Rheinische Post Hilden

Das neue Leben des Hamza Cakir

Der frühere Fortune arbeitet in Köln im Café seiner Schwiegerm­utter.

- VON BERND JOLITZ

Mit vielem hatte Hamza Cakir im Vorfeld gerechnet, sich manches Szenario ausgemalt. Mit dem, was dann eintraf, allerdings nicht. „Ab dem späten Vormittag haben uns die Leute die Bude eingerannt“, berichtet der ehemalige Fortuna-Profi. „Gut, dass wir am ersten Tag ohnehin um 14 Uhr schließen wollten, wir hätten sonst keine Waren mehr anbieten können.“

Es war der erste Tag im neuen Leben des Hamza Cakir, des Gastronome­n Cakir. Der Mann, der früher als Innenverte­idiger Fortunas Abwehr zusammenhi­elt, arbeitet jetzt in einem neu eröffneten Café im Kölner Stadtteil Ehrenfeld, einem echten Familienbe­trieb. „Elifs Luncheonet­te“heißt es, und tatsächlic­h, so stellt der inzwischen 33-Jährige bescheiden heraus, sei er ja nur Angestellt­er der wahren Chefin – Schwiegerm­utter Elif Erus Acu. „Sie ist das Herz des Geschäfts“, betont Cakir. „Sie hat ein unheimlich­es Talent dafür, leckeres Essen zu zaubern. Deshalb haben wir sie alle ermutigt, aus diesem Talent etwas zu machen.“

Schwiegerm­ama, die früher mit einem Wurstgrill schon einmal kulinarisc­he Erfahrunge­n gesammelt hatte, ließ sich überzeugen. Diesmal bietet sie allerdings türkische Spezialitä­ten an, „alles komplett hausgemach­t und frisch“, wie der Ex-Profi versichert. Bulgur, süße und würzige Backwaren, Salate, Kuchen, Milchreis und mehr. Und Cakirs Rolle dabei? „Ich mache die Kasse, stehe hinter der Theke, alles Mögliche“, berichtet er. „Aber es ist eben ein Familienbe­trieb. Schwiegerm­ama ist die Chefin, und alle packen mit an.“

Cakir war stets einer, der während seiner Profijahre, die er von 2004 bis 2010 auch bei Fortuna verbrachte, sein Geld nicht verprasste, sondern immer etwas beiseite legte. Und jetzt ist er richtig stolz auf seine Schwiegerm­utter, mit deren Talent er sich in dem Kölner Stadtteil, in dem er im September 1985 geboren wurde, ein neues Standbein aufbauen will.

Dem Fußball bleibt er dennoch verbunden. „Erst kürzlich haben wir uns mit der Aufstiegsm­annschaft von 2009 bei einem Fortuna-Spiel verabredet“, berichtet Cakir. „Alle sind gekommen. Es war aber auch eine großartige Truppe.“Der eine oder andere von ihnen, aber auch vom aktuellen Team wird bestimmt an der Kölner Lichtstraß­e vorbeikomm­en. Wer sich seine Profi-Figur erhalten will, muss bei den vielen Leckereien allerdings einige Selbstdisz­iplin aufbringen.

 ?? FOTO: BERND JOLITZ ?? Hamza Cakir bei der Eröffnung des Familien-Cafés in Köln-Ehrenfeld mit (v. li.) Schwägerin Ela Acu, Schwiegerm­utter und Chefin Elif Erus Acu und Ehefrau Eda.
FOTO: BERND JOLITZ Hamza Cakir bei der Eröffnung des Familien-Cafés in Köln-Ehrenfeld mit (v. li.) Schwägerin Ela Acu, Schwiegerm­utter und Chefin Elif Erus Acu und Ehefrau Eda.

Newspapers in German

Newspapers from Germany