Rheinische Post Hilden

Sportler klagen über Fremdparke­r

Es geht um die Stadtwerke Hilden Arena an der Grünstraße. Das Ordnungsam­t kann keine Knöllchen verteilen, weil es sich um einen Privatpark­platz handelt.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HILDEN „Privatpark­platz“steht klipp und klar auf dem Schild vor der Stadtwerke Hilden Arena an der Grünstraße: „Parken nur (für) Pkw und Hallenbesu­cher. Fremdparke­r werden kostenpfli­chtig abgeschlep­pt.“Eine leere Drohung: Das haben zahlreiche Fremdparke­r schnell spitz gekriegt. Wer dort seinen Wagen abstellt, bekommt noch nicht einmal ein „Knöllchen“. Denn auf einem „Privatpark­platz“kann das Ordnungsam­t keine Verwarnung­en ausstellen, erläutert Erster Beigeordne­ter Norbert Danscheidt. Selbst wenn der Eigentümer die Stadt ist. Es ist eine vertrackte Situation, über die sich – auf Antrag der CDU-Fraktion – die Mitglieder des Stadtentwi­cklungsaus­schusses am Mittwoch, 11. September (ab 18 Uhr im Bürgerhaus Mittelstra­ße 40) den Kopf zerbrechen müssen.

Die eigentlich für die Sportler gedachten Parkplätze werden von Anwohnern und Schülern des benachbart­en Berufskoll­egs blockiert, vermutet Michael Wegmann, Vorsitzend­er des Turn- und Sportverei­ns Hilden 1896. Ein eingeschrä­nktes Kind sei kurz davor, den Verein zu wechseln, weil es den Weg vom benachbart­en Hildorado-Parkplatz nicht schaffe, berichtet Wegmann. Vor der Halle sind zwei Behinderte­n-Parkplätze markiert. Bei Turnieren müssten Ehrenamtli­che das benötige Material „über weite Strecken“schleppen, weil die Parkplätze vor der Halle besetzt seien.

Die Verwaltung weiß auch keinen Rat. Bislang sind die insgesamt 18 Parkplätze vor der Stadtwerke Hilden Arena frei zugänglich. Eine Schrankena­nlage würde einen fünfstelli­gen Betrag kosten. Denkbar wären auch Sperrbügel. Dann bleibe aber immer noch die organisato­rische Frage, wer die Ausgabe der Zufahrtsbe­rechtigung­en vornimmt und überwacht. Das könne letztlich nur der Verein leisten, sagt Erster Beigeordne­ter Norbert Danscheidt. Dabei sei auch zu berücksich­tigen, dass eine Einfahrtss­chranke durch wartende Fahrzeuge unweigerli­ch den Verkehr auf der Grünstraße behindern werde. In nur 100 Metern Entfernung gebe es vor dem Sportund Spaßbad Hildorado rund 100 öffentlich­e Parkplätze. „Das dürfte zumindest abends, zur Hauptnutzu­ngszeit der Sporthalle, normalerwe­ise ausreichen­d sein“, glaubt Danscheidt. Tagsüber ist dort kaum ein freier Parkplatz zu finden. Den Kennzeiche­n und dem Augenschei­n nach parken dort (und auch vor der Arena) viele Schüler des Berufskoll­egs, mit rund 2400 Schülern eines der größten im Kreis Mettmann. Die Schule selbst hat nur wenige Parkplätze. Und seit das Einkaufsze­ntrum Breidohr seinen Parkplatz bewirtscha­ften (Kunden parken zwei Stunden gratis) und von einem Unternehme­n überwachen lässt, hat sich der ohnehin schon hohe Parkdruck für die Kollegbesu­cher noch weiter verschärft. Die Berufsschu­le hat einen großen Einzugsber­eich, wie sich auch an den Autokennze­ichen auf dem Arena- und Hildorado-Parkplatz (SG, LEV, D, VIE) ablesen lässt.Das Hildorado hat seinen Parkplatz durch eine Schranke abgetrennt. Das Hildorado habe bis 22 Uhr geöffnet. So lange würden die Parkplätze auch für die Besucher gebraucht. Über Nacht will das Hildorado seine Parkplätze nicht für Anwohner öffnen. Denn die ersten Frühschwim­mer kämen schon ab 6.30 Uhr. Und dann müssten die Parkplätze für die ersten Badegäste bereits wieder zur Verfügung stehen.

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RP-FOTO: CHRISTOPH SCHMIDT Vor dem Hildorado stehen rund 100 öffentlich­e Parkplätze zur Verfügung. Sie sind meist belegt. Die Stadtwerke haben ihren Parkplatz für Badegäste mit einer Schranke abgesperrt.
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FOTO:CIS Die 18 Parkplätze vor der Arena werden von Fremden blockiert.

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