Er ist der neue Kirchenmusiker in Hilden
Der 26 Jahre alte Michael Krebs arbeitet seit Anfang September als Kirchenmusiker im Seelsorgebereich Hilden. Am 22. September leitet er sein erstes großes Chorkonzert. Anlass ist ein Benefizauftritt für die Hospizbewegung.
HILDEN Anfang des Jahres kann Michael Krebs nicht besonders viel mit Hilden anfangen, weiß nur grob, wo die Stadt liegt. Doch seit einigen Wochen ist sie sein Lebensmittelpunkt. Der 26-Jährige ist neuer Kirchenmusiker für den Seelsorgebereich Hilden der katholischen Kirchengemeinde und wohnt nun sogar in der Itterstadt. Nach einem Orgelkonzert, bei dem er sich der Gemeinde vorgestellt hat, steht jetzt der nächste Höhepunkt an: Nach nur drei Wochen im Amt leitet er am Sonntag, 22. September, ab 19 Uhr, unter dem Titel „Joy to the world“das große Benefizkonzert des Gospelchores „Auftakt“zugunsten der Hospizbewegung in St. Jacobus.
Gemeinsam mit seiner Kollegin Nora Grikstaite kümmert sich Krebs um das musikalische Leben im katholischen Hilden. Er spielt während der Messen Orgel oder Klavier, leitet die Chöre, plant ihre Auftritte. „Wenn man mich als Kind gefragt hat, was ich mal werden möchte, habe ich Astronaut oder Polizist gesagt“, erinnert sich Krebs. Mit elf Jahren entdeckt er dann aber die Musik für sich und beginnt mit dem Klavierspiel – auch heute verliert er sich gerne beim Üben in der Musik.
„Ich bin in der Kirche sozialisiert worden, war Messdiener und ging mit meinen Eltern sonntags in die Kirche.“Mit 15/16 Jahren reift die Idee, seine Heimat in der Musik und seine Heimat in der Kirche zusammenzubringen. „Mit 17 habe ich begonnen, nebenberuflich Kirchenmusik zu studieren“, sagt Krebs. Sein Ziel ist der sogenannte C-Abschluss, bei dem er neben dem Klavierbzw. Orgelspiel auch seine bis dahin nicht vorhandene Erfahrung bei der Leitung eines Chores vertiefen kann, und der für die musikalische Basisarbeit in Gemeinden ausreicht. „Ich wollte mich breiter aufstellen und habe viele neue Impulse erhalten“, sagt er. „Das hat mir sehr viel Freude bereitet.“
Mit 19 Jahren macht Krebs sein Abitur – und fasst den Entschluss, Kirchenmusik zu studieren. Sein Ziel: Der sogenannte A-Abschluss, was einem Master gleichwertig ist. 2011 beginnt er an der Kölner Musikhochschule mit seinem Studium, leitet parallel Chöre in Köln-Stammheim.
2018 wechselt er zur Kölner Dommusik und wird dort musikalischer Assistent des Domkapellmeisters für den Kölner Domchor, Professor Eberhard Metternich.
„Ich habe ihn bei der Probenarbeit mit dem Knabenchor unterstützt“, erklärt Krebs. Metternich muss häufig Termine wahrnehmen, sodass sein Assistent die Chorproben alleine leiten durfte. Diese Stelle ist jedoch befristet, sodass sich Krebs nach einer längerfristigen Perspektive umsieht – und so stößt er noch während seines Studiums auf die Ausschreibung in Hilden.
„Ich habe die Stadt zum ersten Mal im Januar besucht – an einem regnerischen Sonntag“, erinnert er sich. Das triste Bild der menschenleeren, verregneten Innenstadt hält ihn aber trotzdem nicht davon ab, sich auf die Stelle zu bewerben. Im April darf er die Mittelstraße dann auch bei Sonnenschein kennenlernen, als er zum Bewerbungsgespräch anreist. „Mir gefällt, dass so viel Leben in der Stadt herrscht“, sagt er. Und: „Ich bin überall offen und herzlich empfangen worden.“Er schätzt es sehr, dass sich viele Familien in der Gemeinde engagieren, dass der Jugendbereich so gut funktioniert.
Der passionierte Tischtennisspieler Krebs lässt zunächst einmal alles auf sich wirken. „Mein Vorgänger Carlos Alberto Reigadas hat eine tolle Arbeit geleistet“, sagt er. Aber langfristig möchte er auch eigene Akzente setzen. „Ich möchte vor allem den Kinder- und Jugendbereich weiter festigen und ausbauen“, erklärt Krebs. Aber er werde natürlich auch viel Energie in die Erwachsenenchöre stecken.
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