Erste Fahrschule setzt auf Tesla
Die Verkehrsschmiede bietet Unterricht mit dem E-Auto an. Die Nachfrage der Fahrschüler ist groß.
Die Verkehrsschmiede ist die erste Fahrschule in Düsseldorf, die ihren Schülern Unterricht in einem Tesla anbietet. Die ersten Fahrschüler haben sich schon angemeldet. Ihr einhelliges Echo nach der ersten Fahrstunde: Sie sind begeistert. „Ich bin jetzt seit über 15 Jahren Fahrlehrer und hatte in der Zeit weit über tausend Schüler“, erklärt Maik Richter, Inhaber der Fahrschule. „Und ich merke, welche Lust die jungen Menschen auf die E-Mobilität verspüren.“Die Jugend hätte Interesse an Alternativen zum klassischen Auto mit Verbrennungsmotor. „Sie will Neues ausprobieren und ihren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten.“
Einer dieser jungen Menschen ist Alisa Suchanek. Die 17-Jährige freut sich auf ihre erste Fahrstunde mit dem Tesla. „Ich hatte zwar schon mit anderen Autos Fahrstunden genommen“, erklärt Alisa. „Aber ein Tesla ist einfach etwas Besonderes und etwas ganz anderes als ein normales Auto.“Der Klimaschutz ist der jungen Frau wichtig. „Auch wenn es bei E-Autos natürlich auch Pro und Kontra gibt“, so Alisa weiter, wie beispielsweise die Tatsache, dass noch nicht der komplette Strom aus erneuerbaren Energiequellen kommt. „Aber es ist gut, dass man an der E-Mobilität arbeitet.“
Das sieht Fahrschüler Niko Kreutzberg ähnlich. „Der Klimaschutz ist mir sehr wichtig“, erklärt der 17-jährige Schüler. „Und auf der IAA in Frankfurt sieht man im Moment ja ebenfalls eine große Anzahl an E-Autos. Ich bin überzeugt, dass schon in wenigen Jahren die Hälfte aller Pkws auf unseren Straßen einen Elektroantrieb haben wird.“Schließlich sei auch die Zahl der Ladestationen in den vergangenen Jahren stark gestiegen und die Ladezeit habe sich deutlich verkürzt.
Das Argument, dass das Laden von Elektrofahrzeugen im Vergleich zum Kraftstoff tanken an der Zapfsäule zu lang dauere, lässt Maik Richter nicht gelten. „Erstens dauert der Ladevorgang regulär bei leerer Batterie nur zweieinhalb bis drei Stunden und zweitens kann man das ja planen.“Gerade wer viel mit dem Auto in der Stadt unterwegs sei, könne die Batterie zwischenzeitlich immer wieder laden, solange das Auto geparkt ist. Außerdem gehe die technologische Entwicklung rasant voran. „Mit dem Power Charger von Tesla dauert das vollständige Aufladen nur noch gut 45 Minuten.“
Dann geht es für Alisa Suchanek los zur ersten Fahrstunde. Per Tesla-App auf seinem Smartphone öffnet Fahrlehrer Maik Richter die Türen und überprüft den Ladezustand der Batterie. Sie ist zu 83 Prozent voll. Die Fahrschülerin setzt den Blinker, ein Blick in den linken Seitenspiegel und einer durch das Seitenfenster, und sie fährt los. Der Tesla bewegt sich vollkommen geräuschlos.
Von der Pempelforter Straße geht es los Richtung Vagedesstraße und weiter zur Prinz-Georg-Straße. Dort fährt sie auf der Umweltspur. Ein anderer Fahrer gibt Hupzeichen. „Der will uns wahrscheinlich darauf hinweisen, dass man mit einem Pkw nicht auf dieser Spur fahren darf“, so Maik Richter. „Aber mit einem E-Auto dürfen wir das selbstverständlich. Die Umweltspur ist ja gerade dafür da.“Weiter geht es zur Münsterstraße und dann zur Toulouser Allee. In der Marc-Chagall-Straße löst Niko Kreutzberg Alisa Suchanek am Lenkrad ab. „Ich habe meine theoretische Prüfung schon gemacht“, erzählt Niko. „Und bislang bin ich nur mit Autos mit Verbrennungsmotor und Schaltgetriebe gefahren. Aber der Tesla ist echt beeindruckend.“Das Auto sei erstaunlich ruhig und das Fahren stressfrei. „Man braucht nicht mehr schalten und anfahren und dann Kupplung langsam kommen lassen“, so Niko. „Man kann sich viel besser auf seine Umwelt konzentrieren und es ist total schön, so ruhig zu fahren, ohne laute Motorengeräusche.“
Auch Alisa Suchanek ist von ihrer ersten Fahrstunde mit einem Tesla begeistert. „Man versteht bei dem Fahrzeug sofort, wie es funktioniert.“Allerdings müsse man daran denken, beispielsweise an einer Ampel auf der Bremse stehen zu bleiben. „Denn sobald man die loslässt, fährt das Auto sofort los. Aber alles in allem finde ich das Fahren mit dem Tesla deutlich entspannter.“
Ob sie sich später einmal einen Tesla kaufen wird, weiss sie noch nicht. „Meine Mutter ist ebenfalls von Tesla begeistert. Aber es kann ja auch gerne ein E-Auto eines anderen Herstellers sein.“Mittelfristig setzt Alisa jedenfalls auf die E-Mobilität.
Ähnlich sieht das Niko Kreutzberg. „Als Erstauto wäre ein Tesla vielleicht ein bisschen teuer. Aber für später kann ich mir durchaus vorstellen, mir einen zu kaufen.“Das Modell 3 des Herstellers kostet mit rund 50.000 Euro bereits deutlich weniger als die Vorgängermodelle. „Das scheint zwar auf den ersten Blick viel Geld zu sein“, so Maik Richter. „Aber wenn ich das mit einem Audi mittlerer Größe und mit Automatik vergleiche, komme ich etwa auf den gleichen Preis.“Zudem falle das Tanken weg und der Stromverbrauch auf 100 Kilometer sei deutlich preisgünstiger als der von Benzin oder Diesel und auch die Kfz-Steuer entfalle für Elektrofahrzeuge komplett. „Außerdem kann man kostenlos parken und auf den Umweltspuren fahren.“
Bei vollgeladener Batterie schaffe das Modell 3 immerhin 400 Kilometer im Stadtbetrieb, bis das Auto das nächste Mal aufgeladen werden muss. „Das ist selbst für mich als Fahrlehrer, der viel unterwegs ist, mehr als ausreichend“, so Richter. Und die elektrische Energie dürfe man nicht unterschätzen. „Die hat eine wahnsinnige Kraft, besser als jeder Verbrennungsmotor“, so der Fahrlehrer. „In nur fünf Sekunden beschleunigt der Tesla von Null auf 100 Stundenkilometer und ist dabei völlig still.“
Als Richter sich den Tesla angeschafft hat, wollten so viele seiner Schüler einmal Probe fahren, dass das kaum für alle möglich gewesen wäre. „Deswegen haben wir einfach eine kleine Verlosung gemacht, und die Gewinner durften dann eine Probefahrt mit dem Modell 3 machen.“Dass die Nachfrage nach Fahrstunden mit dem E-Auto weiter steigen wird, ist sich Richter sicher. „Denn wenn wir den Klimawandel bekämpfen wollen, führt kein Weg an der Elektromobilität vorbei.“