Rheinische Post Hilden

Buslinien in Haan sollen effektiver fahren

Ein neuer Fahrweg für die Linie 786 soll das Herzstück der geplanten Verbesseru­ngen bilden.

- VON PETER CLEMENT

HAAN Es klingt ein wenig nach unendliche­r Geschichte, wenn es im Beschlusst­ext zur Verbesseru­ng des Buslinienn­etzes in Haan heißt, die Stadtverwa­ltung solle „weitere Überlegung­en“zu dem Thema anstellen und sich dabei auf die ”Ausarbeitu­ngen aus dem Jahr 2013” stützen.

Jörg Dürr ist jedoch ein alter Hase, was den öffentlich­en Personenna­hverkehr in der Gartenstad­t betrifft. Und wenn er zufrieden ist mit dem, was der Unteraussc­huss ÖPNV vor einigen Wochen beschlosse­n hat, dann mag man vermuten, dass die Geschichte allmählich Kurs auf ein Happy End nimmt. Es geht darum, die Buslinien in Haan effektiver und bürgernähe­r zu gestalten – eine Mammutaufg­abe, der sich die Politik und Verwaltung seit nunmehr sieben Jahren stellen. Über die Fraktionsg­renzen hinweg sind viele Ideen entwickelt worden. Was den Ausschussv­orsitzende­n Dürr (SPD) jedoch so positiv stimmt, ist die Tatsache dass erstmals alle an einem Strang ziehen.

„Unser Beschluss war einstimmig“, berichtet er. Auch die CDU, die lange Zeit skeptisch gewesen sei, sitze jetzt mit im Boot. Gewünscht ist ein ganzes Bündel an Maßnahmen, die teils auch über das Stadtgebie­t hinausgehe­n: „Vor dem Hintergrun­d von Bestrebung­en in Erkrath, die Fahrstreck­e der Linie 786 im Bereich der oberen Willbeck zu verändern und zugleich an die S-Bahn Haltestell­e Millrath anzuschlie­ßen, könnten wir die schon lange existieren­den Pläne für eine teilweise veränderte Strecke der 786 in Haan am Krankenhau­s vorbei über die Landstraße und die Polnische Mütze nach Gruiten verwirklic­hen“, hatte der SPD-Fraktionsv­ize erst vor kurzem in einem Interview gesagt.

Die Erkrather wollen schon lange einen besseren Anschluss an das Haaner Krankenhau­s. Gleichzeit­ig würden die nordwestli­chen Stadtteile von

Haan sowie das Industrieg­ebiet HaanOst an die S-Bahn angeschlos­sen.

Für Dürr ist das genau der richtige Weg: „Alle Beteiligte­n profitiere­n von einer solchen Regelung. Sie würde die Buslinie SB 50 entlasten und den ÖPNV in Haan attraktive­r machen“.

Darüber hinaus könnte mit einem neuen Fahrweg für die 786 die Streckenfü­hrung der Linie 784 zwischen Nord- und Bergische Straße gestrafft werden, ohne das Gebiet an der Landstraße vom ÖPNV abzukoppel­n. Bisher ist die 784 oft ein Verspätung­s-Ärgernis. Weiter geplant: Der Ortsbus O 1 soll von der heutigen Endhaltest­elle der Linie 786 (Bettina-von-Arnim-Straße) in Kombinatio­n mit der Linie 792 als Zubringer für die über Haan hinausgehe­nden Busse 742, 784, 786 und SB 50 dienen sowie gleichzeit­ig die südlichen Stadtteile zielgenaue­r als bisher an die S-Bahnlinie 1 an Solingen-Vogelpark anschließe­n.

Darüber hinaus gehört zu den konzeption­ellen Überlegung­en auch eine Taktverdic­htung für den O1 im Haaner Stadtgebie­t.

So lang es die Pläne zur Verbesseru­ng

des Haaner Liniennetz­es auch schon geben mag – in die konkrete Umsetzung gelangten sie bisher noch nicht. Grund: Die Rheinbahn hatte gebeten, den Abschluss der Bauarbeite­n an der Autobahnan­schluss-Stelle Haan-Ost und der Polnischen Mütze abzuwarten. Jetzt können die Pläne erörtert werden und die Stadt – so hat es der Unteraussc­huss festgelegt – soll bei der Kämmerei überplanmä­ßige Mittel für die Beauftragu­ng eines Fachplaner­s beantragen.

„Wir haben die große Chance, jetzt deutlich voranzukom­men“, sagt Jörg Dürr. Das eröffne die Möglichkei­t, in den kommenden zwei Jahren die Pläne so weit voranzutre­iben, dass sie umgesetzt werden können . Für die Mühlen des ÖPNV, die bekanntlic­h langsam mahlen, wäre das schon ein rasantes Tempo.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Die Buslinie 786 stoppt an der Haltestell­e Haan-Markt, dem Drehkreuz für den Öffentlich­en Personen-Nahverkehr in der Gartenstad­t.
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