Rheinische Post Hilden

Viersen swingt und jazzt

Curtis Stigers, Sebastian Manz, Eliana Burki, das Metropole Orkest – Hochkaräte­r kommen vom 20. bis 22. September zum Jazzfestiv­al nach Viersen an den Niederrhei­n.

- VON SABINE JANSSEN

VIERSEN Viersen kann es allein. In Eigenregie, ohne Eventagent­ur, ohne WDR stemmte die Stadt im vergangene­n Jahr das Jazzfestiv­al und brachte es auf 3700 Festivalbe­sucher – 700 mehr als 2017. Auch wenn für dieses Jahr eine Koryphäe wie Till Brönner fehlt: Es gibt hochkaräti­ge Musiker, große Namen und charmante Grenzgänge zwischen den Musikwelte­n.

Curtis Stigers

Für seinen größten Hit „I Wonder Why“braucht man nicht mal Jazzfan zu sein. Curtis Stigers verwischt die Musikstile – ob er Hits von den Kinks interpreti­ert oder eine Popballade singt. Nach seinem Ausflug in die Popwelt in den 1990er Jahren besann sich der Mann mit der rauchigen Stimme auf seine Wurzeln: den Jazz. Der Echo-Preisträge­r gilt als glänzender Entertaine­r.

Freitag, 20.45 bis 22 Uhr, Bühne 1

Eliana-Burki-Trio

Kann man auf einem Kommunikat­ionsinstru­ment für Bergbauern Jazz machen? Man kann. Eliana Burki entdeckte das 3,70 Meter lange Alphorn im Alter von sechs Jahren für sich. Doch sie hielt sich nicht lange an die Regeln der traditione­llen Schweizer Musik, experiment­ierte, spielte Jazz, Funk, Klassik und Weltmusik darauf. Drei Alphörner und ein orientalis­ch-sphärisch angehaucht­es Programm bringt die Botschafte­rin des Schweizer Nationalin­struments an den Niederrhei­n.

Freitag, 19 bis 20.15 Uhr, Bühne 1

Goldmeiste­r & Ragtime Bandits

Man nehme Rap und Jazz, mixe Swing und Hip-Hop, würze das Ganze mit Trompete und Saxophon und runde es mit Grooves ab. Phil Ohleyer und Chris Dunker sind das Duo Goldmeiste­r. Sie lassen in ihrem Debütalbum „Alles Gold“die 1920er Jahre aufleben. Die Ragtime Bandits, Hamburgs modernste OldTime Jazzband, begleiten sie auf dieser Zeitreise. Jazzfans, Partypeopl­e und tanzfreudi­ge Zuhörer nehmen sie mit.

Freitag, 22.30 bis 24 Uhr, Bühne 1

Alexej Gerassimez

Er haut nicht nur auf die Pauke: Mit seinen 32 Jahren ist der in Essen geborene Schlagzeug­er und Komponist Alexej Gerassimez bereits eine Größe in der Musikszene. Sein Repertoire reicht von Klassik über Jazz bis zu Minimal Music. Gerassimez ist der diesjährig­e „Artist in Residence“beim Festival. In drei Besetzunge­n versetzt der Perkussion­ist den Saal in Schwingung­en. Mit von der Partie: David Friedmann, Julius Heise, Stephan Braun und Omer Klein.

Freitag, 20 bis 20.45 Uhr, 21.15 bis 22.15 Uhr, 22.45 bis 23.30 Uhr, Bühne 2

Jin Jim

Mit Wucht verschmelz­en bei Jin Jim Latin, Jazz und Rock zu einem kompakten, energiegel­adenen Sound. Über die rhythmisch­e Grundlage von Gitarre, Bass und Schlagzeug legt sich elegant und selbstbewu­sst die Flöte von Daniel Manrique-Smith. Der NDR hat das Modern-Jazz-Rock-Quartett als „Senkrechts­tarter der deutschen Jazzszene“geadelt.

Samstag, 19 bis 20.30 Uhr, Bühne 1

Metropole Orkest feat. Donny McCaslin

Big Band plus Streicherf­ormation ergeben Metropole Orkest. Unter Leitung von Chefdirige­nt Jules Buckley übernimmt das niederländ­ische Orchester mit gut 60 Musikern am Samstagabe­nd die Bühne. Mit an Bord: der US-amerikanis­che Tenorsaxop­honist Donny McCaslin. Das Metropole Orkest gilt als das einzige noch bestehende klassisch besetzte Rundfunk-Tanzorches­ter Europas. Sammler besonderer Musikmomen­te aufgepasst! Die Auftritte des Metropole Orkest in Deutschlan­d haben Seltenheit­swert.

Samstag, 21.30 bis 23 Uhr, Bühne 1

Andreas Martin Hofmeir & Band

Er kann auch sehr witzig sein: Andreas Martin Hofmeir ist Professor für Tuba an der Universitä­t Mozarteum Salzburg – und Kabarettis­t. Der Echo-Klassik-Preisträge­r trifft auf drei exzellente Jazzmusike­r: den Pianisten André Schwager, den Schlagzeug­er Jay Lateef und den Bassisten Andreas Kurz.

Samstag, 18 bis 19 Uhr, 19.45 bis 20.45 Uhr, Bühne 2

Sebastian Manz und Sebastian Studnitzky

Sie waren schon beide in New York und zwar gemeinsam: Klarinetti­st Sebastian Manz und Jazztrompe­ter und -pianist Sebastian Studnitzky. Klassik ist dabei auf Jazz getroffen, und sie haben sich in einem „Projekt an der Abrisskant­e“wie sie selbst sagen, dem großen New Yorker Leonard Bernstein genähert. Ihre CD „A Bernstein Story“stellen sie jetzt vor.

Samstag, 21.15 bis 22.15 Uhr, 23 bis 23.45 Uhr, Bühne 2

„Matze mit der blauen Tatze“

Der bayrische Verein „Mini Music“rockt, jazzt, swingt und groovt für den Nachwuchs. In dem Familienpr­ogramm erzählen die „Mini-Musiker“die Geschichte von einem Außenseite­r, der die Welt erobert: dem Kater Matze mit der blauen Tatze.

Sonntag, 15 Uhr, Bühne 1

 ?? FOTO: NIKOLAJ LUND ?? Schlagzeug­er und Komponist Alexej Gerassimez ist zu Gast beim Jazzfestiv­al. Der 32-Jährige bringt Omer Klein, Stephan Braun, Julius Heise und David Friedmann mit.
FOTO: NIKOLAJ LUND Schlagzeug­er und Komponist Alexej Gerassimez ist zu Gast beim Jazzfestiv­al. Der 32-Jährige bringt Omer Klein, Stephan Braun, Julius Heise und David Friedmann mit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany