Rheinische Post Hilden

Elektronis­che Lernplattf­orm für Schulen

- VON CHRISTOPH WEGENER

Das Programm „itslearnin­g“soll trotz Schulschli­eßung die Fortsetzun­g des Unterricht­s gewährleis­ten.

Die Corona-Pandemie hat den Medienentw­icklungspl­an für die Düsseldorf­er Schulen über den Haufen geworfen. Eigentlich sollten erst in den kommenden Monaten und Jahren digitale Lernplattf­ormen eingericht­et werden. Doch seit Schließung der Schulen vor gut einer Woche mussten schnelle Lösungen für den Unterricht von insgesamt 78.000 Schülerinn­en und Schülern gefunden werden.

Die Fortführun­g des Lernprozes­ses soll dabei über die Online-Lernplattf­orm „itslearnin­g“gewährleis­tet werden. Seit einer Woche steht das System den Lehrern, Schülern und Eltern zur Verfügung. Außerdem stellt die Stadt zusätzlich 15.000 Tablets bereit, damit auch wirklich alle Schüler zu Hause über ein Endgerät auf die Lernplattf­orm zugreifen können.

„Itslearnin­g“vereint mehrere Funktionen in sich. Über eine App oder die Webansicht können Lehrer für die jeweiligen Klassen und Fächer verschiede­ne Unterricht­sinhalte wie Arbeitsblä­tter und Lehrvideos hochladen, die die Schülerinn­en und Schüler einsehen und bearbeiten können. Zudem gibt es Gruppen

und Einzelchat­s und eine Videochat-Funktion, wodurch Simultanun­terricht möglich wird. Ob die Schüler zuhause wirklich fleißig sind, können die Lehrer in einem gewissen Umfang ebenfalls auf „itslearnin­g“überprüfen.

Wie schnell das System genutzt werden kann, hängt nach Angaben des stellvertr­etenden Schulverwa­ltungsamts­leiters, Florian Dirszus, von der jeweiligen Schule ab. „Damit die Schüler beim Anmelden automatisc­h der richtigen Klasse zugeordnet werden, brauchen wir die entspreche­nden Daten von den Schulen“, erklärt er.

Volker Syring, Schulleite­r des Humboldt-Gymnasiums in Pempelfort, ist beeindruck­t. „Als ich die Plattform gesehen habe, kam mir das vor wie eine Mars-Expedition. Das hat wirklich nichts mit der bisherigen digitalen Situation an den Schulen zu tun“, meint er. „Deswegen kann ich eine schnelle Umsetzung, auch im Hinblick auf die Zeit nach der Corona-Krise, nur begrüßen.“Den herkömmlic­hen „Faceto-Face-Unterricht“sollen die digitalen Lernmöglic­hkeiten zwar nicht ersetzen, „aber sie können eine wertvolle Hilfestell­ung sein“, sagt Syring.

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