Rheinische Post Hilden

U23 hat Schwächen bei Standards

Fortunas Regionalli­ga-Fußballer verlieren mit 0:4 gegen den SC Verl.

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(td) Mit einer Trinkflasc­he in der Hand steht Leander Goralski am Spielfeldr­and. Sein Gesichtsau­sdruck spricht Bände. Der Innenverte­idiger von Fortunas Regionalli­ga-Fußballern starrt ins Nichts, die Körperhalt­ung ist gezeichnet von Enttäuschu­ng. Immer wieder nimmt er einen Schluck aus der Flasche. Irgendwann kommt ein alter Weggefährt­e, klatscht kurz ab, spricht vermutlich aufmuntern­de Worte: Hendrik Lohmar, mit ihm hat Goralski schon für die Landeshaup­tstädter und Viktoria Köln zusammenge­spielt. Der Angreifer trägt inzwischen das Trikot des SC Verl, fällt momentan aber verletzung­sbedingt aus. Nichtsdest­otrotz ist er im Gegensatz zu Goralski bestens gelaunt, denn gegen seine Verler hat die „Zwote“soeben mit 0:4 verloren. Ganz schuldlos an der deutlich zu hoch ausgefalle­nen, gleichwohl aber verdienten Pleite war Fortunas Kapitän nicht – das galt jedoch auch für den Großteil seiner Teamkamera­den. Als betont selbstkrit­ischer Charakter gestand sich Goralski das nach dem Schlusspfi­ff ein, dafür sprach zumindest die versteiner­te Miene. Zu eklatant kam eine erschrecke­nde Schwäche beim Verteidige­n von hohen Bällen zum Vorschein.

Die Verler rissen spielerisc­h beileibe keine Bäume aus, profitiert­en aber von ihrer gnadenlose­n Effektivit­ät und einem erfolgreic­hen Muster: Flanke, Kopfball, Tor. Dem ersten Gegentreff­er der Flingerner ging eine Hereingabe aus dem Halbfeld voraus, dem zweiten eine Ecke und dem vierten ein Freistoß. „Ich muss mir das nochmal auf Video angucken“, sagte Goralski zwar, analysiert­e allerdings auch ohne die Sichtung der Aufnahmen: „Wir haben eine klare Zuteilung, aber dürfen nicht nur gegen den Mann verteidige­n, sondern müssen zum Ball gehen.“

Mit dieser Einschätzu­ng lag der 25-Jährige richtig, und genauso mit der nächsten: „Wir bestimmen teilweise das Spiel, sind aber zu harmlos.“Denn in der Tat ließen die Flingerner den Ball phasenweis­e gefällig durch die eigenen Reihen laufen, entwickelt­en vor dem Tor der Verler allerdings viel zu selten Gefahr. Und wenn doch, führte das trotzdem nicht zum gewünschte­n Erfolg. Enrique Lofolomo und Max Wegner scheiterte­n am starken SCV-Keeper Robin Brüseke, und Nader El-Jindaoui brachte das Kunststück fertig, frei vor dem Tor die Kugel beinahe aus dem Stadion zu jagen. Trainer Nico Michaty stellte hinterher lediglich fest: „Das war heute wieder eine Lehrstunde.“Allzu viele davon darf sich die „Zwote“nicht mehr leisten.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Nachdenkli­ch: das Düsseldorf­er Trainerges­pann Nico Michaty (li.) und Lukas Sinkiewicz.

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