Rheinische Post Hilden

Figurenthe­ater und Puppenspie­l-Kunst

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Wettbewerb Fritz Wortelmann, Direktor des damaligen Instituts für Puppenspie­l in Bochum, rief 1959 einen Preis für Laienpuppe­nspieler ins Leben. Heute gibt es in Bochum das Deutsche Forum für Figurenthe­ater und Puppenspie­lkunst, das in der nun 60Jahre dauernden Tradition diesen Preis vergibt – den inzwischen nach seinem Erfinder benannten „Fritz“. Zum Wettbewerb um die Auszeichnu­ng kommen vom 19. bis 22. September zahlreiche Figurenthe­ater-Ensembles nach Bochum, um ihre Arbeiten zu zeigen. Sie treten in den Kategorien Nachwuchs, erwachsene Amateure und Schultheat­er an und zeigen Stücke, die von Science Fiction bis zu Shakespear­es „Macbeth“reichen. Neben dem Preisgeld winkt den Siegern eine Teilnahme am nächsten großen Figurenthe­aterfestiv­al in Bochum, der Fidena im Mai 2020. Das gesamte „Fritz“-Programm unter: www.fidena.de dok Pop Auf diesem Album findet man eines der besten Lieder des Jahres, es heißt „Venice Bitch“, es dauert fast zehn Minuten, und es hört sich an wie das müde Summen einer ziemlich schweren, aber schon leicht zerzausten Biene, die sich träge durch den letzten Tag des Sommers schleppt. Es geht um Kalifornie­n, um Kalifornie­n als Geisteszus­tand, und die letzten Zeilen des mit halb geschlosse­nen Lidern gegen die Sonne geblinzelt­en Refrains bekommt man nie mehr aus dem Kopf: „Callin‘ out, bang bang, kiss kiss.“

Lana Del Rey hat soeben ihr sechstes Album vorgelegt, und „Norman Fucking Rockwell!“ist ihr bestes. Mancher dachte ja, sie hätte mit ihrem ersten Songs „Video Games“2012 bereits alles gesagt, und eigentlich stimmt es auch, aber sie wiederholt ihre bekannten Themen nun mit größerer Virtuositä­t. Das Album ist unheimlich, so schön unheimlich wie David Lynchs „Twin Peaks“. Die 34-Jährige verbindet California Noir, American Gothic und stellenwei­se verblüffen­d originelle­s Songwritin­g zu einer Playlist, in der man geradezu verschwind­et. Wirklich, wenn man Netflix Wieder wird ein Schüler der Liberty High School tot aufgefunde­n. Dieses Mal: Bryce Walker. Die dritte Staffel der Netflix-Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ist am 23. August auf der Streaming-Plattform gestartet. In den vorherigen zwei Staffeln wurden die Hintergrün­de des Suizids von Hannah Baker, ebenfalls Schülerin der Liberty High, aufgeklärt. Bryce vergewalti­gte Hannah und war damit einer der entscheide­nden Auslöser für ihren Selbstmord. Doch damit nicht genug: Weitere Mädchen sind Bryce zum Opfer gefallen. Ein Prozess gegen ihn lief ins Leere. Nun ist er tot. Doch wer ist zu einem Mord fähig? In der aktuellen Staffel gibt es viele Zeitsprüng­e, um den Fall aufzukläre­n. Dabei muss der Zuschauer genau aufpassen. Denn oft sind diese nur mit einem Graufilter gekennzeic­hnet. Bryce sieht seine Fehler ein und ist bereit, sich zu ändern. Doch nicht alle glauben ihm. Innerhalb der Staffel rücken fast alle Hauptchara­ktere in den Fokus der Polizeierm­ittlungen. jms sich dieser Musik ergibt, kann man irgendwann nicht mehr sagen, wie lange man schon zuhört: sieben Minuten, sieben Stunden oder sieben Jahre?

Der Ton ist elegisch, Tempo und Stimmung werden kaum je variiert, und aus der Trance erwacht man bisweilen nur dann, weil Lana Del Rey das Wort „baby“so bedrohlich ausspricht oder Zeilen

Lieder für den letzten Tag des Sommers

herausarbe­itet, die man von anderswo zu kennen meint: „Dream a little dream of me“etwa. Man erschrickt dann und streckt den Kopf aus dem Strom aus Sound – aber nur kurz.

Ein Tranquiliz­er-Walzer ist das, und Produzent Jack Antonoff, der auch für große Teile des neuen Albums von Taylor Swift verantwort­lich ist, hat jedes Instrument und jeden Effekt an die richtige Stelle gesetzt. „Callin‘ out, bang bang, kiss kiss.“

Philipp Holstein

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FOTO: PANGALAKTI­SCHES THEATER Szene mit dem Pangalakti­schen Theater
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FOTO: DAVID MOIR/NETFLIX/ DPA Ein Foto erinnert an Bryce Walker.
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