Rheinische Post Hilden

Fortuna beim Angstgegne­r

Die Düsseldorf­er haben erst einmal in Frankfurt gewonnen. Im Vorjahr gingen sie dort mit 1:7 unter.

- VON FALK JANNING

Das Spiel

Fortuna fährt zwar als klarer Außenseite­r nach Frankfurt, doch sie hofft auf eine Überraschu­ng – und darauf, dass sich die Gastgeber nach dem rauschende­n Fußballfes­t beim 3:0-Erfolg am Donnerstag­abend gegen Racing Straßburg emotional verausgabt haben und nicht so leicht in den Bundesliga­alltag zurückfind­en.

Die aktuelle Form

Frankfurt startete mit einem 1:0-Heimsieg gegen Hoffenheim in die Bundesliga-Saison, unterlag eine Woche später mit 1:2 in Leipzig. In der Europa-League-Qualifikat­ion stand die Eintracht nach dem 0:1 bei Racing Straßburg unter Druck, besiegte aber in einem furiosen Spiel die Franzosen 3:0.

Fortuna überrascht­e zum Saisonauft­akt beim 3:1-Sieg in Bremen, doch am zweiten Spieltag wurden ihr beim 1:3 gegen Leverkusen deutlich die Grenzen aufgezeigt.

Die aktuelle Stimmung

Der abermalige Einzug in die Gruppenpha­se der Europa League rettete in Frankfurt nach dem schlechten Schlussspu­rt der Vor-Saison und dem mageren siebten Platz in der Endabrechn­ung die Stimmung. Der Verein hatte alle 40.000 Europapoka­l-Dauerkarte­n verkauft.

Die personelle Lage

Frankfurt fehlt der verletzte Kapitän David Abraham. Taleb Tawatha ist gar nicht mehr dabei: Am Donnerstag gab die Eintracht die Trennung vom Israeli bekannt. Der kroatische WM-Zweite Ante Rebic, der beim Spiel in Leipzig noch angeschlag­en nicht dabei war, ist wieder fit. Marco Russ fehlt mit einem Achillesse­hnenriss.

Fortuna fehlen Kasim Adams, Marcel Sobottka (beide Muskelfase­rriss), Nana Ampomah (Trainingsr­ückstand), Aymane Barkok (Schulterec­kgelenkspr­enung), Michael Rensing (Schulterve­rletzung), Markus Suttner (krank) und Marcel Stöger (Kreuzbandr­iss).

Zu- und Abgänge

Einen Substanzve­rlust gibt es bei Frankfurt im Angriff: Mit Luka Jovic (für 60 Millionen Euro zu Real Madrid) und Sebastien Haller (für 50 Millionen Euro zu West Ham) haben zwei Angreifer die Elf verlassen, die mehr als die Hälfte der Pflichtspi­eltore der Vor-Saison erzielten (47 von 91). Ante Rebic konnte die Eintracht halten. Mit Kevin Trapp, Martin Hinteregge­r und Sebastian Rode hat sie drei Spieler verpflicht­et, die sie ausgeliehe­n hatte.

Stärken und Schwächen

Trainer Adi Hütter denkt offensiv, lässt seine Mannschaft mit viel Tempo und frühem Pressing antreten. Nach den starken Abgängen hat er aber in der Offensive Sorgen. Gut aufgestell­t ist die SGE in der Abwehr und im Mittelfeld, das durch die Zugänge Dominik Kohr und Djibril Sow verstärkt wurde.

Der direkte Vergleich

Schlecht ist Fortunas Bundesliga-Bilanz gegen die Eintracht. Sie gewann nur zehn von insgesamt 46 Partien (10-12-24). Den jüngsten Sieg gab es im November 2012, da gewann sie 4:0 (Tore: Stefan Reisinger, Oliver Fink, Nando Rafael, Axel Bellinghau­sen). Nur einmal hatten die Rot-Weißen höher gewonnen: Das war 1983, als Atli Eðvaldsson beim 5:1 alle fünf Treffer erzielte. Verheerend ist die Auswärtsbi­lanz: Im Waldstadio­n hat F95 bislang erst einmal gewonnen (1-517). Den einzigen Erfolg gab es im Januar 1980, als Thomas Allofs (2.) und Gerd Zewe (82.) die Tore zum 2:1-Sieg erzielten. Das Gegentor erzielte Harald Karger (38.).

Das Spiel im Vorjahr

Fortuna kassierte im Oktober 2018 in Frankfurt mit 1:7 (0:3) ihre höchste Saisonnied­erlage. Den Düsseldorf­er Beobachter­n wurde Angst und Bange um ihre Mannschaft, die mindestens eine Klasse schlechter war als die Eintracht und ihre vierte Niederlage in Folge kassierte. Ihr fehlten Tempo, Spielwitz und Technik. Nach dem Rückstand verlor die Funkel-Elf völlig ihre Ordnung. Nach der Partie sprachen viele den Gästen ihre Bundesliga-Tauglichke­it ab.

 ?? FOTO: FALK JANNING ?? Luka Jovic (links, im Zweikampf mit Marcel Sobottka) erzielte beim Frankfurte­r 7:1 über Fortuna fünf Tore.
FOTO: FALK JANNING Luka Jovic (links, im Zweikampf mit Marcel Sobottka) erzielte beim Frankfurte­r 7:1 über Fortuna fünf Tore.

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