Camping von einfach bis edel
Beim Caravan Salon in Düsseldorf gibt es alles vom Falt-Wohnwagen bis zum Luxus-Mobil. Und eine Extra-Ecke für Einsteiger.
Wenn man in Halle 5 bei den Wohnmobilen des Herstellers Variomobil ankommt, gehen die Blicke erst einmal unwillkürlich nach oben. Geradezu gigantisch wirkt das Luxusmobil, das dort steht, fast vier Meter hoch und knapp zehn Meter lang. Ein Sprecher des Herstellers erklärt den Neugierigen geduldig, wie leicht das Modell trotzdem zu fahren sei – dank umfassender Assistenzsysteme und Tempomat, und tolle Sicht hat man durch die Panoramascheibe auch. Und den nötigen Führerschein? Macht man notfalls in der Ferien-Fahrschule, was bei höheren sechsstelligen Kaufpreisen nicht wirklich ins Gewicht fällt. Luxus-Ausstattung gibt es auch bei Caravans, die man dann freilich an ein entsprechend zugkräftiges Auto hängen muss. Der Lume Traveller aus den Niederlanden ist beispielsweise voller nachhaltiger Materialien und hat sogar ein großes Cabrio-Faltdach – und eine Sommerküche im Heck für das Kochen unter freiem Himmel.
Solche und andere Freizeitfahrzeuge sind jetzt wieder beim Caravan Salon in Düsseldorf zu bestaunen. Alle Messehallen des Geländes in Stockum sind belegt, mehr als 2000 Wohnwagen und Wohnmobile stehen dort zum Anschauen von innen und außen. 250.000 Besucher waren im vergangenen Jahr da, mehr als je zuvor, und der Boom der Branche lässt die Veranstalter hoffen, dass es diesmal wieder mindestens ebenso gut laufen wird. „Es ist allgemein bekannt, dass die Branche strotzt vor Optimismus“, sagte Messe-Geschäftsführer Wolfram Diener am Freitag, an dem Fachbesucher und Journalisten bereits aufs Gelände durften: „Wir hoffen, dass die Messe ihn nochmals beflügeln kann.“
In der Tat dürfte kaum ein Fan des Reise-Urlaubs beim Caravan Salon nichts finden, das ihn interessiert. Da sind einerseits die großen Modelle wie eben der Cellini, der sogar ein sogenanntes Slide-out zu bieten hat – ein am Zielort seitlich ausfahrbares Element, so dass das geräumige Doppelbett im hinteren Teil des Caravans genug Platz hat. Günstig sind solche Modelle freilich nicht, und wer 75.000 Euro in eine mobile Unterkunft investiert, legt sich für eine Weile fest.
So ist es nicht verwunderlich, dass bescheidenere Varianten immer beliebter werden – und viele Hersteller auch Käufer mit kleinerem Geldbeutel in den Fokus nehmen. Beispielsweise mit Campingbussen und Vans: Die Ausstattung ist dabei viel spartanischer, dafür findet man fast überall ein Plätzchen zum Abstellen und kann sich auch vor Ort mit dem Fahrzeug bewegen. Oder mit den kompakten Mini-Wohnwagen, die nicht viel mehr zu bieten haben als ein Bett und eine kleine Küche in der Heckklappe. Der Anbieter Campwerk zeigt in Halle 14 gar ein Autodachzelt, das man wie eine Dachbox auf seinem Pkw montieren kann. Weil im vergangenen Jahr mehr als ein Drittel der Caravan-Besucher zum ersten Mal da waren, ist für die Neulinge eine Einsteiger-Welt vor Halle 18 aufgebaut worden. Hier werden die verschiedenen Kategorien vorgestellt, von der „Königsklasse“der Vollintegrierten bis zu den speziellen Zeltaufbauten. Zum Unterhaltungsprogramm gehören außerdem die Film-Vorstellungen im Traumtourenkino, ein E-Bike-Parcous – und erstmals die Sondershow „Caravaning Sports“. Sie soll Fahrzeuge zeigen, mit denen man gut Sportgeräte transportieren kann.
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