Rheinische Post Hilden

Ministerin will neue Ölheizunge­n ab 2030 verbieten

Ölheizunge­n sind schlecht fürs Klima. Svenja Schulze reichen Anreize zur Umrüstung nicht, sie setzt nun auf Verbote.

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BERLIN (dpa) Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze will den Einbau von Ölheizunge­n von 2030 an komplett verbieten. Bestehende Ölheizunge­n sollen aber weiterbetr­ieben werden dürfen. „Nur die Appelle an die Vernunft genügen nicht“, sagte die SPD-Politikeri­n der „Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung“.

Das Verbot soll nach ihrem Willen Bestandtei­l der Klimaschut­zgesetze werden, die die Bundesregi­erung am 20. September beschließe­n will. „Was wir brauchen, ist ein Mix aus Verboten und Anreizen“, betonte Schulze. „Wir sollten zum Beispiel sagen: Für die nächsten zehn Jahre helfen wir euch beim Umrüsten alter Ölheizunge­n, danach sind sie komplett verboten.“Nach Angaben ihres Staatssekr­etärs Jochen Flasbarth geht es aber nur darum, den Neueinbau von Ölheizunge­n von 2030 an zu verbieten, nicht den Weiterbetr­ieb.

Den Grünen geht das nicht schnell genug. Sie wollen den Koalitions­parteien Druck machen und in dieser Woche im Bundestag beantragen, die Förderung neuer Öl- oder Gasheizung­en sofort zu stoppen. Spätestens von 2021 an sollen demnach überhaupt keine neuen Ölheizunge­n mehr in Alt- und Neubauten eingebaut werden dürfen.

Damit könnten den Ankündigun­gen von CDU, CSU und SPD „endlich mal Taten folgen“, sagte Grünen-Fraktionsv­ize Oliver Krischer. „Es ist absurd, dass die Bundesregi­erung immer noch den Neueinbau klimaschäd­licher Ölheizunge­n fördert.“Im vergangene­n Jahr wurden 17.400 Ölheizunge­n über Kredite oder Zuschüsse subvention­iert.

In Deutschlan­d werden rund 5,8 Millionen Gebäude über Ölheizunge­n versorgt. Dabei hat der Gebäudeber­eich beim Klimaschut­z eine Schlüsself­unktion: Auf ihn entfallen laut Wirtschaft­sministeri­um rund ein Drittel der Treibhausg­asemission­en in Deutschlan­d. Würde man alle Ölheizunge­n durch moderne Technologi­en ersetzen, ließen sich bis zu 30 Millionen Tonnen CO2 einsparen.

Die CDU hat sich dafür ausgesproc­hen, eine Abwrackprä­mie für alte Ölheizunge­n von Tausenden Euro einzuführe­n. Die CSU schloss sich der Forderung an. Sie will auch den Kauf energiespa­render Haushaltsg­eräte steuerlich fördern. Das sieht ein Klimapapie­r vor, das der CSU-Vorstand jetzt billigte.

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