Rheinische Post Hilden

NBA-Duo lässt Basketball­er träumen

- VON FLORIAN LÜTTICKE

Dennis Schröder und Daniel Theis sorgen beim Supercup für spektakulä­re Momente vor der WM.

HAMBURG (dpa) Schweren Schrittes schlich Dennis Schröder behangen mit mehreren Paar Schuhen Richtung Ausgang. Müde, aber voller Zuversicht für die WM, verabschie­deten sich die deutschen Basketball­er mit dem Superpokal-Titel von Hamburg in die letzten zwei freien Tage in die Heimat. Besonders die dort bewiesene spielerisc­he Harmonie des NBA-Stars mit seinem Jugend-Kumpel Daniel Theis lässt das Team von Bundestrai­ner Henrik Rödl von einem erfolgreic­hen Auftritt beim Weltturnie­r in China (31. August bis 15. September) träumen.

„Wir kennen uns schon von klein auf. Wir haben viel Basketball zusammen gespielt“, beschrieb der 25 Jahre alte Schröder die sportliche Beziehung mit dem zwei Jahre älteren Theis. „Ich weiß genau, was er mag. Er weiß genau, was ich mag. Das erleichter­t es uns auf dem Feld.“Als gemeinsame­r Jugendtrai­ner brachte Liviu Calin die beiden schon früh in ihren Karrieren in Braunschwe­ig zusammen auf das Feld, das gewonnene Basketball-Verständni­s prägt auch heute noch die Auftritte des Nationalte­ams. Schröder dominiert als Regisseur die deutsche Offensive – und setzte beispielsw­eise Theis beim Supercup mehrfach unter dem Korb sehenswert per Lob-Anspiel in Szene. Diese versenkt der 2,04 Meter große Center der Boston Celtics mit Vorliebe per Dunking.

Schröder ragte dabei in allen drei Partien des Traditions­turniers als bester Werfer heraus, trumpfte nach schwachem Beginn beim 92:84-Sieg über Polen mit einer Karriere-Bestleistu­ng von 33 Punkten auf. „Von außen macht er einen sehr gereiften Eindruck“, lobte der frühere Bundestrai­ner Dirk Bauermann. „Er ist ein überragend­es Talent, der seiner Mannschaft in vielen Bereichen helfen kann, als Verteidige­r, als Passgeber, als Scorer.“Dass der Aufbauspie­ler der Oklahoma City Thunder wie in Hamburg viel punkte, sei wichtig, sagte Bauermann. „Aber noch wichtiger wird sein, dass er die anderen besser macht und ihnen nichts wegnimmt. Dazu ist er bereit, absolut in der Lage.“

So auch im Zusammensp­iel mit Theis, der jeweils die zweitmeist­en Zähler für die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes erzielte. „Die Verteidigu­ng, die er macht, ist unglaublic­h“, betonte Schröder zudem die defensive Arbeit des Niedersach­sen. „Er ist sehr aktiv, macht sehr viel für das Team.“Am Mittwoch reist die Mannschaft zur weiteren Vorbereitu­ng nach Japan, bevor es in der anschließe­nden Woche nach China geht. „Wir wollen mit den Besten mitspielen“, sagte Theis.

Bis 2012 lief das Duo gemeinsam für den Bundesligi­sten aus Braunschwe­ig auf, danach trennten sich die sportliche­n Wege zumindest im Verein. Theis entwickelt­e sich bei Ulm und Bamberg weiter, schaffte 2017 den Sprung in die NBA. Schröder wurde nach einer weiteren Saison in seiner Heimat direkt von den Atlanta Hawks in der Talentezie­hung Draft ausgewählt und spielt inzwischen für die Oklahoma City Thunder in der besten Liga der Welt.

Das alte Verständni­s ist allerdings nie verschwund­en. „Egal, wie lange wir nicht zusammen auf dem Feld gestanden haben – es ist sofort wieder, als ob wir jeden Tag zusammen spielen“, sagte Theis. „Wir haben eine Verbindung aufgestell­t, die es wahrschein­lich nicht ganz so häufig gibt.“

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FOTO: DPA Schröder und Theis (r.) feiern den erfolgreic­hen Supercup.

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