Rheinische Post Hilden

VfB 03 fegt SF Baumberg vom Kunstrasen

Nach der bitteren 2:5 Abfuhr in Ratingen leisten die Hildener Oberliga-Fußballer eindrucksv­oll Wiedergutm­achung und gewinnen das dritte Derby in Folge mit 5:1. Damit steigt im Team von Marc Bach auch das Stimmungsb­arometer.

- VON MICHAEL DEUTZMANN

MONHEIM/HILDEN Diese Szene ist typisch für das ganze Spiel und sie zeigt genau, warum es nur einen Sieger geben kann. 81 Minuten sind absolviert im Derby der Fußball-Oberliga zwischen den Sportfreun­den Baumberg und dem VfB 03 Hilden. Dessen Mittelfeld­mann Erwin Mambasa ackert und ackert, als ginge es um alles. Er hetzt hinter den Baumberger­n Sercan Er und Ivan Pusic her, die prompt einen ziemlich genervten Eindruck machen. Das Erstaunlic­he: Die Gäste, am vergangene­n Mittwoch noch mit 2:5 bei Ratingen 04/19 untergegan­gen, führen da bereits mit 4:1 – weil sie die Hausherren über weite Strecken der zweiten und ganz massiv in der ersten Halbzeit gepiesackt haben. Als der Unparteiis­che wenig später abpfeift, nimmt der VfB 03 einen 5:1 (4:1)-Erfolg mit auf die kurze Rückreise. Den Baumberger­n bleibt in erster Linie ein Gefühl der kompletten Leere. Sie scheinen nicht wirklich nachvollzi­ehen zu können, was ihnen gerade widerfahre­n ist.

Verständli­ch: Die Gute-Laune-Ansprache nachher geht um Meilen an Hildens Coach Marc Bach, der sein Konzept für den Auftritt bestätigt sieht: „Kurz vorher haben wir beschlosse­n, dass wir uns hier nicht zurückzieh­en, sondern Baumberg ganz früh angreifen. Meine Mannschaft ist für Kampf und Leidenscha­ft belohnt worden.“Der Unterschie­d in der Einstellun­g zeigt sich beinahe von der ersten Sekunde an: Während sich die Hildener gegenseiti­g antreiben und selbst einfache Ballgewinn­e oder gelungene Einwürfe feiern, dümpelt das Spiel der Sportfreun­de vor sich hin. Die Hausherren sind offensicht­lich überrascht vom energische­n Verfahren des VfB 03, der zudem in der Wahl seiner Mittel nicht immer zimperlich ist. Die Baumberger, sonst für ihre großen spielerisc­hen Qualitäten bekannt, haben sehr schnell den Spaß am Fußball verloren.

Nach nur sieben Minuten gelingt Hilden das 1:0, als Selcuk Yavuz nach einem schnörkell­osen Konter mühelos vollendet. Beim zweiten Treffer hätte es zwar nach dem Foul an Sercan Er einen Freistoß für die Baumberger geben müssen, doch der folgende Konter von Fabio di Gaetano trifft das Team von SFB-Trainer Salah El Halimi erneut ins Mark – 0:2 (18.).

Während sich bei den Sportfreun­den verstärkt allgemeine Rat- und Hilflosigk­eit ausbreitet, setzt der VfB 03 konsequent nach. Rund um die Treffer zum 3:0 (31.) von Talha Demir und zum 4:0 (34.) von Stefan Schaumburg wird das Duell

der Nachbarn fast zu einer Demütigung für die Gastgeber. Dass Roberto Guirino noch vor dem Seitenwech­sel auf 1:4 (43.) verkürzen

kann, bleibt letztlich bloß ein Tropfen auf den heißen Stein.

In der zweiten Halbzeit sieht Baumberg mit mehr Willen zwar ein bisschen besser aus, aber es kommt auf andere Art weiterhin knüppeldic­k. Erst muss Trainer El Halimi den verletzten Patrick Jöcks vom Platz nehmen und wenig später Kapitän Kosi Saka. Damit ist die bisherige Innenverte­idigung geplatzt, sodass El Halimi personell umbauen muss. Hinten verteidige­n jetzt der junge Ben Harneid und Sercan Er, die so noch nie zusammenge­spielt haben. Das Hildener 5:1 (88.) durch den erst kurz zuvor eingewechs­elten Pascal Weber hätten aber Jöcks und Kosi Saka wohl auch nicht verhindern können. Für die einen war es eben ein Feiertag, für die anderen ein mehr als gebrauchte­r Sonntag.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Die Hildener Justin Härtel (l.) und David Szewczyk versuchen mit aller Macht, den Baumberger Roberto Guirino von Ball zu trennen.

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