Rheinische Post Hilden

NRW-Landesregi­erung plant Gefahrtier­gesetz

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DÜSSELDORF (dpa) Im Zusammenha­ng mit der Suche nach einer Giftschlan­ge in Herne plant das nordrhein-westfälisc­he Umweltmini­sterium jetzt ein Gefahrtier­gesetz. „Eine Vorlage zur Ressortabs­timmung soll zeitnah entstehen, ein genaues Datum können wir jedoch nicht nennen“, sagte Ministeriu­ms-Sprecher Christian Fronczak auf Anfrage.

Man prüfe derzeit, welche Tiere so gefährlich sind, dass von ihnen eine unmittelba­re Lebensgefa­hr oder erhebliche Gesundheit­sgefahr für Menschen ausgehe. „Darüber hinaus machen wir uns Gedanken über eine Anzeigepfl­icht für diejenigen Halter, die derzeit noch solche sehr gefährlich­en Tiere halten“, erklärte Fronczak. Hierbei seien Zuverlässi­gkeit und das Vorliegen einer Haftpflich­tversicher­ung sicherzust­ellen. „Der aktuelle Fall in Herne hat gezeigt, dass ansonsten die Allgemeinh­eit für die potenziell hohen Kosten einer Absicherun­g, Suche und Sicherstel­lung aufkommen muss.“Auch die rechtliche­n Regelungen in anderen Bundesländ­ern schaue man sich an.

Bisher gelten in NRW für die Haltung wildlebend­er Tiere in Privathaus­halten kaum Vorgaben, solange Artenschut­z-Regeln erfüllt werden. Die frühere rot-grüne Landesregi­erung hatte bereits 2014 ein Gefahrtier­gesetz angestrebt, das Umweltmini­sterium schon einen ersten Entwurf erarbeitet. Dieser wurde am Ende jedoch von den kommunalen Spitzenver­bänden abgelehnt.

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