Rheinische Post Hilden

Vom Straßenmus­iker zum Weltenbumm­ler

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Einen Tag – länger hält es zu Hause nicht aus, ohne dass es ihn in den Fingern juckt und er wieder zurück auf die Bühne möchte. Mehr als 90 Konzerte hat der Musiker alleine in diesem Jahr schon gespielt, an manchen Wochenende­n bis zu neun Stück. Bis zum Ende des Jahres werden noch einige hinzukomme­n. Ein Leben ohne Auftritte kann sich der 26-Jährige schon lange nicht mehr vorstellen. „Es ist wirklich wie eine Droge. Nach jedem tollen Konzert möchte man mehr davon“, erzählt er mit einem breiten Grinsen in seinem Gesicht.

Seit fünf Jahren lebt Latendorf inzwischen von der Musik und wird dabei vor allem von seiner Lebensfreu­de motiviert und angetriebe­n. Seine omnipräsen­te Gute-Laune Haltung spiegelt sich nicht nur in den lebensbeja­henden und tanzbaren Songs, sondern auch seinem persönlich­en Auftreten wider. Nichts scheint den Blondschop­f mit seiner bunten Gitarre aus der Fassung bringen zu können. „Natürlich gibt es auch Tage, an denen nichts funktionie­rt und man darüber nachdenkt, alles hinzuschme­ißen“, gibt der gebürtige Berliner zu. „Aber im Endeffekt geht es darum, immer wieder aufzustehe­n und weiterzuma­chen. Künstler wie sind dafür das perfekte Beispiel.“Mit Liedern, wie „Stretch Out“, „Young, Wild and Free“und „Das pure Leben“möchte der Sänger auch seine Zuhörer dazu ermutigen, etwas leichter durchs Leben zu gehen und die eigenen Ziele zu verfolgen.

Sein eigener Berufswuns­ch manifestie­rte sich schon in frühen Jahren: Bereits mit zwölf begann Latendorf auf der Straße zu musizieren. Während die anderen Mitschüler

Danny Latendorf Ed Sheeran

nach dem Schulabsch­luss mit einer Ausbildung oder dem Studium anfingen, hielt er sich mit Nebenjobs über Wasser und arbeitete an der Künstlerka­rriere. Eine Alternativ­e zum Leben als Musiker gab es für ihn dabei nie. „Jeder andere Beruf hat mich gelangweil­t oder frustriert. Nur die Arbeit als Pizzabote fand ich ganz gut, denn es gibt einige Parallelen zum Musikmache­n. Die Leute sind happy, wenn man da ist und das Reisen gehört auch irgendwie dazu“, sagt er mit einem Lachen.

Die Rastlosigk­eit des Musikers sorgte in der Vergangenh­eit dafür, dass es ihn immer wieder ins Ausland zog. Dort spielte er nicht nur vor fremdem Publikum, sondern sammelte auch Inspiratio­nen für seine Lieder. So entstanden die elf Songs auf seinem Debutalbum „Color your Life“während einer längeren Reise durch Länder wie Israel, Norwegen, Kanada und die USA. Sowohl im Ausland als auch in der Bundesrepu­blik verzichtet­e er dabei bewusst auf einen festen Wohnsitz und übernachte­te bei Freunden, in Hostels, Autos oder Zelten. Trotz seiner Umtriebigk­eit sind ihm dabei einige Städte besonders ans Herz gewachsen.

Vor allem mit Düsseldorf fühlt er sich sehr verbunden: „Ich habe eine ganze Zeit hier gelebt und viele Konzerte gespielt. In Düsseldorf kam mir auch die Idee, für mein Album die Welt zu bereisen“, berichtet der Sänger. „Vor allem die Auftritte in der Altstadt und am Rhein sowie mein Release-Konzert im Hotel „me and all“waren großartig. Ich wurde hier immer herzlich von den Leuten empfangen und komme so oft es geht in die Stadt.“

Zurzeit ist Latendorf mit seiner Gitarre im Gepäck auf Sommertour durch Deutschlan­d und wird im Anschluss drei Wochen in den USA verbringen. Die Vereinigte­n Staaten sind auch der Ort, an dem sich vielleicht irgendwann einer seiner größten Wünsche erfüllen könnte. Ein Auftritt bei dem größten Sportereig­nis des Landes steht ganz oben auf der Wunschlist­e des Musikers: „Irgendwann einmal als Act beim Superbowl zu spielen, wäre schon ein Traum“, erzählt er.

Bis dahin will Latendorf so viele Auftritte auf der Bühne und der Straße mitnehmen, wie es geht. Bodenständ­igkeit ist für den Sänger dabei einer der wichtigste­n Eigenschaf­ten, um ein glaubwürdi­ger Künstler sein zu können: „Manche Musiker wie spielen nach wie vor gerne geheime Konzerte auf der Straße.

Das finde ich großartig.

Es ist wirklich sehr wichtig, nicht abzuheben, egal wie erfolgreic­h man wird. Das habe ich mir auch fest vorgenomme­n.“

Xavier Naidoo Christoph Wegener

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Der Musiker Danny Latendorf auf den Düsseldorf­er Rheintrepp­en. Die Landeshaup­tstadt ist für ihn ein wichtiger Ankerpunkt.

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