Rheinische Post Hilden

Besserer Schutz vor Kostenfall­en

Die Justizmini­nisterin plant unter anderem kürzere Vertragsla­ufzeiten bei Handys.

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BERLIN (dpa) Das im März angekündig­te Gesetz gegen Kostenfall­en nimmt Gestalt an. Verbrauche­rschutzmin­isterin Christine Lambrecht (SPD) will mit dem Gesetzentw­urf unter anderem die Laufzeit von Verträgen für Dienstleis­tungen wie Mobilfunk und Fitnessstu­dios auf ein Jahr begrenzen, wie ihr Ministeriu­m am Donnerstag bestätigte. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

„Betrügeris­che Geschäftsm­odelle, undurchsic­htige Vertragsst­rukturen und kalkuliert­e Kostenfall­en sind leider immer noch an der Tagesordnu­ng“, sagte Lambrecht. „Dem werden wir mit dem Gesetz für faire Verbrauche­rverträge einen Riegel vorschiebe­n.“Konkret geht es um Verträge, die „die regelmäßig­e Lieferung von Waren oder die regelmäßig­e Erbringung von Dienstoder Werkleistu­ngen“betreffen, sagte ein Ministeriu­mssprecher. Die Anbieter solcher Dienstleis­tungen und Waren sollen dem Gesetzentw­urf zufolge in ihren Allgemeine­n Geschäftsb­edingungen (AGB) nur noch Vertragsla­ufzeiten von bis zu einem Jahr – statt bisher zwei Jahre – anbieten dürfen. Diese Verträge sollen sich automatisc­h nur noch um drei Monate statt bisher zwölf verlängern dürfen, außerdem soll die Kündigungs­frist von drei Monaten auf einen Monat sinken.

Bereits im März hatte das Ministeriu­m, damals noch unter Leitung von Katarina Barley (SPD), ein Gesetz gegen Kostenfall­en angekündig­t und Eckpunkte veröffentl­icht. Darunter waren neben der kürzeren Befristung von Verträgen auch der Schutz vor ungewollte­n Wechseln der Energielie­feranten, strengere Regeln für Telefonwer­bung, die einfachere Durchsetzu­ng von Verbrauche­ransprüche­n, eine angepasste Mängelhaft­ung beim Kauf gebrauchte­r Sachen und die Senkung von Inkassokos­ten.

Nach Angaben des Ministeriu­ms sind bis auf die Regelung der Inkassokos­ten all diese Eckpunkte inzwischen in den Gesetzentw­urf eingefloss­en. Beim Thema Inkasso müsse noch nachgearbe­itet werden, sagte der Sprecher.

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FOTO: DPA Bundesjust­izminister­in Christine Lambrecht (SPD)

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