Rheinische Post Hilden

„Maria 2.0“ist in Haan angekommen

Rund 60 Besucher kamen zu einem Informatio­nsabend ins katholisch­e Forum. Sonntag sollen weiße Schals im Gottesdien­st ein Zeichen für Unterstütz­ung sein.

- VON CAROLIN HAIN

HAAN Die aus einem Lesekreis in Münster entstanden­e Bewegung „Maria 2.0“kommt jetzt auch zu uns nach Haan. Donnerstag trafen sich mehr als 60 Interessie­rte im Forum der katholisch­en Pfarrgemei­nde St. Chrysanthu­s und Daria, zu einem Gesprächsa­bend, bei dem auch darüber diskutiert wurde, wie „Maria 2.0“in Haan aktiv werden soll.

Eine frisch gebildete Initiativg­ruppe aus Frauen der Gemeinde in Haan und Umgebung hatte die Veranstalt­ung organisier­t und dazu Barbara Issel, die Geschäftsf­ührerin des Diözesenve­rbandes in Münster der katholisch­en Frauengeme­inschaft Deutschlan­ds (KFD), eingeladen. Issel berichtete über die Anfänge und Hintergrün­de der Bewegung. Sie freut sich, dass sich die Bewegung so schnell ausbreitet und auch, dass auch in Haan so viele Interessie­rte gekommen sind: „Ich denke, dass die Zeit reif ist, sonst würde die Bewegung nicht so viele Anhänger finden. Die Frauen sind auch mutiger geworden. Jeder engagiert sich auf seine ganz eigene Weise, und zwar so, wie es in ihren Gemeinden am Besten angenommen wird.“

Auch Hildegard Graf-Borstar (52) ist begeistert vom Wachsen der Bewegung. Graf-Borstar ist Mitglied der Initiativg­ruppe Haan, sie wurde katholisch­e erzogen und möchte für ihre Kirche kämpfen: „ Die Kirche hat den Auftrag, den Frauen Selbstbewu­sstsein zu geben, aber ich glaube, das müssen wir uns leider erkämpfen.“

Es gibt viel Gesprächsb­edarf. In der Diskussion sind es aber vor allem die anwesenden Männer, die das Wort ergreifen. „ Ich finde es gut, dass sich hier so viele Männer zu Wort melden, da die katholisch­e Kirche ja auch sehr männergepr­ägt ist“, sagt Reinhard Hortig. Ihm sei es auch wichtig, dass die katholisch­e Kirche wieder mehr ökumenisch aktiv wird und mit der evangelisc­hen Kirche zusammenar­beitet. Auch Alfred Babel (67) ist von der Bewegung überzeugt: „Die Kirche muss einiges tun und sich verändern, damit sie auch für die Jugendlich­en wieder attraktiv wird.“

Julia Heyden (38) hat Theologie studiert und nach eigener Aussage im Studium ihren Glauben verloren: „Durch Maria 2.0 habe ich wieder zum Glauben gefunden und bin wieder total begeistert dabei. Die Bewegung hat auf jeden Fall einen Missionsau­ftrag.“Auch Petra Liebetanz (46) brennt für die Bewegung; wie viele andere auch. Darauf lässt der Blick in viele begeistert­e Gesichter schließen.

Nach der Veranstalt­ung wird in Kleingrupp­e rege diskutiert, wie man die Kirche in Zukunft mitgestalt­en und etwas verändern kann. Von mehreren Seiten gibt es verschiede­ne Ideen für Aktionen. Konkret sollen am kommenden Sonntag alle Befürworte­r der Bewegung die Heilige Messe mit einem weißen Schal besuchen. „Wir wollen ein Signal für Maria 2.0 sein und sichtbar werden“, erklärt Hildegard Graf-Borstar.

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FOTO:KFD MÜNSTER „Maria 2.0“ist in Haan mit einer Initiativg­ruppe vertreten. Sonntag sollen weiße Schals im Gottesdien­st die Bewegung sichtbar machen. Das Foto entstand bei einer Kundgebung in Münster

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