Rheinische Post Hilden

Schüler helfen Senioren bei vielen Alltagsauf­gaben

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HILDEN (capf) Garten- und Hausarbeit oder Einkaufsdi­enste sind alltäglich­e Tätigkeite­n, die im Alter ein kleines Hindernis darstellen können. Wer dabei Hilfe benötigt, kann diese über die Taschengel­dbörse vermittelt bekommen. Das Prinzip ist simpel: Jugendlich­e bessern ihr Einkommen durch Gelegenhei­tsarbeiten auf, indem sie Senioren helfen.

Seit nunmehr fünf Jahren gibt es die Taschengel­dbörse in Hilden. Die Räumlichke­iten stellt die Arbeiterwo­hlfahrt, die Finanzieru­ng übernimmt die Stadt. Seit Start wurden 309 Job-Anbieter, meist Senioren, von circa 180 Jobbern, Jugendlich­e zwischen 15 und 20 Jahren, entlastet. Angebot und Nachfragen „passen immer so zusammen, dass niemand lange warten muss“, erklärt Bernhard Wiese, Koordinato­r der Taschengel­dbörse. Dass deutlich mehr Anbieter als Abnehmer in der Börse eingetrage­n sind, stelle kein Problem dar. Die Jugendlich­en übernehmen Aufgaben für verschiede­ner Anbieter, manche Tätigkeite­n seien zudem einmalig – zum Beispiel das Erklären des Smartphone­s.

Wiese erläutert weiter: „Es sind leichte Tätigkeite­n bei denen keine Regelmäßig­keit eintreten darf.“Der Spaziergan­g mit dem Hund, der Einkauf im Supermarkt oder das Jäten von Unkraut sind typische Aufgaben, die von den Jugendlich­en übernommen werden. Die Vergütung wird individuel­l angepasst. Der Mindestloh­n liege bei fünf Euro, im Regelfall werden jedoch sieben bis acht gezahlt, berichtet Wiese. Die Taschengel­dbörse stelle zudem nur den ersten Kontakt zwischen den Job-Anbietern und den Jobbern her. Rückmeldun­gen wie das Zusammensp­iel funktionie­rt habe, werden nicht explizit angefragt, seien jedoch immer erwünscht.

Vor der Vermittlun­g steht eine Anmeldung bei der Börse und ein persönlich­es Gespräch mit dem Koordinato­r. „Die Chemie muss natürlich stimmen“, erklärt Wiese. Vermittelt werde primär basierend auf dem Wohnort und den jeweiligen Vorstellun­gen von Anbieter und Abnehmer. „Die Jugendlich­en sind meistens sehr flexibel“, informiert Wiese. Die Jobber bieten ihre Dienste nicht ausschließ­lich im Technikode­r Haushaltsb­ereich, sondern decken alles ab. „Ich mach das zu Hause doch auch“, sei ein oft fallender Satz, den der Koordinato­r bei dem Vorgespräc­h vernehme, sagt er schmunzeln­d. Ferner stelle er fest, dass die Jugendlich­en oft sozial engagiert seien und sich deshalb entscheide­n, auf diese Art Geld zu verdienen. Im Frühling und Sommer werden die meisten Jobs, oft Gartenarbe­iten, vermittelt. Klassische Aufgaben für die kalten Monate sind Schneeräum­en oder Laubfegen. Im Mai und Juni vermittelt­e die Taschengel­dbörse Hilden jeweils sieben Jobber.

Interessen­ten können sich in der offenen Sprechstun­de von Koordinato­r Bernhard Wiese informiere­n: mittwochs und donnerstag­s von 15 bis 17 Uhr im Josef-Kremer-Haus (Awo) an der Schulstraß­e 35 oder telefonisc­h unter 0151 18147884.

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FOTO: KAI REMMERS/ DPA Jobs wie Rasenmähen und andere Gartenarbe­it sind vor allem im Frühling und Sommer gefragt.

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