Elektronische Lernplattform für Schulen
Das Programm „itslearning“soll trotz Schulschließung die Fortsetzung des Unterrichts gewährleisten.
Die Corona-Pandemie hat den Medienentwicklungsplan für die Düsseldorfer Schulen über den Haufen geworfen. Eigentlich sollten erst in den kommenden Monaten und Jahren digitale Lernplattformen eingerichtet werden. Doch seit Schließung der Schulen vor gut einer Woche mussten schnelle Lösungen für den Unterricht von insgesamt 78.000 Schülerinnen und Schülern gefunden werden.
Die Fortführung des Lernprozesses soll dabei über die Online-Lernplattform „itslearning“gewährleistet werden. Seit einer Woche steht das System den Lehrern, Schülern und Eltern zur Verfügung. Außerdem stellt die Stadt zusätzlich 15.000 Tablets bereit, damit auch wirklich alle Schüler zu Hause über ein Endgerät auf die Lernplattform zugreifen können.
„Itslearning“vereint mehrere Funktionen in sich. Über eine App oder die Webansicht können Lehrer für die jeweiligen Klassen und Fächer verschiedene Unterrichtsinhalte wie Arbeitsblätter und Lehrvideos hochladen, die die Schülerinnen und Schüler einsehen und bearbeiten können. Zudem gibt es Gruppen
und Einzelchats und eine Videochat-Funktion, wodurch Simultanunterricht möglich wird. Ob die Schüler zuhause wirklich fleißig sind, können die Lehrer in einem gewissen Umfang ebenfalls auf „itslearning“überprüfen.
Wie schnell das System genutzt werden kann, hängt nach Angaben des stellvertretenden Schulverwaltungsamtsleiters, Florian Dirszus, von der jeweiligen Schule ab. „Damit die Schüler beim Anmelden automatisch der richtigen Klasse zugeordnet werden, brauchen wir die entsprechenden Daten von den Schulen“, erklärt er.
Volker Syring, Schulleiter des Humboldt-Gymnasiums in Pempelfort, ist beeindruckt. „Als ich die Plattform gesehen habe, kam mir das vor wie eine Mars-Expedition. Das hat wirklich nichts mit der bisherigen digitalen Situation an den Schulen zu tun“, meint er. „Deswegen kann ich eine schnelle Umsetzung, auch im Hinblick auf die Zeit nach der Corona-Krise, nur begrüßen.“Den herkömmlichen „Faceto-Face-Unterricht“sollen die digitalen Lernmöglichkeiten zwar nicht ersetzen, „aber sie können eine wertvolle Hilfestellung sein“, sagt Syring.