Zimmer wartet auf seine Chance
Fortunas Mann für die Außenposition ist wieder fit. Seine Wunschposition ist der rechte Mann in einer Fünfer-Kette.
DÜSSELDORF 65 Minuten sind gespielt in der Partie bei Eintracht Frankfurt. Es steht 1:1. Dann wird Jean Zimmer vom Warmlaufen zur Ersatzbank beordert. Er kommt für Dawid Kownacki ins Spiel. Es ist der erste Einsatz für Zimmer in der Bundesliga seit dem 17. Februar. Doch der 25-Jährige kann sich nach dem Spiel nicht richtig darüber freuen. Denn Fortuna verliert am Ende. „Es war eine gemischte Gefühlslage. Einerseits war es richtig schön, mal wieder mit den Jungs auf dem Platz zu stehen und die Atmosphäre zu genießen“, sagt er. „Dennoch bin ich nach der 1:2-Niederlage gegen die Eintracht sauer nach Hause gefahren.“
Für Zimmer war es aber in jedem Fall das Ende einer langen Leidenszeit. Im Februar riss bei ihm im Spiel bei Bayer Leverkusen (0:2) das Außenband im Sprunggelenk. Er fiel bis zum Saisonende aus, musste sich wieder herankämpfen. In der Vorbereitung lief zunächst alles nach Plan, dann erlitt er einen kleinen Rückschlag, musste erneut aussetzen. „Ich habe viele Gespräche mit meiner Frau und meiner Familie geführt. Sie haben mir sehr geholfen in dieser Zeit. Aber grundsätzlich mache ich viel mit mir selbst aus – und ich bin mental stark genug. Ich habe auf diesen Moment hingearbeitet und hingefiebert“, sagt er.
Der nächste Schritt, auf den er hinfiebert, ist natürlich der Einsatz in der Startelf. In der vergangenen Saison stand er in 15 der ersten 16 Begegnungen von Beginn an auf dem Platz. Nachdem ihn ein Muskelfaserriss gestoppt hatte, kehrte er direkt beim 3:0 gegen seinen Ex-Klub VfB Stuttgart zurück in die Startformation.
Beim VfB lernte er auch Matthias Zimmermann kennen. Mit ihm bildete Zimmer häufig ein Duo auf der rechten Seite. Zimmermann als Rechstverteidiger, Zimmer davor. „Jean ist eigentlich ein Rechtsaußen, ein Offensivspieler“, sagt Trainer Friedhelm Funkel über Zimmer, der in seinem Profil eigentlich Außenverteidiger – vorzugsweise auf der rechten Seite – stehen hat. Zimmer selbst wählt den Mittelweg: „Ich spiele am liebsten rechts in einer Fünferkette.“
Wie auch immer, Zimmer möchte naturgemäß möglichst schnell wieder zur Startformation gehören. „Ich bin wieder fit und für den Trainer definitiv eine Option. Ich brenne darauf, auch weil ich einen langen, harten Weg die vergangenen sieben Monate hinter mir habe“, sagt er. Die nächste Chance dafür gibt es am kommenden Freitag beim Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (20.30 Uhr). Die Konkurrenz ist aber groß. Neben Zimmermann melden auch Thomas Pledl oder die noch offensiver ausgerichteten Erik Thommy und Bernard Tekpetey Ansprüche an.
Der gebürtige Pfälzer will nach drei Punkten aus den ersten drei Spielen noch kein großes Zwischenfazit zur Leistungsfähigkeit seiner Mannschaft ziehen. „Keine Mannschaft kann behaupten, dass sie jetzt bereits bei 100 Prozent ist“, sagt er. „Überall gibt es neue Spieler, manchmal neue Trainer. Es ist alles noch sehr frisch. Bei uns stimmen auch noch nicht alle Abläufe. Daran gilt es weiter zu arbeiten.“
Nach dem Spiel gegen Wolfsburg stehen im Derby bei Borussia Mönchengladbach und dem Heimspiel gegen den SC Freiburg zwei weitere Spiele im September an. „Es sind starke Teams. Gladbach hat noch einiges gut zu machen. Es werden schwere Spiele“, sagt Zimmer.