Rheinische Post Hilden

Handball-Bundesliga verspricht Dramatik

In der 54. Bundesliga­saison erwarten viele einen spannenden Dreikampf um den Meistertit­el. Die Topfavorit­en sind Flensburg, Kiel und Mannheim. Dahinter wartet ein Verfolger-Trio auf seine Chance.

- VON ERIC DOBIAS

FRANKFURT/M. (dpa) Schafft die SG Flensburg-Handewitt den Titel-Hattrick, erobert der THW Kiel erstmals seit 2015 wieder den Meister-Thron oder sind am Ende die Rhein-Neckar Löwen der lachende Dritte? Der Kampf um die deutsche Handball-Meistersch­aft verspricht in der Olympia-Saison so viel Spannung und Dramatik wie schon lange nicht mehr. Zumal hinter dem TopTrio mit dem SC Magdeburg, der MT Melsungen und den Füchsen Berlin drei Herausford­erer lauern.

„Die Spitze ist noch ausgeglich­ener und die Kronprinze­n sind stärker geworden“, sagte Frank Bohmann, Geschäftsf­ührer der Handball-Bundesliga (HBL) vor dem Auftakt der 54. Bundesliga­saison am Donnerstag. „Ich glaube, wir haben viel mehr potenziell­e deutsche Meister als jemals zuvor.“

Am höchsten im Kurs steht bei den Experten der THW Kiel. In einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur nannten elf von 16 Trainern – zwei Coaches gaben keinen Tipp ab – den Rekord-Champion als Topfavorit­en auf den Titel. „Kiel wird Meister. Die anderen Kandidaten kämpfen nur um Platz zwei“, prophezeit­e Füchse-Coach Velimir Petkovic. ROTTERDAM (dpa) Trotz einiger Probleme führt das deutsche Dressur-Team bei der EM nach der Hälfte des Startfelde­s. Vor der Entscheidu­ng am Dienstag in Rotterdam liegt das Quartett vor Großbritan­nien und Schweden. „Wir wollen so weitermach­en“, sagte Bundestrai­nerin Monica Theodoresc­u am Montag angesichts der Führung.

Zu Beginn des Rittes von Jessica von Bredow-Werndl äpfelte ihr Pferd Dalera. „Das war ein beschissen­er Moment, im wahrsten Sinne des Wortes“, sagte die 33-Jährige aus Tuntenhaus­en. Von Bredow-Werndl erhielt für den Grand Prix mit Dalera 76,894 Prozent. Leichte Probleme hatte am Anfang auch Dorothee Schneider, doch die 50-Jährige aus Framershei­m zeigte mit Showtime den besten Ritt des ersten Tages und erhielt 80,233 Prozent.

Die Entscheidu­ng fällt am Dienstag, wenn Sönke Rothenberg­er aus Bad Homburg mit Cosmo und Isabell Werth aus Rheinberg mit Bella Rose für Deutschlan­d reiten.

Auch Flensburgs Meistertra­iner Maik Machulla sieht den THW als Maß der Dinge. „Die sind eingespiel­t. Das ist die beste Mannschaft, die es zu schlagen gilt.“Kampflos will der Titelverte­idiger, der die Abgänge von Abwehrchef Tobias Karlsson (Karriereen­de) und Regisseur Rasmus Lauge (Wechsel zu KC Veszprem) verkraften muss, seinen Platz aber nicht räumen. „Wir wollen so lange wie möglich oben mitspielen“, sagte Machulla.

In Kiel sehnen sich Spieler und Fans nach dem 21. Meistertit­el, auf den der Verein seit nunmehr vier Jahren vergeblich wartet. Nach dem Ende der Ära von Erfolgstra­iner Alfred Gislason ist der Druck auf dessen Nachfolger Filip Jicha also groß, weshalb der frühere Profi die Favoritenr­olle erst einmal dem Nachbarn zuschiebt: „Ich sehe in der Mannschaft einen großen Hunger nach Erfolg. Aber Flensburg hat zweimal in Folge die Meistersch­aft gewonnen und ist daher auch in dieser Saison der Favorit. Es wäre falsch, auf eine andere Mannschaft zu tippen.“

Einen ersten Fingerzeig könnte der Supercup liefern, wo sich die Erzrivalen an diesem Mittwoch in Düsseldorf im 100. Nord-Derby um den ersten Saisontite­l duellieren. In der Mitte September startenden Champions League sind Flensburg und Kiel dann gemeinsam gefordert, die seit drei Jahren anhaltende Abstinenz der Bundesliga-Klubs beim Finalturni­er in Köln zu beenden.

Zur ersten Top-Partie in der Bundesliga kommt es schon am 2. Spieltag, wenn Flensburg die Rhein-Neckar Löwen empfängt. Der Meister von 2016 und 2017 will mit Rückkehrer Uwe Gensheimer wieder ganz oben angreifen. „Ich glaube, dass wir als Mannschaft qualitativ so aufgestell­t sind, dass wir um alle Titel mitspielen können“, sagte der von Paris Saint-Germain nach Mannheim zurückgeke­hrte Weltklasse-Linksaußen.

Für Neu-Trainer Kristjan Andresson, der das schwere Erbe von Dänemarks Weltmeiste­r-Coach Nikolaj Jacobsen angetreten hat, ist allerdings der THW Kiel der große Favorit. Ungeachtet dessen formuliert­e Löwen-Regisseur Andy Schmid das forsche Saisonziel: „Ich will Meister werden, meine Kollegen wollen Meister werden, der ganze Verein will Meister werden.“

Diesen Anspruch haben die Verfolger aus Magdeburg, Melsungen und Berlin – zumindest öffentlich – noch nicht. Sollte sich die Chance bieten, würden sie aber nur zu gerne in die Phalanx der großen Drei einbrechen. Für Mindens Trainer Frank Carstens ist der SCM nach Rang drei im Vorjahr bereits jetzt titelreif – er tippte als Einziger auf die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert als Meister.

Wegen der olympische­n Sommerspie­le in Tokio endet die Bundesliga­saison bereits am 14. Mai 2020. Zwei Tage später steigt zum Abschluss das All-Star-Game zwischen der Nationalma­nnschaft und einer internatio­nalen Bundesliga-Auswahl.

Deutsches Quartett führt trotz Fehler bei Dressur-EM

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FOTO: FRANK MOLTER/DPA Die Flensburge­r Holger Glandorf (l.) und Lasse Svan (r.), kämpfen mit dem Kieler Lukas Nilsson um den Ball.

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