Rheinische Post Hilden

Zimmer wartet auf seine Chance

Fortunas Mann für die Außenposit­ion ist wieder fit. Seine Wunschposi­tion ist der rechte Mann in einer Fünfer-Kette.

- VON PATRICK SCHERER

DÜSSELDORF 65 Minuten sind gespielt in der Partie bei Eintracht Frankfurt. Es steht 1:1. Dann wird Jean Zimmer vom Warmlaufen zur Ersatzbank beordert. Er kommt für Dawid Kownacki ins Spiel. Es ist der erste Einsatz für Zimmer in der Bundesliga seit dem 17. Februar. Doch der 25-Jährige kann sich nach dem Spiel nicht richtig darüber freuen. Denn Fortuna verliert am Ende. „Es war eine gemischte Gefühlslag­e. Einerseits war es richtig schön, mal wieder mit den Jungs auf dem Platz zu stehen und die Atmosphäre zu genießen“, sagt er. „Dennoch bin ich nach der 1:2-Niederlage gegen die Eintracht sauer nach Hause gefahren.“

Für Zimmer war es aber in jedem Fall das Ende einer langen Leidenszei­t. Im Februar riss bei ihm im Spiel bei Bayer Leverkusen (0:2) das Außenband im Sprunggele­nk. Er fiel bis zum Saisonende aus, musste sich wieder herankämpf­en. In der Vorbereitu­ng lief zunächst alles nach Plan, dann erlitt er einen kleinen Rückschlag, musste erneut aussetzen. „Ich habe viele Gespräche mit meiner Frau und meiner Familie geführt. Sie haben mir sehr geholfen in dieser Zeit. Aber grundsätzl­ich mache ich viel mit mir selbst aus – und ich bin mental stark genug. Ich habe auf diesen Moment hingearbei­tet und hingefiebe­rt“, sagt er.

Der nächste Schritt, auf den er hinfiebert, ist natürlich der Einsatz in der Startelf. In der vergangene­n Saison stand er in 15 der ersten 16 Begegnunge­n von Beginn an auf dem Platz. Nachdem ihn ein Muskelfase­rriss gestoppt hatte, kehrte er direkt beim 3:0 gegen seinen Ex-Klub VfB Stuttgart zurück in die Startforma­tion.

Beim VfB lernte er auch Matthias Zimmermann kennen. Mit ihm bildete Zimmer häufig ein Duo auf der rechten Seite. Zimmermann als Rechstvert­eidiger, Zimmer davor. „Jean ist eigentlich ein Rechtsauße­n, ein Offensivsp­ieler“, sagt Trainer Friedhelm Funkel über Zimmer, der in seinem Profil eigentlich Außenverte­idiger – vorzugswei­se auf der rechten Seite – stehen hat. Zimmer selbst wählt den Mittelweg: „Ich spiele am liebsten rechts in einer Fünferkett­e.“

Wie auch immer, Zimmer möchte naturgemäß möglichst schnell wieder zur Startforma­tion gehören. „Ich bin wieder fit und für den Trainer definitiv eine Option. Ich brenne darauf, auch weil ich einen langen, harten Weg die vergangene­n sieben Monate hinter mir habe“, sagt er. Die nächste Chance dafür gibt es am kommenden Freitag beim Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (20.30 Uhr). Die Konkurrenz ist aber groß. Neben Zimmermann melden auch Thomas Pledl oder die noch offensiver ausgericht­eten Erik Thommy und Bernard Tekpetey Ansprüche an.

Der gebürtige Pfälzer will nach drei Punkten aus den ersten drei Spielen noch kein großes Zwischenfa­zit zur Leistungsf­ähigkeit seiner Mannschaft ziehen. „Keine Mannschaft kann behaupten, dass sie jetzt bereits bei 100 Prozent ist“, sagt er. „Überall gibt es neue Spieler, manchmal neue Trainer. Es ist alles noch sehr frisch. Bei uns stimmen auch noch nicht alle Abläufe. Daran gilt es weiter zu arbeiten.“

Nach dem Spiel gegen Wolfsburg stehen im Derby bei Borussia Mönchengla­dbach und dem Heimspiel gegen den SC Freiburg zwei weitere Spiele im September an. „Es sind starke Teams. Gladbach hat noch einiges gut zu machen. Es werden schwere Spiele“, sagt Zimmer.

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FOTO: ARCHIV/JANNING Jean Zimmer.

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