Sturmschäden sind erst 2020 behoben
Drei Wochen nach dem Unwetter mit Starkwinden funktioniert die Stromtrasse der Bahn noch immer nicht. Das wird auch noch ein wenig dauern, bestätigt ein Bahnsprecher. Der Großteil der übrigen Schäden ist bereits beseitigt.
HILDEN Nur wenige Minuten wütet der Sturm über der Stadt, nur kurz prasselt der Regen vom Himmel – doch das reicht, um den Hildener Westen in ein Chaos zu stürzen: Umgestürzte und entwurzelte Bäume, die zum Teil auch auf Häuser und Fahrzeuge fallen. Mehrere Brandmeldeanlage lösen aus, vermutlich durch Blitzeinschlag. Der starke Wind deckt Dächer ab. Im Bereich Im Hock reißen Freileitungen der Deutschen Bahn, außerdem beschädigt der Sturm vier Strommasten. Die Feuerwehr mobilisiert alle Retter, die sie kriegen kann und ist mit 65 Einsatzkräften und 14 Fahrzeugen über Stunden im Dauereinsatz. Besonders betroffen sind die Düsseldorfer Straße, die Nieden-, die Hagdorn- und die Seidenweberstraße.
Die meisten Schäden sind drei Wochen nach dem verheerenden Wetterereignis bereits beseitigt worden. Die Stromtrasse wird die Deutsche Bahn allerdings noch weiter beschäftigen. „Derzeit laufen die Planungen, Bauvorbereitungen und Beauftragungen von Spezialfirmen zur Reparatur der Anlagen. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres abgeschlossen sein“, erklärt ein Bahnsprecher. Mitarbeiter des Konzerns fällen Bäume, um im Wald Platz für die Bauarbeiten zu schaffen.
Ab September werde das Mastgestänge provisorisch instandgesetzt. „Im nächsten Jahr werden vier Masten neu gebaut und ersetzen an gleicher Stelle die beschädigten Masten“, so der Bahnsprecher weiter. Die Leitung sei natürlich derzeit abgeschaltet. An der Forststraße hängt die Oberleitung teilweise nur einen halben Meter über Gebäuden. An der Reisholzstraße ist das Kabel mit Flatterband markiert, damit Fahrer von Lastwagen mit hohen Aufbauten gewarnt sind.
Probleme in der Stromversorgung hat die Bahn durch den Wegfall der Trasse Köln-Gerresheim jedoch nicht: „Die Kompensation erfolgt durch veränderte Energieeinspeisung und Lastflüsse im bundesweit bahneigenen Hochspannungsnetz. Durch die Schäden gibt es keine Einschränkungen im Bahnverkehr“, erklärt der Bahnsprecher weiter.
Schnell macht vor drei Wochen das Gerücht die Runde, ein „Tornado“habe im Hildener Westen gewütet. Das findet Heinrich Röhr, Dienstgruppenleiter bei der Kreispolizei Mettmann, unseriös: „Das war kein Tornado, nur starke Winde in einem sehr begrenzten Bereich mit etwa 1000 Meter Durchmesser im Bereich Westring/Gerresheimer Straße/Im Hock“, erklärt er. „Zum Glück gab es keine Verletzten, nur Sachschäden.“
Bei dem Sturm werden auch einige Bäume auf städtischem Grund entwurzelt: „Am Samstagmittag hatten die Einsatzkräfte der Feuerwehr bereits alle Verkehrshindernisse wie herabgefallene Äste aus dem Weg geräumt. Zwei Platanen und ein Laubbaum waren vollständig entwurzelt“, erklärt Feuerwehrchef Hans-Peter Kremer. Die Entsorgung habe das Tiefbau- und Grünflächenamt zusammen mit dem Zentralen Bauhof und einem externen Unternehmen übernommen. Die letzten Arbeiten hätten Anfang August stattgefunden. „Für die drei umgefallenen städtischen Bäume wird das Tiefbau- und Grünflächenamt in der nächste Pflanzperiode, die im Herbst 2019 beginnt, Ersatz pflanzen“, erklärt Kremer weiter.