Schadowstraße soll wieder erstrahlen
Im Stadtrat wird am Donnerstag über den Finanzierungsbeschluss für die Einkaufsmeile abgestimmt. Einige Punkte sind nach wie vor strittig. Und bis 2023 dauert es noch mit der Fertigstellung.
Die Schadowstraße soll nach dem Ende der Kö-Bogen-Bauarbeiten endlich wieder glänzen. Der Stadtrat entscheidet am Donnerstag über die geplanten Arbeiten an Düsseldorfs gefragter, in den vergangenen Jahren aber durch Dauer-Baustellen gebeutelter Einkaufsstraße. Der betroffene Bereich liegt zwischen der Bleichstraße und dem Wehrhahn und schließt westlich an das Projekt Kö-Bogen II (Ingenhoven-Tal) an.
Der Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss, über den die Politiker entscheiden, sieht Arbeiten in mehreren Zeitabschnitten vor. Der zentrale Punkt der Pläne ist die Umgestaltung der Straße in eine Fußgängerzone, in deren Mitte ein 4,40 Meter breiter Fahrstreifen für Fahrräder (in beiden Richtungen) angelegt wird – kenntlich gemacht durch eine andere Oberflächengestaltung. Außerhalb der Kernzeiten (10.30 bis 18.30 Uhr) soll dieser auch für Autos befahrbar sein.
Gegen diesen Punkt hat am Dienstag die Industrie- und Handelskammer (IHK) in einem Positionspapier zur Handelsentwicklung Stellung bezogen. Man begrüße, dass die Schadowstraße weitgehend zur Fußgängerzone werde, heißt es darin – empfehle aber, die Zeit bis 20 Uhr auszudehnen: „Vorbehaltlich einer städtischen Prüfung wäre es sogar denkbar, den außerhalb der Fußgängerzonenzeiten ab der Berliner Allee zulässigen Pkw-Verkehr in östliche Richtung künftig vollständig aus der Straße zu nehmen.“Ausnahmen sollen für den Lieferverkehr gelten. Unabhängig davon empfahl die IHK, die Einrichtung des geplanten Fahrradweges komplett zu überdenken.
Das Forum Stadtmarketing, in dem die Innenstadthändler sowie IHK und Handelsverband zusammengeschlossen sind, hatte sich bereits wiederholt gegen den Radweg ausgesprochen und mit dem Rheinboulevard eine eigene Planung entwickelt, die in der Mitte der Schadowstraße unterschiedliche Inseln mit Grün, Sonnensegeln und Loungebereichen vorsah. „Wir sehen in dem Radweg eine nicht unerhebliche Unfallgefahr“, sagt Frank Hermsen, Vorstandsvorsitzender des Forums. Die Ideen der Händler waren von Planungsdezernentin Cornelia Zuschke wohlwollend zur Kenntnis genommen worden, mehr nicht.
Im Einzelhandelsausschuss der IHK stellte Ingo Pähler, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement, am Dienstag dennoch eine Änderung der Pläne für die Schadowstraße vor. Es soll keine Erschließung der Parkhäuser an der Bleichstraße mehr über die Schadowstraße geben. Die Autofahrer sollen den Bereich östlich des Schauspielhauses nach dem Umbau über die Goltsteinstraße erreichen, dafür wird auf der Jacobistraße sogar eine Linksabbiegerspur eingerichtet und die Haltstelle umgebaut. Am Radweg ändert sich nichts. Diskutiert wird aber über seinen Charakter. „Das darf keine Rennbahn für Radfahrer werden“, so Alexander Fils (CDU), Vorsitzender des Planungsausschusses. Aber Quell- und Zielverkehr für die Schadowstraße sollte dort stattfinden können.
Zu den Plänen gehören breite Flanierzonen und modernes Mobiliar von Radständern bis zu markanten gelben Lounge-Sesseln. Vor Baubeginn müssen zahlreiche Leitungen verlegt werden – Strom, Gas, Wasser und Fernwärme sowie für die öffentliche Beleuchtung. Die Arbeiten an der Oberfläche sind laut der Verwaltungsvorlage abhängig vom Baufortschritt der Sanierungsmaßnahmen der Stadtwerke. Der Beginn des Oberflächen-Endausbaues ist für April 2020 geplant, 2023 sollen die Arbeiten beendet sein. Die Kosten liegen nach jetzigem Stand bei rund 15,25 Millionen Euro, einige Millionen mehr als bei der ersten Kostenschätzung. Das liegt unter anderem an stark gestiegenen Baukosten. Kommentar