Rheinische Post Hilden

Feuerwehr zeigt, was sie drauf hat

Samstag durften Besucher hinter die Kulissen der Hildener Feuer- und Rettungswa­che schauen.

- VON ANDREA BINDMANN

HILDEN Eine Rauchwolke steigt vom Dach auf. Mittendrin ein Mann. Der Weg nach unten ist durch Feuer versperrt. Doch vor dem Gebäude herrscht bereits rege Betriebsam­keit. Während einige Feuerwehrm­änner sich zum Löschen bereit machen, bringen andere die Drehleiter in Stellung und stellen ein Sprungkiss­en auf. Innerhalb weniger Minuten ist das Feuer eingedämmt, der Mann gerettet und schon beginnen die Aufräumarb­eiten. Dass in der Nacht zum Sonntag ein solches Szenario Einsatzrea­lität Hannelore Schlösser Besucherin, über ihren Grund zum Festbesuch

werden würde, ahnt zu diesem Zeitpunkt noch niemand.

Wenn die Zuschauer auch den Atem angehalten haben, so ist die Aktion doch „nur“eine Übung, eingebette­t in den Tag der offenen Tür auf dem Gelände Am Feuerwehrh­aus.

Viele Familien haben den Weg zum Feuerwehrf­est gefunden. Darunter Sabrina Böckel und Laura Golumbek, die mit Mann und Kindern über das Gelände schlendern. Die Söhne Jonas und Henry (beide drei Jahre alt) verarbeite­n gerade ein großes Abenteuer: „Wir durften mit dem Feuerwehra­uto fahren“, erzählen die Jungs. „Sogar mit Blaulicht und Sirene. Das war ganz schön laut.“„Die Fahrzeuge sind besonders fasziniere­nd“, weiß Henrys Mutter Sabrina Böckel. „Wir kennen sie nur aus Kinderbüch­ern. Da ist es spannend, sie mal live zu erleben.“

Auch die Erwachsene­n sind von der Technik fasziniert und lassen sich von Mitglieder­n der Wehr die Fahrzeuge erklären. Erinnerung­sfotos hinter dem Lenkrad dürfen da nicht fehlen.

Die vierjährig­e Katherina zieht Papa Aaron Papadopoul­os eine Station weiter: Sie möchte einmal löschen. Mitglieder der Jugendfeue­rwehr erklären der jungen Dame, wie es geht. Schon richtet Katherina den Schlauch auf ein kleines Haus und versucht eisern, eine kleine Öffnung zu treffen. Eine Wassersäul­e zeigt ihr an, ob sie Erfolg hat. „Das ist gar nicht so schwer“, resümiert Katherina. Doch etwas anderes erfüllt sie mit weit mehr Stolz: „Schau mal, ich habe einen Feuerwehrh­elm. Den darf ich auch behalten.“

Unter die Gäste hat sich auch CDU-Landtagsab­geordnete Claudia Schlottman­n gemischt. „Ich fühle mich der Feuerwehr Hilden sehr

verbunden. Das große Engagement und das Gemeinscha­ftsgefühl sind beispiello­s. Außerdem trifft man hier immer nette Menschen und ich bin froh, dass die Wehr mich als Ansprechpa­rtner anerkennt.“

In geselliger Runde genießt auch Marlene Burkhardt den Tag. „Mein Sohn ist bei der Freiwillig­en Feuerwehr“, berichtet die Hildenerin. Oft genug hat sie Angst um ihr Kind. „Bei großen Einsätzen bin ich schon sehr unruhig. Bei dem Kindergart­enbrand in Erkrath war mein Sohn 13 Stunden im Einsatz. Da macht man sich Sorgen.“Umso mehr kann sie es genießen, auf dem Gelände an der Straße Am Feuerwehrh­aus einfach nette Leute zu treffen und spannende Gespräche zu führen.

Hannelore Schlösser muss nicht lange überlegen, was sie zum Fest geführt hat: „Respekt. Die Feuerwehr leistet eine selbstlose Arbeit, ist auch sonntags im Dienst. Es ist unvorstell­bar, dass diese Menschen in Einsätzen beschimpft und bespuckt werden.“

„Respekt. Die Feuerwehr leistet eine selbstlose Arbeit. Es ist unvorstell­bar, dass diese Menschen in Einsätzen beschimpft und bespuckt werden“

 ?? RP-FOTO:STEPHAN KÖHLEN ?? Samstagmit­tag wurde beim Feuerwehrf­est in Hildendie Rettung einer Person von einem Dach simuliert. In der Nacht zum Sonntag war dies Einsatz-Realität im Bereich Lodenheide.
RP-FOTO:STEPHAN KÖHLEN Samstagmit­tag wurde beim Feuerwehrf­est in Hildendie Rettung einer Person von einem Dach simuliert. In der Nacht zum Sonntag war dies Einsatz-Realität im Bereich Lodenheide.

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