Immobilienpreise dramatisch gestiegen
Die Quadratmeterpreise in München und Berlin sind in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 150 Prozent gestiegen, so eine aktuelle Immowelt-Studie.
(rps) Wer in einer deutschen Großstadt aktuell eine Immobilie erwerben will, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch vor zehn Jahren. Am deutlichsten sind die mittleren Quadratmeterpreise mit 153 Prozent in München gestiegen. Es folgt Berlin, wo mittlerweile 152 Prozent mehr verlangt werden als 2009. In Düsseldorf stieg der Kaufpreis um 93 Prozent. Das zeigt eine Analyse der Immobilienpreise von immowelt.de für die 14 größten deutschen Städte über 500.000 Einwohner. Verglichen wurden die Angebotspreise im Median für Wohnungen und Häuser im ersten Halbjahr 2019 mit dem Vergleichszeitraum 2009.
In München sind die Preise für Wohneigentum in zehn Jahren nicht nur am stärksten gestiegen, mit 7500 Euro pro Quadratmeter ist die bayerische
Landeshauptstadt mit Abstand die teuerste im Städtevergleich. Wohneigentum in München ist generell begehrt und neuer Wohnraum begrenzt. Neubauten und aufwendige Sanierungen treiben den Preis für Wohnungen und Häuser darüber hinaus weiter in die Höhe. München hat in dieser Hinsicht alle anderen Großstädte hierzulande weit abgehängt: 2009 waren Immobilien in der Isar-Metropole 31 Prozent teurer als im ebenfalls hochpreisigen Frankfurt am Main, jetzt sind es bereits 71 Prozent. In der Finanzmetropole kostet der Quadratmeter im Median aktuell laut Studie 4380 Euro.
Im Vergleich dazu liegt Berlin aktuell mit einem Quadratmeterpreis von 4030 Euro lediglich im Mittelfeld der betrachteten Städte. Allerdings zogen
die Preise auch dort mit einem Zuwachs von 152 Prozent heftig an. Vor zehn Jahren war die Hauptstadt mit 1600 Euro pro Quadratmeter noch eine eher günstige Metropole. Ein starkes Bevölkerungswachstum sowie viele sanierte und neu gebaute Objekte im Angebot sorgen in der Hauptstadt für rasant steigende Preise. In Düsseldorf liegt der Quadratmeterpreis im Mittel bei 3610 Euro. Vor zehn Jahren lag er noch bei 1870 Euro, so die Studie.
Günstiger zum Eigenheim gelangt man hingegen immer noch im Ruhrgebiet: In Dortmund stieg der Quadratmeterpreis seit 2009 moderat um 31 Prozent auf 1800 Euro. In Essen verteuerten sich Immobilien gar nur um ein Viertel (26 Prozent) auf 1.820 Euro. Sowohl absolut als auch bei der Steigerung sind Dortmund und
Essen die günstigsten Städte im Vergleich. Der Strukturwandel der einstigen Schwerindustrie-Standorte gepaart mit einer Stagnation der Bevölkerungszahlen bremsen den Preisanstieg – auch Neubauten und renovierte Objekte werden in Dortmund und Essen zu einem weit niedrigeren Niveau offeriert als in anderen deutschen Großstädten, sind sich die Experten einig.
Die Steigerung der Kaufpreise übersteigt in allen untersuchten Städten die allgemeine Inflationsrate in Deutschland. Der Verbraucherpreisindex stieg zwischen 2009 und 2019 um 13,7 Prozent an. Immobilien verteuerten sich also im gleichen Zeitraum deutlich mehr als andere Waren und Dienstleistungen, so das Ergebnis der neuesten Immowelt-Studie.