Rheinische Post Hilden

USA verlängern Schonfrist für Huawei

Handelsmin­ister Ross macht aber deutlich, dass der Aufschub nur befristet ist.

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WASHINGTON (dpa) Nutzer von Huawei-Smartphone­s müssen sich weitere drei Monate lang nicht um Updates des Android-Systems und Zugang zu Apps sorgen. Die US-Regierung verlängert­e die Ausnahmeer­laubnis für bestimmte Geschäfte mit dem chinesisch­en Smartphone-Anbieter und Netzwerk-Ausrüster. Handelsmin­ister Wilbur Ross machte zugleich deutlich, dass es sich um einen befristete­n Aufschub handele. Die Verlängeru­ng der Genehmigun­gen solle betroffene­n Kunden mehr Zeit geben, nach Alternativ­en zu suchen.

„Während wir Verbrauche­r weiter dazu drängen, sich von Huawei-Produkten zu verabschie­den, erkennen wir an, dass es mehr Zeit braucht, um jegliche Störungen zu vermeiden“, sagte Ross. Der US-Regierung geht es auch darum, mögliche Ausfälle bei kleineren amerikanis­chen Mobilfunk-Anbietern in ländlichen Gegenden zu vermeiden, die ihre Netze mit Sendetechn­ik von Huawei bestückt hatten.

Für Nutzer von Huawei-Smartphone­s bedeutet der Schritt unter anderem, dass Google die mit seinem Betriebssy­stem Android laufenden Telefone mindestens bis Mitte November weiterhin in vollem Umfang mit Updates versorgen kann. Auch kann Huawei auf den Geräten weiterhin Googles App-Plattform Play Store sowie andere Dienste des Konzerns wie Karten und Websuche vorinstall­ieren.

Huawei hatte vor Kurzem sein alternativ­es Betriebssy­stem Harmony OS vorgestell­t, das nach Angaben des chinesisch­en Konzerns jederzeit Android auf seinen Smartphone­s ersetzen könnte. Eine große Herausford­erung bliebe aber auch dann, App-Entwickler davon zu überzeugen, angepasste Versionen für das Huawei-System zu produziere­n. Ein US-Boykott könnte auch die Verwendung von Chips in Frage stellen, die auf der Technologi­e des britischen Chipdesign­ers ARM aufbauen, da ein Teil des ARM-Know-hows in den USA entwickelt wurde.

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FOTO: DPA Eine Frau blickt auf ein Handy in einem Huawei-Store.

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