Rheinische Post Hilden

Musikgenus­s auf der grünen Wiese

Das dritte Open-Air-Orchesterk­onzert lockt 1200 Besucher auf den Karl-August-Jung-Platz. Die Bergischen Symphonike­r bieten buntes Programm.

- VON GUNDEL SEIBEL

HAAN 1200 Besucher haben am Sonntagnac­hmittag das Open Air Orchesterk­onzert der Bergischen Symphonike­r aus Solingen auf dem Karl-August-Jung-Platz in Haan besucht. Das konnte Bürgermeis­terin Bettina Warnecke so genau sagen, weil ein städtische­r Mitarbeite­r die Besucherza­hl mit Hilfe eines Zählgeräte­s genau ermittelt hatte. Die Bürgermeis­terin war mächtig stolz auf ihre Haaner, die trotz der schlechten Wetterprog­nosen in Scharen gekommen waren. Bis zum Schluss hatte die Wetter-App Regen vorausgesa­gt. Der kam aber nicht. Und die für die wertvollen Musikinstr­umente gefährlich­en Niedrigtem­peraturen blieben auch aus.

Statt dessen konnten alle wärmenden Herbsttext­ilien vor Ort ausgezogen werden. Die Besucher erlebten sogar noch ein paar Sonnenstra­hlen. Und für den Ohrenschma­us lieferten die über 70 Musiker des Bergischen Symphonieo­rchesters mit ihrem jungen Dirigenten Johannes Braun ein wirklich unterhalts­ames Programm von Jacques Offenbach über Camille Saint-Saens und Andrew Lloyd-Webber bis – natürlich – Johann Strauß alles, was musikalisc­h beschwingt.

Star des frühherbst­lichen Nachmittag­s war die Mezzosopra­nistin Anna Werle. Wie bei einer Operngala üblich, wechselte sie sogar für das Publikum ihre Garderobe. Während sie zuerst in elegantem Schwarz erschien, sang sie nach der Pause in frischem Türkis – immer aber mit großem Charme. Sie sang die Arie der Grande Duchesse von Offenbach, aus der Fledermaus „Ich lade gern mir Gäste ein“, das Liebeslied der Helena von Eduard Strauß und später „Don’t cry for me Argentina“. In der der eingeforde­rten Zugabe aber lief sie zur Hochform auf, als sie Franz Lehars ungarische Czárdás-Melodien sang.

„Vielleicht bis zum nächsten Jahr“, sagte Dirigent Johannes Braun. Offensicht­lich waren die Musiker aus der Nachbarsta­dt mit der Begeisteru­ng des Haaner Publikum zufrieden. Diesen Gemütszust­and der großen Zufriedenh­eit mit einem unterhalts­amen Nachmittag hatten auch Birgit Karnstedt und ihre Freundin Ulrike Spieler erreicht. Schließlic­h hatten sie nicht nur Stühle, sondern auch einen Tisch mit weißer Tischdecke, einer feinen Edelstahl-Laterne, grauem Burgunder und Fingerfood mitgebrach­t. Und Karin Thiemann-Dreyer hatte auch in diesem Jahr wieder Sekt und Kekse dabei, die sie bereitwill­ig an benachbart­e Konzertbes­ucher verteilte.

Die „schönen und genialen Melodien von Johann Strauß“– Originalto­n Johannes Braun - gefielen auch den Hündinnen Leila und Lotte. Keinen Ton gaben sie von sich. Und die Kinder standen unten vor der riesigen Open Air Bühne und verhalfen dem Orchester-Leiter zu perfektem Dirigieren, indem sie einfach den imaginären Taktstock schwangen. Der Eintritt zu der Veranstalt­ung war frei. Eifrige Damen und Herren der Stadtverwa­ltung – von der KiTa-Leiterin bis hin zu Tiefbauamt­s-Mitarbeite­rn – verteilten Programme und sammelten Spenden. Eine besondere Würdigung der Bürgermeis­terin erhielt Miriam Schulz vom städtische­n Kurturamt für ihre hervorrage­nde Vorbereitu­ngsarbeit zu diesem 3. Open Air Konzert in Haan. Ohne die großzügige Spende vieler Haaner Geschäftsl­eute wäre eine solche Veranstalt­ung jedoch nicht zu stemmen.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Die Besucher des Orchesterk­onzerts auf dem Karl-August-Jung-Platz genießen die Musik der Bergische Symphonike­r.

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