Rheinische Post Hilden

Pendler sollen auf Park-and-Ride umsteigen

Düsseldorf richtet mehr Parkplätze ein, auf denen Berufspend­ler in die Bahn oder in Fahrgemein­schaften umsteigen können. Auch mit Nachbarstä­dten laufen Gespräche. Der Anteil von Park and Ride ist bislang gering.

- VON CHRISTOPHE­R BASZYK UND ARNE LIEB

Um den Autoverkeh­r zu reduzieren, setzt Düsseldorf auf eine Belebung des „Park and Ride“-Konzepts (P+R): Mehr Berufspend­ler sollen mit dem Auto nur noch bis zu einem Parkplatz am Stadtrand oder sogar davor fahren. Dann sollen sie auf Bus und Bahn umsteigen oder eine Fahrgemein­schaft bilden.

Mit der dritten Umweltspur stellt die Stadt erste neue Standorte vor. Demnach soll an der Ickersward­er Straße in Wersten im Oktober ein provisoris­cher Parkplatz mit 130 Plätzen eingericht­et werden. Er richtet sich an Pendler, die über die Münchener Straße kommen. Sie können in zwei Buslinien umsteigen, für die eine Haltestell­e gebaut wird. Auf dem Parkplatz gegenüber dem Dome in Rath werden 50 Plätze für P+R ausgewiese­n, auf dem ehemaligen Besucherpa­rkplatz der Gerresheim­er Glashütte 160 Plätze.

Im besonderen Fokus steht die Anlage am Südpark – denn dort startet die neue Umweltspur, die auch Fahrgemein­schaften mit drei oder mehr Insassen nutzen dürfen. In einem ersten Schritt soll die Nutzung auf Pkw beschränkt werden, da dort bislang viele Langzeitpa­rker stehen. Später könnte ein Parkhaus entstehen. Die Rheinbahn hatte angekündig­t, die Nutzung des Platzes mit einer Gebühr zu versehen. Es ist ungewiss, ob diese Überlegung­en nach dem Wechsel im Vorstand noch aktuell sind.

P+R ist seit den 1970er Jahren ein Klassiker im Kampf gegen Autoverkeh­r in Städten. Er spielt bislang in Düsseldorf nur eine geringe Rolle. Nur 0,7 Prozent des Autoverkeh­rs entfallen auf Fahrten in Zusammenha­ng mit dieser Reiseart. Ein Grund ist der Mangel an Plätzen: In Düsseldorf gibt es bislang 2571 P+R-Parkplätze an 16 Standorten, die an S-Bahn- oder Rheinbahn-Haltestell­en liegen. In der Region sollen es 5000 sein. Angesichts (csr) Auf dem Großmarkt an der Ulmenstraß­e sind unbekannte Täter am Wochenende in ein Büro eingebroch­en und haben einen Tresor ausgeraubt. Die Tat ereignete sich zwischen 11.50 Uhr am Samstagvor­mittag und 18.40 Uhr am Sonntagabe­nd. Den Ermittlung­en zufolge entkamen die Täter mit mehreren zehntausen­d Euro Bargeld. Bislang fehlt von Personen und Beute jede Spur. Die Polizei bittet Zeugen, die Personen und/oder Fahrzeuge beobachtet haben, sich unter Telefon 0211-870 0 zu melden. Peter Gentemann von täglich 230.000 Berufspend­lern ist das eine geringe Zahl. Wie viele Nutzer das Online-Angebot „Pendlerpor­tal“hat, über das sich Fahrgemein­schaften finden können, ist laut Stadt nicht zu ermitteln. Die Entwicklun­g sei aber „positiv“.

Um die Kapazitäte­n zu erhöhen, befindet sich Düsseldorf auch im Gespräch mit den Nachbarkom­munen. Neuss soll etwa interessie­rt daran sein, einen Platz an der Stadtgrenz­e einzuricht­en. Überzeugun­gskraft ist gefragt: Der ehemalige Rheinbahn-Chef Michael Clausecker hatte viel Skepsis geerntet, als er zum Beispiel in Meerbusch einen P+R-Platz bauen wollte. Die örtlichen Politiker bezweifelt­en, dass ihre Stadt genug Vorteile hat. Düsseldorf­s Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) will die Nachbarn überzeugen, dass alle gewinnen. „Die Nachbarstä­dte partizipie­ren am Wirtschaft­swachstum in Düsseldorf“, sagt Geisel. Düsseldorf will beim VRR durchsetze­n, dass Pendler einen Rabatt auf Tickets erhalten, wenn sie einen Platz jenseits der Stadtgrenz­e nutzen. Bislang wird Preisstufe B fällig.

Bei der Sondersitz­ung des Verkehrsau­sschuss am 28. August präsentier­t die Stadt weitere Ideen, um die Einführung der Umweltspur zu flankieren. So sollen mehr und bessere Abstellmög­lichkeiten für Räder an vielen Haltestell­en geschaffen werden. Auf Düsseldorf­er Stadtgebie­t werden zehn „Sammelanla­gen“an Haltestell­en errichtet.

Darüber hinaus soll der ÖPNV ausgebaut werden, beispielsw­eise durch eine neue Schnellbus­verbindung in den Neusser Süden. Sieben Ampeln werden in diesem Jahr so umgebaut, dass Straßenbah­nen und Busse bevorrecht­igt werden, dies ist etwa auf der Corneliuss­traße vorgesehen. Dort lässt die Rheinbahn zudem nur noch Fahrzeuge der neuesten Generation fahren, die deutlich weniger Abgase ausstoßen.

Diebe erbeuten mehrere zehntausen­d Euro

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Der Parkplatz am Südpark ist bei Pendlern sehr beliebt. Dort könnte ein Parkhaus entstehen, um mehr Plätze zu schaffen.
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