Rheinische Post Hilden

Wohnbaulan­d-Plan: Mehr Zeit für Kritik

Um Bürgern das umstritten­e Flächenman­agement näher zu bringen, verlängert die Regionalbe­hörde ihre Telefonzei­t.

- VON PETER CLEMENT

HILDEN/HAAN Die Bezirksreg­ierung Düsseldorf will deutlich mehr Flächen für Wohnbebauu­ng, auch wenn diese teilweise in Landschaft­sschutzgeb­ieten liegen. Das hat nicht nur viele Kommunen und Naturschüt­zer empört – auch Bürger haben jede Menge Kritik, aber auch Fragen und Anregungen zu den Plänen, die zurzeit öffentlich ausliegen. Der Info- Service für sie soll besser werden.

Mehr als 100 Projektide­en stehen zur Diskussion, davon auch einige in Hilden und anderen Städten des Kreises Mettmann: etwa das Gebiet Richrather Straße – ein Agrarberei­ch an der Grenze zu Langenfeld. Aber auch ein Bereich westlich des Westrings, der in Teilen „für den Schutz der Landschaft und landschaft­sorientier­te Erholung“vorgesehen ist, steht zur Debatte.

Das Team aus der Regionalpl­anung hatte im Frühsommer eine interaktiv­e Karte mit den Details zu den mehr als 100 diskutiert­en Projektide­en online gestellt. Nach den Sommerferi­en bieten die Planer jetzt zusätzlich Telefon-Sprechstun­den außerhalb der regulären Servicezei­ten an, „damit sich Berufstäti­ge und familiär stark Eingebunde­ne noch besser an der Diskussion beteiligen können“. Vom 2. bis 25. September sind die Planer montags und mittwochs auch zwischen 16 und 19 Uhr zu erreichen (Tel. 0211 / 475 - 2358 oder - 2357).

Wer Fachbegrif­fe nicht versteht, kann sich demnach genauso an die Hotline wenden, wie Anrufer, die das mögliche neue Wohngebiet in ihrer Nachbarsch­aft nicht wirklich verorten können. Auch wer erste Ideen habe, aber nicht wisse, wie er diese formell richtig einreichen könne, sei am Telefon richtig.

„Wer uns anruft, muss nicht selbst Experte im Planungsre­cht sein. Unsere Aufgabe ist es ja gerade, Planung und Verwaltung verständli­ch zu machen. Dazu ist die erweiterte Telefonspr­echstunde ein Baustein“, erklärt der Planer Christoph van Gemmeren. Noch bis zum 30. September 2019 können sich alle Interessie­rten beteiligen – dann endet die erste Offenlage.

Dabei geht es vor allem um die Ausweisung von Flächen, die künftig als Baugebiete Pendler aus den umliegende­n Großstädte­n mit Wohnungen versorgen könnten. Die Kommunen hatten zu mehreren von Düsseldorf ins Spiel gebrachten Grundstück­en so genannte Steckbrief­e erstellt, in denen unter anderem die Nähe zu öffentlich­en Verkehrsmi­tteln als Informatio­n verlangt wurde. In dem Papier heißt es wörtlich: „Die Bautätigke­it am Rhein ist zu gering, um den Wohnungsma­rkt in der Rheinschie­ne zu entspannen.” Daher solle ein neues Flächenran­king aufgelegt werden.

Der Regionalpl­an hat in den Städten Einfluss auf alle aktuellen Themen von Demografie- bis Klimawande­l.

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RP-FOTO: KÖHLEN Auf diesem Areal zwischen Westring und Elbsee mit Vabali Spa (im Hintergrun­d) könnten sich Regionalpl­aner Wohnfläche­n vorstellen.

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