„Señora“begeistert Jazzfans seit 40 Jahren
Axel Fischbacher präsentiert bei den neuen „Blue-Monday“-Konzerten seine allererste Band. Deren Platte wurde gerade neu aufgelegt – und findet reißenden Absatz.
HILDEN „Señora“war Anfang der 1980er Jahre in der deutschen Clubszene eine der erfolgreichsten Groove-Jazz-Bands mit Funk und Rockelementen. Alle Bandmitglieder haben ihren Weg gemacht. Keyboarder Christian Henze arbeitet mit seiner eigenen Firma heute hauptsächlich als Produzent in der Medienbranche in den verschiedensten Bereichen, unter anderem für die Deutsche Telekom, Gruner + Jahr Verlag, UFA, ARD, SAT 1, RTL. Bassist Thomas Giesler verdient sein Geld als Bühnenmusiker und Komponist für das Düsseldorfer Kom(m) ödchen, schrieb Auftragskompositionen für Thomas Freitag und Harald Schmidt. Drummer Diethard Stein ist ein vielbeschäftigter Musiker und hat Lehrbücher für Schlagzeugunterricht geschrieben. Gitarrist Axel Fischbacher ist ein gefragter Komponist und Produzent von Film-, Fernseh- und Theatermusik – und Macher der seit 13 Jahren in Hilden sehr erfolgreichen Clubkonzert-Reihe „Blue Monday“.
Und er hat dafür gesorgt, dass die Fans „Senora“noch einmal am 21. Oktober live in Hilden erleben können. „Da werden rund 250 Jahre auf der Bühne stehen“, flachst Fischbacher: „Unsere Platte wurde für bis zu 450 Euro im Internet gehandelt.“Deshalb wagte ein Produzent eine Neuauflage der 1981 erschienenen Langrille. „Jetzt sind wir bereits bei der dritten Auflage der Neuauflage.“Die schöne Frau auf dem Cover ist Susi Vogt, die Freundin von Pianist Christian Henze. „Ich habe mit ihr zusammen Abitur gemacht“, erinnert sich Axel Fischbacher.
Seit 13 Jahren organisiert er die Clubkonzert-Reihe „Blue Monday“in Hilden. „Ich habe in meinem ganzen Leben etwas noch nie so lange und so gerne gemacht“, bekennt der Vollblutmusiker: „Es ist immer noch ein Abenteuer. Aber ich habe auch noch nie so viel gelernt.“Es sei ein „Wunder“, dass die Reihe so gut in Hilden laufe, bedankt er sich beim Kulturamt und dem Stadtmarketing für deren treue Unterstützung. Kulturamtsleiterin Eva Dämmer gibt die Blumen gern zurück: „Hilden kann stolz darauf sein, dass wir in einer Stadt dieser Größe so eine hochkarätige Veranstaltung haben.“Das sei auch der stimmungsvollen Bar „Blue Note“an der Klotzstraße 22 und ihren Pächtern Biggi und Willi Thom zum verdanken.
Zum Auftakt am 9. September begrüßt Fischbacher den besten deutschen Jazztrompeter, Florian Menzel. Er bringt Stefan Rey („ein toller Bassist, den ich Köln entdeckt habe“) und Roland Höppner (Drums) mit. Hanno Busch (Guitar), Henning Gailing (Kontrabass) und Ralf Gessler (Drums) kommen alle aus Köln und jazzen am 23. September im Blue Note. Tom Lorenz ist für Fischbacher einer der besten Vibraphonisten Europas. Das habe sich in dessen Heimatstadt Düsseldorf leider noch nicht herumgesprochen. Lorenz wird am 7. Oktober von Wally Böcker (Kontrabass) und Kurt Billker (Drums) begleitet.
Am 4. November dürfen sich die Jazzfreunde auf ein musikalisches
Rendezvouz mit Julia Hofer, einer herausragenden, jungen E-Bassistin aus Wien freuen. Sie tritt zusammen mit Lars Duppler (Keyboard) und Hardy Fischötter (Drums) auf. Am 18. November steht Fischbachers aktuelles Quintett „Five Birds“(Dennis Gäbel, Matthias Bergmann, Nico Brandenburg und Tim Dudek) auf der Bühne im Blue Note – mit einem „ausgefuchsten Programm“. Christine Corvisier (Saxophon) hat sich schnell einen Namen in der Jazzszene in Frankreich, Deutschland, Niederlande, Belgien und Luxembourg gemacht. Am 2. Dezember ist sie zusammen Caris Hermes (Kontrabass) und Oliver Rehmann (Drums) zu erleben. Jörg Seidel spielt nicht nur phantastisch Gitarre, er singt auch sehr gut. Zusammen mit Petr Dvorsky (Kontrabass) und Ulf Stricker (Drums) bestreitet er am 16. Dezember das letzte Club-Konzert in diesem Jahr. Bei allen acht Club-Konzerten spielt natürlich auch Axel Fischbacher mit.