Käsige Kulinarik aus ganz Europa
Seit mehr als 80 Jahren bietet der Familienbetrieb Krems die aromatischen Milchprodukte auf dem Markt an.
HILDEN Da die Qualität von Käse, abgesehen von den Zutaten, auch immer von einem Reifungsprozess abhängt, ist der Käseliebhaber auf dem Hildener Markt auf dem Nove-Mesto-Platz bei Käse Krems zweifelsohne an der richtigen Adresse. Auf mehr als 80 Jahre kann die Geschichte des 1936 zunächst als Obsthandel gegründeten Familienbetriebs, in dem vier Generationen sich leidenschaftlich um die aromatischen Milchprodukte kümmern, zurückblicken.
Seit mehr als 50 Jahren ist Karin Krems, eine sportlich, drahtige „Zupack-Frau“, der man die 74 Jahre nicht ansieht, bereits dabei und verkauft gemeinsam mit Bärbel Deutzmann und Christa Beckmann käsige Kulinarik aus ganz Europa. Vor dem Verkaufswagen wirbt ein Aufsteller für Etorki, ein Schafskäse aus dem Baskenland, Fourme de Cantal, eine Rohmilch-Spezialität aus der Auvergne sowie für den Comté, ein französischer Bergkäse-Klassiker aus dem Jura. Eine Auswahl von über 200 Sorten, darunter Exklusives, das man kaum in Supermärkten findet, Bio-Käse aus dem Allgäu oder Ziegenmilchkäse von Niederrhein betören mit ihren Aromen die Nasen der Kunden.
Auf Märkten hat Käse Krems mit einer sehr überschaubaren Auswahl an Sorten begonnen. „Ich weiß noch genau, unser erstes Marktangebot beschränkte sich auf Gouda, Edamer, Allgäuer Emmentaler und Rotkäppchen-Camembert“, erinnert sich Karin Krems. Die Drei vom Käsestand, alle im orangen Poloshirt, kennen Qualitätsmerkmale, jede Geschmacksrichtung und neben der fachkundigen Beratung gibt es bei Unsicherheit auch immer die Möglichkeit zu probieren. Auf die Frage, ob sie einem Kunden ansehen kann, welchen Käse er bevorzugen könnte, muss Karin Krems lachen. „Nein, das nicht, aber ich könnte anhand der gekauften Käsesorten schon ungefähr sagen, welcher Typ vor mir steht, eher konservativ oder experimentierfreudig“, erklärt die Fachfrau für Käse-Psychologie, die bei der Kundschaft einen ausgeprägten Trend zu internationalen Spezialitäten sieht. Zu denen gehören beispielsweise Rohmilchkäse wie der echte Camembert, für Käseliebhaber eine geschmackliche Offenbarung. „Nur wer schwanger ist, sollte darauf verzichten“, erklärt Karin Krems die auch gern Fragen zu Rezepten beantwortet. Selbst Menschen, die unter einer Laktose-Unverträglichkeit leiden, müssen nicht auf Käse verzichten. „Es gibt leider immer mehr Menschen, die Milchprodukte nicht vertragen, aber auch für die haben wir eine Auswahl an laktosefreien Käsesorten“, sagt Karin Krems. Unter den Zulieferern für die große Auswahl sind vielfach handverlesene Käsereien, mit den die Familie Krems teilweise schon jahrelange Verbindungen pflegt.
Jahrelange Verbindungen gibt es auch zur Kundschaft, für die das Gespräch fester Bestandteil des Marktkaufs ist. „Wir kaufen gern hier und testen auch schon mal was Neues, lieben den kräftigen Geschmack eines Bergkäses und ein Beemsterkaas muss es eigentlich auch immer sein“, sagt Claus Munsch, der seine Familie schon als Käseliebhaber einschätzt. „Nur bei unserer Tochter Yvonne müssen wir noch Überzeugungsarbeit leisten“, ergänzt Anne Jährling.