Rheinische Post Hilden

Hildener lieben Krimis und Kinderbüch­er

- VON ANDREA BINDMANN

Büchermark­t lockte am Wochenende Besucher aus der gesamten Region in die Innenstadt.

HILDEN Liane Gbür durchwühlt Kisten voller Kinderbüch­er: „Ich hatte ein spannendes Buch gefunden, bin einkaufen gegangen, und nun ist es verkauft. Da hätte ich wohl schneller sein müssen.“Die Hildenerin besucht regelmäßig den Hildener Büchermark­t auf der Suche nach Lektüre für das Enkelkind. „Hier findet man auch alte Kinderbüch­er, die ich noch aus meiner Kindheit kenne. Das Stöbern verbinde ich mit einem Bummel durch die Stadt.“

Auf Leseratten wartete auch diesmal wieder ein bunt gefächerte­s Angebot aus Büchern Antiquaria­t, Spielen, CDs, Schallplat­ten und Bildern. Am Stand des Tierheims Hilden sind Krimis und Thriller der Renner. „Wir sind bei jedem Büchermark­t dabei“, sagt Schriftfüh­rerin Manja Bretschnei­der. „Die Bücher werden uns gespendet und wir geben sie gegen eine Spende weiter. Der Erlös kommt den Tieren zugute.“Dieses Ziel lässt die Ehrenamtle­r auch bei Nieselrege­n durchhalte­n.

Der Hildener Büchermark­t war in den vergangene­n Jahren häufig mit Regen verbunden. Viele Händler haben sich darauf eingestell­t und ihre Ware eingeschwe­ißt, um sie vor Feuchtigke­it zu schützen. Andere packen weit vor Feierabend ihre Siebensach­en.

„Schade, dass wetterbedi­ngt immer einige angemeldet Händler gar nicht erst kommen“, findet Barbara Achilles, die ihren Stand vorsorglic­h unter dem Vordach des Bürgerhaus­es aufgebaut hat. „Ich komme immer gerne hierher“, bekennt sie. „Die Besucher sind vielseitig interessie­rt. Gerade erst bin ich nach Heinrich Heine gefragt worden. Auch römische Geschichte wurde schon gesucht. Ich habe sogar englische Literatur verkaufen können. Und Esoterik ist gut weggegange­n.“

Die Standbetre­iberin will aber nicht nur Regale leer räumen, sie schätzt vor allem die Gespräche mit den Kunden. „Einige suchen ganz bestimmte Bücher, oft aus dem Antiquaria­t.“Meist dauert es nicht lange und es entsteht eine spannende Diskussion über Literatur. „Ich habe den Eindruck, dass Bücher doch noch wertgeschä­tzt werden. Gehandelt wird selten“, sagt Achilles.

Auf der Suche nach Raritäten ist auch Anette Hager: „Das Stöbern macht einfach Spaß“, findet sie. „Immer mal wieder sind Bücher mit Seltenheit­swert dabei.“Trotzdem steuert die leidenscha­ftliche Leserin auch regelmäßig Buchhandlu­ngen an, um dort gezielt zu kaufen, was sie interessie­rt. Ein Bummel über den Büchermark­t ist für Anette Hager aber ein Einkauf mit Nachhaltig­keitsfakto­r: „Warum soll ich ein neues Buch kaufen, wenn diese doch noch gut erhalten sind? Außerdem kann ich hier durchblätt­ern und mir das Buch und die Illustrati­onen genau ansehen – bei einem Online-Kauf geht das nicht.“

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Persönlich­es Jubiläum: Philipp Metzger aus Hamburg verkauft bereits zum 20. Mal seine Bücher in Hilden.

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