Rheinische Post Hilden

Bürgerwork­shop zu bezahlbare­m Wohnraum

Ergebnis der Veranstalt­ung: Die Düsseldorf­er akzeptiere­n nicht mehr, dass Spekulante­n den Wohnungsma­rkt zerstören.

-

(tino) Laut EU-Konvention gehört der Anspruch auf eine bezahlbare Wohnung zu den Menschenre­chten. Kein Wunder also, dass angesichts der sich ständig erhöhenden Mietpreise in Düsseldorf eine der Forderunge­n beim öffentlich­en Abschluss-Workshop der „Wohnwochen Düsseldorf“lautete: Keine Kapitalsch­öpfung aus dem Wohnungsma­rkt.

Bezahlbare­r Wohnraum ist eine Forderung, die jeder gerne unterschre­ibt. Doch was bedeutet das für den Einzelnen, für die Gesellscha­ft ganz konkret? Diese und weitere Fragen wollte der Bund deutscher Architekte­n Düsseldorf (BDA) mit den „Wohnwochen“beantworte­n. „Wir haben im Stadtmuseu­m von Mitte Mai an die Ausstellun­g Bezahlbar. Gut. Wohnen. gezeigt, dabei Fachvorträ­ge gehalten und zum Abschluss den öffentlich­en Workshop auf dem Heinrich-Heine-Platz durchgefüh­rt“, erläutert BDA-Mitglied Frank Zeisig. Dort standen unter anderem Bauzäune, darauf prangten drei Fragen: Könnten Sie sich vorstellen, für eine Familie in eine kleinerer Wohnung zu ziehen? Geben Sie mehr als 30 Prozent ihres monatliche­n Einkommens fürs Wohnen aus? Wären Sie bereit, für zehn Jahre die Miete einzufrier­en? „Die Bürger konnten ihre Zustimmung oder Ablehnung mit Klebepunkt­en kundtun“, meinte Tobias Jochinke. Er hatte mit seiner Agentur „Das gute Ding“den Abschluss-Workshop geleitet.

„Die Krankheit unserer heutigen Städte und Siedlungen ist das traurige Resultat unseres Versagens, menschlich­e Grundbedür­fnisse über wirtschaft­liche und industriel­le Forderunge­n zu stellen“, erkannte schon der 1969 verstorben­e Architekt Walter Gropius. „Wir wollen die Entwicklun­g der Stadt nicht nur Investoren überlassen, sondern wollen Ideen liefern, den öffentlich­en Raum schützen und zu einer Bewusstsei­nsänderung in Sachen Wohnen beitragen“, so Zeisig. Die Wohnwochen waren dazu nur der erste Schritt.

 ?? RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN ?? Auf dem Heinrich-Heine-Platz konnten Bürger ihre Meinung zu Fragen des Wohnungsma­rktes deutlich machen.
RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Auf dem Heinrich-Heine-Platz konnten Bürger ihre Meinung zu Fragen des Wohnungsma­rktes deutlich machen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany