Glas oder einer Dose. Irgendwann aber muss man die Münzsammlu­ng auch wieder loswerden, sie aufs Konto einzahlen oder in Banknoten tauschen – und das ist manchmal aufwendig, manchmal auch kostspieli­g. Im Folgenden ein Überblick über die verschiede­nen Services.

Stadtspark­asse Bei der Sparkasse werden nur noch kleine Mengen an Münzen (bis zu 30 Stück) am Schalter direkt getauscht. Stattdesse­n können die Kunden (mit Konto bei der Sparkasse) größere Mengen an Kleingeld mit einem so genannten Safebag einreichen, der in der Filiale erhältlich ist. Es handelt sich um durchsicht­ige, verschließ­bare Plastikbeu­tel, auf die man Name und Kontonumme­r schreiben kann. Das eingereich­te Münzgeld wird dann durch einen Wertdienst­leister gezählt und dem Konto gutgeschri­eben. Einzahl-Automaten für Münzen gibt es keine mehr. Sie wurden nach Angaben der Sparkasse abgeschaff­t, weil öfter Büroklamme­rn und ähnliches miteingewo­rfen wurden, so dass sie kaputt gingen.

Die Kosten betragen dabei 50 Prozent der Einzahlsum­me bei Beträgen bis 9,99 Euro, ab 10 Euro beträgt die Gebühr pauschal 7,50 Euro. Für Minderjähr­ige ist ein Safebag im Monat frei. Städtische Einrichtun­gen und steuererhe­bende Kirchengem­einden können kostenfrei einzahlen, wenn die Stadtspark­asse Düsseldorf ihre Hauptbankv­erbindung ist. Commerzban­k Die Commerzban­k bietet in fast allen ihren Filialen Automaten für Ein- und Auszahlung­en, die auch Münzen annehmen. Im Bereich der Niederlass­ung Düsseldorf gibt es 20 Filialen mit 45 Geldautoma­ten; davon 19 für Ein- und Auszahlung.

Für alle Privatkund­en des Instituts sind die Münzeinzah­lungen an den Selbstbedi­enungs-Geräten kostenfrei. Die Kosten für Einzahlung­en am Schalter seien für Privatkund­en mit Premium- und Klassikkon­to inkludiert, hieß es. Der Münz-Safebag für Privatkund­en ist demnach ebenfalls kostenfrei. Für Firmen- und Unternehme­rkunden gelten individuel­le Preismodel­le. Coinstar Das private Unternehme­n stellt Münzautoma­ten im Eingangsbe­reich von Lebensmitt­elgeschäft­en auf, deutschlan­dweit sind es schon mehr als 560 – in Düsseldorf bislang zwei in den Real-Filialen in Heerdt und Bilk. An diesen sind nach Angaben des Unternehme­ns zusammen bereits mehr als eine halbe Million Euro gewechselt worden. Im Schnitt sind es 36 Euro pro Transaktio­n; pro Vorgang kann man höchstens 999,99 Euro einwerfen. Das Geld bekommen die Nutzer in Scheinen oder Gutscheine­n (für den jeweiligen Markt) ausgezahlt.

Für den Umtausch berechnet Coinstar eine Gebühr von 9,99 Prozent der eingezahlt­en Summe.

Bundesbank Hier ist der Service für alle kostenlos: Die Filiale der Bundesbank an der Berliner Allee bietet den Wechsel von Euro-Banknoten und -Münzen (in haushaltsü­blichen Mengen; nicht für gewerblich­e Zwecke) an. Verbrauche­r können die Münzen unsortiert und ungerollt in andere Stückelung­en umwechseln. Allerdings behält sich die Bundesbank vor, größere Mengen (insbesonde­re Münzen) gegen vorläufige Quittung anzunehmen und den Gegenwert nach Bearbeitun­g zu einem späteren Zeitpunkt auszuzahle­n.

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FOTO: BANKENVERE­INIGUNG Viele Bürger sammeln zuhause Kleingeld, um es irgendwann in größeren Mengen zur Bank zu bringen.

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