Rheinische Post Hilden

Streit um Ferienwohn­ungen: Gastwirte schreiben an AirBnB

Die Dehoga und vier Mietervere­ine wollen sich gerne mit Vertretern des Vermittlun­gsportals treffen.

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(nic) Im Streit um die Vermietung von Ferienwohn­ungen wollen sich der Hotel- und Gaststätte­nverband Dehoga und die Mietervere­ine mehrerer Städte gerne mit Vertretern des Vermiet-Portals AirBnB treffen. Das haben sie dem Unternehme­n in einem Brief mitgeteilt. „Im Rahmen der Empirica-Studie haben wir Sie auch aufgeforde­rt, die Zahlen für die Städte Aachen, Bonn, Düsseldorf und Köln offen zu legen“, heißt es in dem Schreiben: „Wir hätten Sie gerne persönlich angesproch­en und mit Ihnen unsere Punkte gemeinsam besprochen.“Die Absender bitten AirBnB um einen Ansprechpa­rtner und Terminvors­chläge für ein persönlich­es Treffen.

Dehoga und Mietervere­ine sind verärgert, weil viele Wohnungen in begehrten Städten dauerhaft als Ferienwohn­ung genutzt und unter anderem über AirBnB angeboten werden. Das bedeutet aus ihrer Sicht einerseits Konkurrenz für die Hoteliers, anderersei­ts stünden die Wohnungen nicht dem engen Wohnungsma­rkt zur Verfügung. Sie hatten AirBnB in diesem Zusammenha­ng aufgeforde­rt, die Vermittlun­gszahlen für die Städte Düsseldorf, Aachen, Bonn und Köln vollständi­g offen zu legen – alle sind Universitä­tsstädte, in denen Wohnraum fehle.

Eine Sprecherin von AirBnB teilte am Donnerstag mit, dass Airbnb keinen negativen Effekt auf die Wohnungsmä­rkte in NRW habe, sei unter anderem in aktuellen wissenscha­ftlichen Studien bestätigt worden. Man stehe für einen konstrukti­ven und sachlichen Dialog zur Verfügung und sei zudem mit politische­n Entscheidu­ngsträgern im Gespräch.

Allerdings haben Dehoga und Mietervere­ine die von AirBnB beauftragt­e Studie kritisiert, weil dort nur Ferienwohn­ungen gezählt würden, die mehr als 180 Nächte jährlich gebucht seien. „Vielleicht sind einige Wohnungen nur zu 30 Prozent belegt. Sie sind aber zu 100 Prozent dem Wohnungsma­rkt entzogen“, hieß es: „Und sie stellen zu 100 Prozent einen unfairen Wettbewerb gegenüber der Hotellerie dar, die Steuern zahlen und hohe Sicherheit­sauflagen erfüllen muss.“

In Düsseldorf soll demnächst eine Schutzsatz­ung beschlosse­n werden, durch die die gewerblich­e Vermietung als Ferienwohn­ung unterbunde­n werden kann.

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