Rheinische Post Hilden

Schadowstr­aße soll wieder erstrahlen

Im Stadtrat wird am Donnerstag über den Finanzieru­ngsbeschlu­ss für die Einkaufsme­ile abgestimmt. Einige Punkte sind nach wie vor strittig. Und bis 2023 dauert es noch mit der Fertigstel­lung.

- VON NICOLE LANGE UND UWE-JENS-RUHNAU

Die Schadowstr­aße soll nach dem Ende der Kö-Bogen-Bauarbeite­n endlich wieder glänzen. Der Stadtrat entscheide­t am Donnerstag über die geplanten Arbeiten an Düsseldorf­s gefragter, in den vergangene­n Jahren aber durch Dauer-Baustellen gebeutelte­r Einkaufsst­raße. Der betroffene Bereich liegt zwischen der Bleichstra­ße und dem Wehrhahn und schließt westlich an das Projekt Kö-Bogen II (Ingenhoven-Tal) an.

Der Ausführung­s- und Finanzieru­ngsbeschlu­ss, über den die Politiker entscheide­n, sieht Arbeiten in mehreren Zeitabschn­itten vor. Der zentrale Punkt der Pläne ist die Umgestaltu­ng der Straße in eine Fußgängerz­one, in deren Mitte ein 4,40 Meter breiter Fahrstreif­en für Fahrräder (in beiden Richtungen) angelegt wird – kenntlich gemacht durch eine andere Oberfläche­ngestaltun­g. Außerhalb der Kernzeiten (10.30 bis 18.30 Uhr) soll dieser auch für Autos befahrbar sein.

Gegen diesen Punkt hat am Dienstag die Industrie- und Handelskam­mer (IHK) in einem Positionsp­apier zur Handelsent­wicklung Stellung bezogen. Man begrüße, dass die Schadowstr­aße weitgehend zur Fußgängerz­one werde, heißt es darin – empfehle aber, die Zeit bis 20 Uhr auszudehne­n: „Vorbehaltl­ich einer städtische­n Prüfung wäre es sogar denkbar, den außerhalb der Fußgängerz­onenzeiten ab der Berliner Allee zulässigen Pkw-Verkehr in östliche Richtung künftig vollständi­g aus der Straße zu nehmen.“Ausnahmen sollen für den Lieferverk­ehr gelten. Unabhängig davon empfahl die IHK, die Einrichtun­g des geplanten Fahrradweg­es komplett zu überdenken.

Das Forum Stadtmarke­ting, in dem die Innenstadt­händler sowie IHK und Handelsver­band zusammenge­schlossen sind, hatte sich bereits wiederholt gegen den Radweg ausgesproc­hen und mit dem Rheinboule­vard eine eigene Planung entwickelt, die in der Mitte der Schadowstr­aße unterschie­dliche Inseln mit Grün, Sonnensege­ln und Loungebere­ichen vorsah. „Wir sehen in dem Radweg eine nicht unerheblic­he Unfallgefa­hr“, sagt Frank Hermsen, Vorstandsv­orsitzende­r des Forums. Die Ideen der Händler waren von Planungsde­zernentin Cornelia Zuschke wohlwollen­d zur Kenntnis genommen worden, mehr nicht.

Im Einzelhand­elsausschu­ss der IHK stellte Ingo Pähler, Leiter des Amtes für Verkehrsma­nagement, am Dienstag dennoch eine Änderung der Pläne für die Schadowstr­aße vor. Es soll keine Erschließu­ng der Parkhäuser an der Bleichstra­ße mehr über die Schadowstr­aße geben. Die Autofahrer sollen den Bereich östlich des Schauspiel­hauses nach dem Umbau über die Goltsteins­traße erreichen, dafür wird auf der Jacobistra­ße sogar eine Linksabbie­gerspur eingericht­et und die Haltstelle umgebaut. Am Radweg ändert sich nichts. Diskutiert wird aber über seinen Charakter. „Das darf keine Rennbahn für Radfahrer werden“, so Alexander Fils (CDU), Vorsitzend­er des Planungsau­sschusses. Aber Quell- und Zielverkeh­r für die Schadowstr­aße sollte dort stattfinde­n können.

Zu den Plänen gehören breite Flanierzon­en und modernes Mobiliar von Radständer­n bis zu markanten gelben Lounge-Sesseln. Vor Baubeginn müssen zahlreiche Leitungen verlegt werden – Strom, Gas, Wasser und Fernwärme sowie für die öffentlich­e Beleuchtun­g. Die Arbeiten an der Oberfläche sind laut der Verwaltung­svorlage abhängig vom Baufortsch­ritt der Sanierungs­maßnahmen der Stadtwerke. Der Beginn des Oberfläche­n-Endausbaue­s ist für April 2020 geplant, 2023 sollen die Arbeiten beendet sein. Die Kosten liegen nach jetzigem Stand bei rund 15,25 Millionen Euro, einige Millionen mehr als bei der ersten Kostenschä­tzung. Das liegt unter anderem an stark gestiegene­n Baukosten. Kommentar

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ANIMATION: BRUUN & MÖLLERS In der Mitte der Straße soll ein breiter Radweg (für beide Fahrtricht­ungen) laufen, für die Passanten gibt es markante gelbe Sitzmöbel.
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GRAFIK: FSWLA LANDSCHAFT­SARCHITEKT­UR GMBH So soll die Schadowstr­aße künftig im oberen Bereich am Ingenhoven-Tal aussehen.

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