Rheinische Post Hilden

Achter EM-Titel für Tischtenni­s-Team

Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska triumphier­en im Finale.

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NANTES (dpa) Timo Boll und seine Teamkolleg­en dominieren das europäisch­e Tischtenni­s weiter nahezu unantastba­r. Bei der Team-Europameis­terschaft im französisc­hen Nantes gewann die deutsche Nationalma­nnschaft der Männer am Sonntag zum achten Mal bei den vergangene­n zehn Turnieren den Titel. Einen Tag nach ihrem 3:0-Halbfinal-Triumph über Gastgeber Frankreich siegten Boll, Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska auch im Endspiel gegen Portugal mit 3:0. Die mit Abstand beste Mannschaft Europas will nun auch im nächsten Jahr bei der Team-WM in Südkorea und vor allem bei den Olympische­n Spielen in Tokio eine Medaille holen – und dabei vielleicht sogar die Übermacht China ernsthaft gefährden.

„Das ist ein tolles Gefühl“, sagte der 38 Jahre alte Boll nach dem für ihn persönlich 19. EM-Titel im Einzel, Doppel oder mit dem Team. Boll spielt in der Bundesliga noch immer für die Übermannsc­haft von Borussia Düsseldorf. Auch Bundestrai­ner Jörg Roßkopf meinte: „Das war ein sehr starkes Turnier meiner Mannschaft. Wir haben alle Spiele mit 3:0 gewonnen. Das ist uns auch schon bei den European Games gelungen, obwohl dort ein anderes System gespielt wurde. Das zeigt unsere Klasse.“

Der Weltrangli­sten-Zwölfte Ovtcharov brachte sein Team in 3:0 Sätzen gegen Marcos Freitas in Führung. Die weiteren Punkte holten Einzel- Europameis­ter Boll gegen Joao Monteiro (3:1) sowie Franziska gegen Tiago Apolonia (3:0). „Wenn Timo als Kapitän sagt, wir feiern, dann feiern wir jetzt auch ordentlich“, sagte Ovtcharov. Schon bei der EM 2017 hatten die Deutschen das Finale gegen Portugal mit 3:0 gewonnen.

Das Turnier in Nantes war aber nicht bloß die Titelverte­idigung eines Topfavorit­en, der mit drei Spielern unter den besten 15 der Weltrangli­ste deutlich besser besetzt ist als jede andere Nation des Kontinents. Es war eine sechstägig­e Machtdemon­stration des Teams von Bundestrai­ner Jörg Roßkopf. Denn Boll, Franziska und Ovtcharov gewannen in Vor- und K.o.-Runde jedes einzelne Match im Salle Sportive Metropolit­aine. Zum Vergleich: Der Vize-Weltmeiste­r Mattias Falck verlor beim Halbfinal-Aus des Rekordeuro­pameisters Schweden gegen Portugal seine beiden Einzel gegen Apolonia und Freitas.

Die deutschen Spieler sind nun in einer vergleichs­weise komfortabl­en Situation. Durch ihren Erfolg bei den European Games im Juni haben sie sich vorzeitig für Tokio 2020 qualifizie­rt und müssen im kommenden Jahr keine zeit- und kraftraube­nden Ausscheidu­ngsturnier­e mehr spielen. Sie können sich voll auf die Team-WM im März und die Olympische­n Spiele im Sommer konzentrie­ren. „Wir haben im Moment eine vielleicht so starke Mannschaft wie noch nie und haben trotzdem eine super Harmonie“, sagte Franziska schon vor der EM. „Vielleicht haben wir eine so große Chance auf den ganz großen Coup wie noch nie.“

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FOTO: DPA Blick auf das Spielgerät: Timo Boll bei der EM an der Platte.

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