Hildener lieben Krimis und Kinderbücher
Büchermarkt lockte am Wochenende Besucher aus der gesamten Region in die Innenstadt.
HILDEN Liane Gbür durchwühlt Kisten voller Kinderbücher: „Ich hatte ein spannendes Buch gefunden, bin einkaufen gegangen, und nun ist es verkauft. Da hätte ich wohl schneller sein müssen.“Die Hildenerin besucht regelmäßig den Hildener Büchermarkt auf der Suche nach Lektüre für das Enkelkind. „Hier findet man auch alte Kinderbücher, die ich noch aus meiner Kindheit kenne. Das Stöbern verbinde ich mit einem Bummel durch die Stadt.“
Auf Leseratten wartete auch diesmal wieder ein bunt gefächertes Angebot aus Büchern Antiquariat, Spielen, CDs, Schallplatten und Bildern. Am Stand des Tierheims Hilden sind Krimis und Thriller der Renner. „Wir sind bei jedem Büchermarkt dabei“, sagt Schriftführerin Manja Bretschneider. „Die Bücher werden uns gespendet und wir geben sie gegen eine Spende weiter. Der Erlös kommt den Tieren zugute.“Dieses Ziel lässt die Ehrenamtler auch bei Nieselregen durchhalten.
Der Hildener Büchermarkt war in den vergangenen Jahren häufig mit Regen verbunden. Viele Händler haben sich darauf eingestellt und ihre Ware eingeschweißt, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Andere packen weit vor Feierabend ihre Siebensachen.
„Schade, dass wetterbedingt immer einige angemeldet Händler gar nicht erst kommen“, findet Barbara Achilles, die ihren Stand vorsorglich unter dem Vordach des Bürgerhauses aufgebaut hat. „Ich komme immer gerne hierher“, bekennt sie. „Die Besucher sind vielseitig interessiert. Gerade erst bin ich nach Heinrich Heine gefragt worden. Auch römische Geschichte wurde schon gesucht. Ich habe sogar englische Literatur verkaufen können. Und Esoterik ist gut weggegangen.“
Die Standbetreiberin will aber nicht nur Regale leer räumen, sie schätzt vor allem die Gespräche mit den Kunden. „Einige suchen ganz bestimmte Bücher, oft aus dem Antiquariat.“Meist dauert es nicht lange und es entsteht eine spannende Diskussion über Literatur. „Ich habe den Eindruck, dass Bücher doch noch wertgeschätzt werden. Gehandelt wird selten“, sagt Achilles.
Auf der Suche nach Raritäten ist auch Anette Hager: „Das Stöbern macht einfach Spaß“, findet sie. „Immer mal wieder sind Bücher mit Seltenheitswert dabei.“Trotzdem steuert die leidenschaftliche Leserin auch regelmäßig Buchhandlungen an, um dort gezielt zu kaufen, was sie interessiert. Ein Bummel über den Büchermarkt ist für Anette Hager aber ein Einkauf mit Nachhaltigkeitsfaktor: „Warum soll ich ein neues Buch kaufen, wenn diese doch noch gut erhalten sind? Außerdem kann ich hier durchblättern und mir das Buch und die Illustrationen genau ansehen – bei einem Online-Kauf geht das nicht.“