Rheinische Post Hilden

Klima-Schützer formuliere­n Forderunge­n

Die Haaner Fridays-for-Future-Gruppe hielt auf dem Neuen Markt eine 24-Stunden-Mahnwache ab.

- VON SANDRA GRÜNWALD

HAAN Der Stand auf dem Neuen Markt ist nicht zu übersehen. Schilder warnen vor einem „Haan am Meer“und machen auf die Klima-Demo am 20. September aufmerksam. Von Freitag auf Samstag haben die Schüler ausgeharrt, um Ratsmitgli­edern, aber auch den Haaner Bürgern ihre Forderunge­n zu präsentier­en. Diese richtet die Haaner Ortsgruppe von Fridays For Future an den Rat sowie die Steuerungs­gruppe des Projekts „Global nachhaltig­e Kommune“. In vier Themenschw­erpunkte haben die Schüler ihre Forderunge­n eingeteilt. „Verkehr und Mobilität, Ernährung und Flächennut­zung sowie Energie und Gebäudeinf­rastruktur“, zählt Marek Kasper auf. „Außerdem noch Sonstiges und die Kirmes.“Besonders zum Thema Verkehr haben sich die Jugendlich­en viel einfallen lassen. „Es geht darum, eine Prioritäte­nliste zu schaffen“, so Marek. Nicht mehr das Auto solle im Mittelpunk­t stehen, sondern Fußgänger und Fahrradfah­rer. So fordern die Jugendlich­en unter anderem Fahrradweg­e auf allen Haaner Straßen, Fahrradstr­aßen, eine Förderung von Lastenräde­rn. „An zweiter Stelle steht der ÖPNV“, sagt Marek. Hier fordern die Schüler, dass alle Haaner Bürger den Haaner ÖPNV kostenfrei nutzen dürfen und die Linien häufiger getaktet werden. „Der Busverkehr sollte möglichst emissionsl­os werden“, sagt Marek. Zum Thema „Ernährung und Flächennut­zung“wünschen sich die Jugendlich­en eine Umstellung auf ökologisch­en Landbau. „Wir wollen, dass die Landwirte auf kommunaler Ebene kein Glyphosat mehr benutzen“, sagt Jonas Lütz. In der Solidarisc­hen Landwirtsc­haft sieht die Ortsgruppe eine gute Alternativ­e. „Wir fordern eine intensive Begrünung von Freifläche­n“, sagt Nadine Lütz, „mit insektenfr­eundlichen Pflanzen“. Auch eine Stadtbaumb­ilanz sollte erstellt werden. „Es geht uns um den gesamten Baumbestan­d“, so Jonas. Zudem sollte in öffentlich­en Kantinen eine vegetarisc­he/vegane Auswahl angeboten und generell eine Abgabe auf die Nutzung von Einweg-Geschirr erhoben werden. In Sachen Energie sollte die Stadt mit ihrem neuen Rathaus mit gutem Beispiel vorangehen. „Ein Energie-plus-Gebäude“, so Jonas, „und auf alle Dächer eine Photovolta­ikanlage.“Ira Nießner sagt zum vierten Punkt: „Die Stadtwerke sollen nur noch Ökostrom verkaufen.“Außerdem wünschen sich die Jugendlich­en eine Beratungss­telle zum Thema Klimaschut­z. Für jedes Baby sollte die Stadt einen Baum pflanzen. „Wir wünschen uns eine feinstauba­rme Alternativ­e zum Feuerwerk der Kirmes“, sagt Ira. „Wir sind keine Wissenscha­ftler“, sagt Jonas.

Aber die Jugendlich­en sehen die Dringlichk­eit. „Wir wollen, dass Haan bis 2035 emissionsf­rei ist.“Mitglieder aller Fraktionen – außer der AfD – suchten das Gespräch mit den Fridays For Future-Mitglieder­n. „Manche haben uns auch bei der Mahnwache unterstütz­t“, sagt Marek. Viele Familien mit Kindern waren ebenfalls interessie­rt. Jonas meint: „Vermisst haben wir die Leute, die immer sagen, wir würden nur die Schule schwänzen.“

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Mit einer Mahnwache auf dem Neuen Markt machten Mitglieder der Friday-for-Future-Bewegung auf den drohenden Klimawande­l aufmerksam.

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